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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich mithilfe sogenannter Kokonmasken als Mensch oder Angehöriger eines anderen Volkes tarnt. Aber Roboter bleibt Roboter! Mag dieser Vario-500 auch einen bioplasmatischen Gehirnzusatz besitzen, er kann nur wie eine Maschine denken und handeln. Deshalb ist er für Orghoriet und mich kein gleichwertiger Gegner und wird sich leicht täuschen lassen. Mit seiner Hilfe können wir das im Orbit befindliche NEI-Raumschiff erobern!«
    »Was wird aus unseren verpuppten Brüdern?«, fragte Ytter.
    »Ihr kümmert euch um sie! Aber seid vorsichtig! Wir wissen nicht, in was sich unsere Brüder, falls sie noch leben, verwandeln werden.«
    Baikwietel wandte sich an Orghoriet. »Ich wollte, ich hätte mit dem Wissen Kakutas zugleich dessen Teleporterfähigkeit übernommen. So müssen wir leider zu Fuß versuchen, tiefer in das Reich des Robotkaisers einzudringen.«
    »Warum sollte uns jetzt gelingen, was bei früheren Versuchen jedes Mal fehlschlug?«
    »Weil Anson Argyris vielleicht darauf wartet, dass jemand von der ALHAMBRA Kontakt aufnimmt. Außerhalb von Trapper existieren die Überwachungsanlagen noch. Der Kaiser wird uns also entdecken, sobald wir den Bereich der Ausweichzentrale verlassen – und er wird nicht zulassen, dass Tekener und Vanne in eine tödliche Falle geraten.«
    Nachdenklich hatten sie vor dem Stollen gestanden, durch den zuerst nur fünfzehn Gys-Voolbeerah in die Ausweichzentrale eingedrungen waren. Es wäre für sie leicht gewesen, diesen relativ sicheren Weg einzuschlagen, aber er führte eben nicht in die Tiefe von Argyris' Reich, sondern in das außerhalb liegende Labyrinth, in dem Flüchtlinge beziehungsweise die Nachkommen von Flüchtlingen aus mehreren geschichtlichen Epochen hausten. Zudem wussten sie von Kershyll Vanne, dass er schon einmal in der Unterwelt von Olymp gewesen war und, bevor der Vario und er sich kennengelernt hatten, die Fallensysteme und den Vario an der Nase herumgeführt hatte. Der Robotkaiser würde sich also kaum wundern, wenn Vanne auf ungewöhnlichem und für normale Intelligenzen gefährlichem Weg versuchte einzudringen. Er würde diese Verhaltensweise sogar als typisch für den Sieben-D-Mann erkennen und schon deshalb nicht auf den Gedanken kommen, Vanne und Tekener könnten falsch sein.
    Mittlerweile hatten sich Baikwietel und Orghoriet einem der Stollen zugewandt, in den mehrfach Gys-Voolbeerah eingedrungen waren.
    Sie blieben stehen, als sie vor sich einen dämmerigen Abgrund sahen, der bis in die Unendlichkeit zu reichen schien. Hoch über diesem Abgrund, Millionen Kilometer oder Milliarden Lichtjahre entfernt, leckten gelbe Flammen an traubenförmig angeordneten, irisierend leuchtenden Kugeln.
    »Sie wissen sicher besser als ich, dass es sich nur um eine Illusion handelt, Kershyll«, sagte Baikwietel.
    Orghoriet atmete einmal tief durch. »Mein Freund Anson pflegt energetische Brücken über die Abgründe seiner Illusionen zu bauen, Ron. Wer den Brücken vertraut, kommt hinüber.« Dennoch verkrampfte er sich, als er den ersten Schritt über die grundlos erscheinende Tiefe tat.
    Sie befanden sich ungefähr in der Mitte über dem Abgrund, als ein mattschwarzer Boden sichtbar wurde. Orghoriet brauchte alle Willenskraft, um nicht vor Schreck aufzuschreien, denn alles drehte sich um hundertachtzig Grad. Das Gefühl des Fallens war so stark, dass Baikwietel auf der Suche nach einem Halt ziellos in die Luft griff.
    Seltsamerweise genügte das alberne Kichern, das aus der Dunkelheit jenseits des Abgrunds kam, um Orghoriet klarzumachen, dass seine Sinne einer optischen Täuschung zum Opfer gefallen waren. Es war in Wirklichkeit nicht der Boden gewesen, der seine Lage verändert hatte, sondern die Projektion des Abgrunds war von unten nach oben versetzt worden.
    Er blickte in die Richtung, aus der das Kichern ertönt war, sah aber niemanden. Erst als es heller wurde, erkannte er die leicht gebeugte Gestalt eines Mannes im Greisenalter, dem jeder Schritt Schmerzen zu bereiten schien und der sich schwer auf einen Stock stützte. Auf dem zerknitterten Gesicht lag ein Grinsen, das aber verschwand, als der Alte heranschlurfte. »Erkennst du mich, mein Sohn?«, fragte er und schaute in Orghoriets Richtung.
    Baikwietel blickte seinen Begleiter alarmiert an. Sie mussten damit rechnen, dass der echte Kershyll Vanne nicht alles Wissen preisgegeben hatte.
    »Plagt dich wieder einmal die Gicht, Hathor Manstyr?«, fragte Orghoriet ironisch. »Dann solltest du ein Bad in einer heißen

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