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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ende gekommen war, hob er den Blick.
    »Cloibnitzer und seine Begleiter sind wahrscheinlich Opfer eines Zeitfehlers geworden. Das sind private Aufzeichnungen Cloibnitzers. Sie beschreiben unter anderem das System der Chrumruch, in dem unsere Brüder das Tempelschiff der Insektoiden aufbrachten. Als Heimatwelt der Chrumruch wird dabei der Planet Korntak genannt, der den einzigen Riesenplaneten einer Sonne umkreist. Aber Korntak wird ebenfalls von einem Himmelskörper umkreist, von einem kleinen Mond, auf dem die Chrumruch ihre Tempelbauten errichtet haben.
    Cloibnitzer und seine Begleiter hatten von ihren Opfern das Wissen übernommen, dass bis zur Letzten Metamorphose noch hundertfünf Umläufe vergehen würden. Sie gingen von der Annahme aus, dass die Chrumruch – wie es bei allen Völkern üblich ist – ihre Zeit nach den Umläufen ihres Heimatplaneten berechnen, in diesem Fall von Umläufen Korntaks um den Riesenplaneten. Ich kann es nicht beweisen, aber ich vermute, dass genau das ein Irrtum war. Offenbar gründen die Chrumruch ihre Zeitrechnung auf den Umläufen ihres Tempelmondes um Korntak – und da der Mond den Planeten elfmal umkreist, während Korntak den Riesenplaneten ein einziges Mal umkreist, verstrich die Zeit bis zur Letzten Metamorphose elfmal schneller, als Cloibnitzer und seine Begleiter dachten. Deshalb wurden sie von dem Unheil überrascht.«
    »Es war ein tragischer Irrtum«, bestätigte Nohr. »Ich bin erschüttert. Soeben habe ich mir unsere Brüder angesehen …«
    »Ich will sie mir auch ansehen!«, sagte Baikwietel hart.
    Maghan führte ihn und die anderen Gys-Voolbeerah, soweit sie sich von ihrer Betäubung erholt hatten, in den internen Überwachungsraum. Von hier aus konnte die gesamte Ausweichzentrale optisch und akustisch überwacht werden. Außerdem gab es Interkomverbindungen zu allen Räumen.
    Nebenbei registrierte Baikwietel, dass der Raum, in den sie Vanne und Tekener gesperrt hatten, verlassen war. Er hatte es nicht anders erwartet.
    Mit versteinert wirkendem Gesicht – noch immer dem Gesicht Ronald Tekeners – beobachtete er, dass die Verformten systematisch versuchten, die Wände ihres Gefängnisses aufzubrechen. Sie benutzten ihre ins Riesenhafte angewachsenen Greifwerkzeuge. Sobald eine Bresche geschlagen war, stürmten sie gegen das dahinter liegende Prallfeld an.
    Nach einer Weile aktivierte Baikwietel den Interkom. »Hier spricht Baikwietel! Cloibnitzer, melde dich!«
    Als niemand reagierte, schrie er: »Nehmt endlich Vernunft an! Ihr seid noch immer Gys-Voolbeerah!«
    Auch darauf reagierten die Verformten nicht.
    »Das sind keine Gys-Voolbeerah mehr«, sagte Baikwietel. »Cloibnitzer und seine Begleiter haben, als sie ihre molekulare Struktur der Physis und Psyche ihrer Opfer unterwarfen, den ersten und grundlegenden Fehler begangen – und durch ihre falsche Auffassung der Zeitrechnung der Chrumruch wurden sie von der Metamorphose überrascht. Sie kamen nicht mehr dazu, sich in andere Wesen zu verwandeln und die molekular verankerte Unterwerfung rückgängig zu machen. Durch die Verformung in den Puppenhüllen sind sie auch geistig zu Chrumruch geworden.«
    Nachdem sich alle 260 Gys-Voolbeerah von den Nachwirkungen der Betäubung erholt hatten, stimmten sie über ihr Vorgehen hinsichtlich der neunzehn Verformten ab. Die Entscheidung fiel einstimmig zugunsten Baikwietels Vorschlag aus.
    Neunzehn Gys-Voolbeerah – achtzehn davon aus der besonders kampferfahrenen Gruppe Nohrs – umstellten den Raum, in dem die Verformten tobten. Die Gruppe wurde von Baikwietel geführt, der als Sprecher der Versammelten persönlich anwesend sein musste, wenn die letzte Entscheidung gefällt wurde.
    Auf ein Zeichen Baikwietels schaltete Maghan die Energiebarriere aus.
    Die Verformten bemerkten es, aber anstatt sich sofort durch die Öffnungen zu stürzen, die sie in die Metallplastikwand gebrochen hatten, zögerten sie. Das gab den draußen stehenden Gys-Voolbeerah Zeit genug, um Witterung aufzunehmen – und sie stellten fest, dass die Verformten einen Geruch verströmten, der absolut nichts mit ihrem arttypischen Geruch zu tun hatte.
    Baikwietel stimmte den Gesang an, mit dem die Gys-Voolbeerah ihre im Kampf gefallenen Brüder beklagten und mit dem sie zugleich deren Taten rühmten. Die übrigen neunzehn Bewaffneten fielen in den Gesang ein.
    Als wäre das ein Signal gewesen, stürzten sich die Verformten auf die Gys-Voolbeerah unter Baikwietel. Der Kampf war kurz, denn

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