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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Moment gewartet, materialisierte Murcon in einer Lichtkaskade. Murcon lebte als Einziger der sieben nicht allein in seiner Kosmischen Burg, aber er verschwieg, wer noch bei ihm war, und wenn ihn einer der anderen besuchte, pflegte er seinen geheimnisvollen Gast zu verstecken.
    »Ich freue mich«, sagte Murcon und schaute sich um. »Wie ich sehe, fehlt nur noch Lorvorc.«
    »Vielleicht hat er den Ruf überhört«, argwöhnte Ariolc, aber das war ein schlechter Scherz, über den keiner lachte.
    Zum ersten Mal fühlte Bardioc sich in diesem Kreis einsam und verlassen. Das zeigte ihm, wie sehr er sich innerlich schon von den anderen abgenabelt hatte. Nun war die Zeit gekommen, die Trennung auch körperlich und räumlich zu vollziehen.
    Bardioc war nicht länger bereit, im Sinn seiner anonymen Auftraggeber tätig zu werden. Er wollte aus dem Kreis der sieben ausbrechen und seine eigenen Wünsche verwirklichen. Das Leben in seiner kleinen Kosmischen Burg erschien ihm unbefriedigend, er sehnte sich danach, ein eigenes großes Reich aufzubauen, über das er herrschen wollte. Bardioc hatte begonnen, den Traum von unbegrenzter Macht zu träumen.
    »Ob wir jemals erfahren werden, wer unsere Auftraggeber sind?«, sinnierte Ganerc und unterbrach mit dieser Frage Bardiocs Überlegungen.
    »Wer immer sie sind – sie handeln positiv«, erwiderte Kemoauc.
    Ganerc sah sich im Kreis der anderen um. »Eigentlich müsste einer von uns ihr Vertrauter sein und demzufolge mehr wissen als alle anderen.«
    »Kemoauc käme dafür infrage. Weißt du mehr als wir, Kemoauc?«
    »Nein.« Jeder konnte fühlen, dass die Antwort mit großer Aufrichtigkeit gegeben wurde. »Ich weiß nicht mehr als ihr. Genau wie euch wurde mir ein Sporenschiff zur Verfügung gestellt, mit dem ich Lebenskeime in unbelebte galaktische Regionen transportiere.«
    »Warum sind die Unbekannten, die diese Schiffe beladen, so sehr daran interessiert, dass sich das Leben auch in den verlassensten kosmischen Regionen ausbreitet? Warum geben sie sich nicht mit der natürlichen Evolution zufrieden?«
    »Das ist eine philosophische Frage, über die ich schon lange nachdenke«, gestand Kemoauc. »Ich nehme an, dass die Unbekannten den Sinn des Universums darin sehen, dass es überall Leben trägt. Vielleicht handeln sie ihrerseits nur im Auftrag einer über ihnen stehenden Macht.«
    »Jenseits der Materiequellen befindet sich nichts mehr!«, behauptete Ganerc.
    »Wer will das wissen? Am Beginn unserer Existenz glaubten wir noch, das Universum ende jenseits unserer Burgen. Aber hinter jeder Tür, die wir aufgestoßen haben, befand sich ein neuer Raum mit weiteren Geheimnissen.«
    Obwohl er froh darüber war, dass das Gespräch sich in für ihn unverfänglichen Bahnen bewegte, wünschte Bardioc, dass es bald vorüber sein würde. Er dachte nicht gern über seine Herkunft nach. Sie lag – genau wie die seiner Brüder – völlig im Dunkeln. Eines Tages waren sie alle sieben sich in ihren Burgen ihrer selbst bewusst geworden. Wenig später war zum ersten Mal der Ruf ertönt. Zum ersten Mal waren die Schiffe aufgebrochen, um Sporen zu transportieren, und zum ersten Mal war in der nächsten Phase des Entwicklungsplans ein Schwarm konstruiert worden, der auf seiner langen Reise Intelligenz zu den entstehenden Völkern tragen sollte.
    Das alles hatte sich seither oft abgespielt, und nun war, nach einer längeren Pause, der Ruf erneut ergangen.
    »Wir sind die sieben Mächtigen, und damit sollten wir zufrieden sein«, sagte Kemoauc. »Wir sind relativ unsterblich, und unsere Macht ist so groß, dass uns Sterbliche, denen wir begegnen, für götterähnliche Wesen halten.«
    Sein Blick fiel auf Partoc, und er entschuldigte sich sofort. »Es tut mir leid. Ich wollte mit meinen Worten keine alten Wunden aufreißen.«
    Partoc starrte auf den Boden und sagte nichts.
    »Trotzdem sollten jene, die unsere Schiffe beladen, uns nicht länger im Unklaren lassen, welcher tiefere Sinn hinter den sich wiederholenden Unternehmungen steckt«, sagte Ariolc.
    »Vielleicht würden wir diesen Sinn überhaupt nicht verstehen«, wandte Bardioc ein, denn er befürchtete, dass sein allzu langes Schweigen das Misstrauen der anderen beflügeln könnte.
    Murcon sagte verbissen: »Manchmal komme ich mir vor wie der Teil einer gigantischen Maschinerie. Was wir tun, ist großartig, aber es verliert seinen Reiz, weil niemals etwas Neues geschieht. Ich gestehe, dass ich es allmählich langweilig finde.«
    Diesmal wird

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