Silberband 100 - BARDIOC
seine eigenen Zwecke einsetzen konnte. In diesem Schiff schlummerte ein unermesslicher Schatz: Bardiocs spätere Sklaven! Er würde die Sporen ausstreuen, aber nicht an den vorgesehenen Orten, sondern in seinem späteren Machtbereich.
Auf keinen Fall würde er in die armselige Kosmische Burg zurückkehren, in der sein Leben bewusst begonnen hatte.
»Was hältst du von diesem Versteck?«, fragte er seinen stählernen Partner, nachdem das Schiff am Ziel angekommen war.
»Ein guter Platz«, antwortete Laire in seiner knappen Art.
Bardioc blickte zu den Sternen hinaus und lächelte bei dem Gedanken, dass Kemoauc und die fünf anderen dabei waren, den Inhalt ihrer Schiffe zu entladen. Sicher zweifelten sie nicht daran, dass Bardioc mit der gleichen Tätigkeit beschäftigt war.
Zum ersten Mal empfand Bardioc so etwas wie Trauer, denn er war sich dessen bewusst, dass er sich mit seinem Schritt für alle Zeiten aus der Gemeinschaft der Zeitlosen ausgeschlossen hatte. Er musste den Weg, den er selbst gewählt hatte, bis zum Ende gehen.
»Du bleibst an Bord, Laire!«, entschied Bardioc. »Ich nehme dich nicht mit zum nächsten Treffen.«
»Die Mächtigen werden sich wundern, dass ich nicht da bin.«
»Darüber brauchen wir uns keine Gedanken zu machen. Vergiss nicht den Zustand der Ebene. Du bist ein Teil davon. Jeder wird glauben, dass du ausgefallen bist.«
Laire drehte sich um die eigene Achse und schaute sich ausgiebig um. »Ich werde hier so einsam sein wie auf der Ebene.«
»Aber nicht für einen so langen Zeitraum. Ich werde zurückkommen und dich holen.«
Dies war ein Versprechen, das Bardioc niemals einhalten würde. Doch das wusste der Mächtige noch nicht.
7.
Viele Millionen Jahre später – Perry Rhodan Die Erkenntnis
BULLOC hörte unvermittelt auf zu sprechen, und Perry Rhodan, der die Umgebung beobachtete, stellte fest, dass die Energiesphäre allmählich an Höhe verlor. Trotz seiner Erschöpfung hatte der Terraner dem Bericht der Inkarnation fasziniert zugehört. Noch ergab das, was er erfahren hatte, keinen rechten Zusammenhang, aber zweifellos war der Bardioc, von dem die Inkarnation sprach, nicht mit der Superintelligenz zu vergleichen, mit der die Menschen es heute zu tun hatten.
»Warum schweigst du?«, fragte der Terraner. »Ich würde diese Geschichte gern zu Ende hören.«
»Später. Erst landen wir. Ich muss mich mit BARDIOC in Verbindung setzen.«
Dass BULLOC mit technischen Abläufen beschäftigt war, minderte den von ihm ausgehenden mentalen Druck. Ein Blick durch die transparente Hülle verriet Rhodan, dass die Sphäre in einem Gebiet niederging, in dem auch Schiffe der Hulkoos gelandet waren. Die Ankunft der vierten Inkarnation schien kein Aufsehen zu erregen.
Je tiefer BULLOCs seltsames Flugobjekt sank, desto leichter konnte Perry Rhodan Einzelheiten unterscheiden und desto offensichtlicher wurde für ihn, dass er keiner Halluzination zum Opfer gefallen war. Auf dieser Welt gab es keine eigenständige Technik, weder auf noch unter der Oberfläche.
Der Himmel war düsterblau, nur dicht über dem Horizont schimmerte er in helleren Farben. Vor der Sphäre glitzerte eine rätselhafte Lichterscheinung, vielleicht eine Wolke oder eine Art energetische Entladung.
Von dem Plateau, auf dem die Sphäre zur Landung ansetzte, erstreckte sich ein merkwürdiger Wald bis weit in die Ferne. Bäume und Büsche wurden von einer Struktur überwuchert, die fast überall zu sein schien und die Perry Rhodan an etwas erinnerte.
Alles wirkte still und erhaben – und vor allem völlig fremdartig.
Die Hulkoos, die ihre Schiffe verlassen hatten, bewegten sich langsam. Sie erinnerten Rhodan an Marionetten inmitten einer bizarren Bühnenkulisse.
Seine Augen verengten sich, sein Verstand arbeitete angestrengt. Er fühlte, dass er der Lösung sehr nahe war. Gleichzeitig spürte er, dass sein Herzschlag sich beschleunigte. Die Ahnung von dem, was sich außerhalb der Sphäre befand, drohte ihn zu überwältigen. Perry Rhodan fürchtete plötzlich die Konfrontation mit der Wahrheit.
Die Bäume in der Nähe des Landeplatzes sahen im Gegensatz zu allen anderen kahl aus. An den im Boden eingegrabenen Spuren erkannte Rhodan, dass kürzlich ein Schiff der Hulkoos hier gestanden haben musste.
Jäh verschwand die Transparenz der Sphäre. Perry Rhodan fühlte sich, als sei er soeben aus einem unwirklichen Traum erwacht.
»Was geschieht dort draußen?«, fragte er. »Was tun die Hulkoos und alle anderen
Weitere Kostenlose Bücher