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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erregter.
    Niemand zeigte sich. Die Reparaturarbeiten hatten längst begonnen und würden bald abgeschlossen sein. Danach blieb ihm keine andere Wahl, als die Triebwerke wieder einzuschalten und den Flug fortzusetzen. Bardioc erhob sich von seinem Lager und wanderte unruhig von Raum zu Raum.
    Wahrscheinlich steckte der kluge Kemoauc hinter allem. Schon auf der Ebene hatte Bardioc befürchtet, der andere würde ihn durchschauen. Und Kemoauc war genau der Gegner, der einen Nervenkrieg erfolgreich bestehen konnte.
    Bardioc hörte Schritte. Sie erklangen aus einem der unzähligen Korridore rund um seine Privatgemächer.
    Er hielt inne, seine glühenden Augen richteten sich auf den Eingang.
    »Bardioc«, sagte eine müde Stimme, die ihm vertraut erschien.
    Er war unfähig zu antworten. In diesem Augenblick wünschte Bardioc, niemals den Verrat geplant zu haben.
    Die Schritte näherten sich, dann trat der zweite Passagier in den Raum. Bardioc starrte ihn fassungslos an. »Laire!«, sagte er grenzenlos überrascht.
    Der Roboter musterte ihn – wachsam, wie es Bardioc erschien, und der Mächtige spürte, wie sich grenzenlose Enttäuschung in ihm ausbreitete. Laire! Das bedeutete, dass die Auftraggeber von seinem Verrat wussten und deshalb den einäugigen Roboter zu ihm geschickt hatten.
    »Nach der Explosion und dem Abschalten der Triebwerke erkannte ich, dass du mich entdeckt hast«, sagte Laire bedächtig. »Es hat also keinen Sinn mehr, mich länger zu verbergen.«
    »So ist es«, stimmte Bardioc zu.
    »Wirst du mich zurückschicken?«, wollte Laire wissen.
    »Zurückschicken?«, echote der Mächtige verwirrt. »Was willst du damit sagen? Bist du nicht hier, um mich zu überwachen? Wer hat dich beauftragt, Laire?«
    »Niemand gab mir einen Auftrag. Ich kam aus eigenem Antrieb an Bord. Auf der Ebene war es für mich unerträglich geworden, ich konnte die Einsamkeit nicht mehr aushalten.«
    Bardiocs Augen weiteten sich, dann lachte er lauthals. »Wir fürchteten uns voreinander!«, rief er erheitert. »Verstehst du das, Laire? In Wahrheit sind wir Verbündete.«
    »Ich kann also bei dir bleiben?«
    »Natürlich kannst du bleiben. Ich bin sogar froh, dass du hier bist, denn mir ist jede Unterstützung willkommen. Weißt du, was ich tun werde?«
    »Nein.«
    »Ich stehle dieses Schiff!«
    In dem einen Auge, das dem Roboter verblieben war, schien es aufzublitzen. »Wir stehlen es«, sagte er betont. »Wir stehlen das Schiff.«
    Bardioc hätte den Roboter am liebsten umarmt, aber das wäre sicher ein völlig unangebrachter Freundschaftsbeweis gewesen. Das Gefühl der Erleichterung überwältigte ihn. Zitternd ließ er sich auf eine Liege sinken.
    Eine Zeit lang lag er schweigend da, während Laire ihn stumm beobachtete.
    »Wird nur dieses eine Schiff gestohlen?«, erkundigte sich der Roboter.
    Bardioc grinste ihn an. »Ich glaube, du möchtest eine ganze Flotte entführen …«
    »Nach so langer Zeit völliger Tatenlosigkeit ist das kein Wunder«, antwortete Laire leise.
    Bardioc entsann sich der Arbeit, die nun vor ihm lag. Die Triebwerke mussten reaktiviert und das Schiff auf den neuen Kurs gebracht werden. Ihm blieb gerade noch so viel Zeit, dass er rechtzeitig zurück sein konnte, um mit den anderen Mächtigen die zweite Phase zu besprechen.
    Bardioc teilte die Arbeit auf und sagte dem Roboter, was zu tun war. Es fühlte sich für ihn ungewohnt an, einen Partner zu haben, doch das bedeutete keine Schwierigkeit. Dass Laire mit den Auftraggebern jenseits der Materiequellen in Verbindung stehen könnte, brauchte Bardioc nicht zu befürchten, denn eine solche Kommunikation ließ sich technisch nicht realisieren. Sollte der Roboter im Auftrag eines der sechs anderen Mächtigen gekommen sein, was Bardioc aber entschieden bezweifelte, gab es erst bei der nächsten Zusammenkunft Probleme. Bardioc war jedoch entschlossen, Laire daran zu hindern, dieses nächste Treffen zu besuchen – nötigenfalls mit Gewalt.
    Der einäugige Roboter stellte keine Fragen hinsichtlich Bardiocs Plänen. Er schien zufrieden zu sein, dass er an Bord des Sporenschiffs geduldet wurde.
    Als sie sich dem vorgesehenen Versteck näherten, sagte Bardioc: »Sobald die zweite Phase beginnt, werde ich dich dringender benötigen als jetzt.«
    Laire stellte auch diesmal keine Fragen.
    Das Versteck war von Bardioc sorgfältig ausgewählt worden. Niemand würde das Schiff an diesem Ort finden, sodass er es zu jedem ihm genehmen Zeitpunkt wieder holen und für

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