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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Symbiose einzubeziehen, denn nun war ihm die Methode klar, wie er dieses einfache Leben unter Kontrolle bringen konnte.
    So groß der Erfolg auch war, befriedigen konnte er Bardioc auf Dauer nicht.
    Der Schläfer verfügte nun über Leben, das sich bewegen konnte, aber was machte es für einen Sinn, die Tiere nur herumlaufen zu lassen? Sie waren nicht in der Lage, mehr für Bardioc zu tun, als es ihrem primitiven Instinkt entsprach.
    Ganz ohne Sinn blieb diese neue Eroberung dennoch nicht. Bardioc lernte, Gehirnklumpen von den Tieren in die entlegensten Gebiete transportieren zu lassen, wo sie sich mit neuen Pflanzen vereinten und dem eigentlichen Riesenorganismus wieder entgegenwuchsen. Auf diese Weise erfuhr Bardiocs Wachstumsprozess eine deutliche Beschleunigung.
    In vergleichsweise kurzer Zeit ›eroberte‹ das Gehirn nun den Kontinent und schickte sich an, seine Ausdehnung über die Landmasse hinaus fortzusetzen.
    Ungefähr zu dieser Zeit entsann sich der Schläfer seiner Herkunft. Ihm wurde bewusst, dass draußen im Weltraum jene Wesen existierten, die er so verzweifelt benötigte, um seine Pläne zu realisieren. Auch in der Galaxis, in die er verbannt worden war, musste es raumfahrende Völker geben. Bardioc fühlte sich groß und stark genug, mit Intelligenzen Kontakt aufzunehmen.
    Wieder rief er nach denen da draußen, aber diesmal war sein Ruf an Wesen gerichtet, die im Weltraum lebten. Bardioc konzentrierte seine Kraft und seine Fähigkeiten, um Verbindung aufzunehmen …
    Jeder Triumph, dachte Hulkoo-Kommandant Penx-Ranosch müde, barg bereits den Keim einer Niederlage in sich.
    Dieser philosophische Gedanke war der Weisheit eines alten Mannes wie Penx-Ranosch würdig, obwohl er sich davor hütete, solche Überlegungen in Worte zu kleiden und der Besatzung der VOORSCH-XAHN mitzuteilen. Die einfachen Gemüter sollten sich an dem Erfolg der Expedition berauschen und weiterhin glauben, dass das Unternehmen einen guten Abschluss finden würde.
    Die Besatzung der VOORSCH-XAHN hatte bewiesen, dass es in der fremden Galaxis mit dem rätselhaften blauen Zentrumsleuchten keine großen raumfahrenden Zivilisationen gab. Mit anderen Worten: Dieses Gebiet stand den ruhelosen Hulkoos offen.
    Eine entsprechende Funkbotschaft war längst an die zentralen Heimatwelten ergangen, Penx-Ranosch konnte sich vorstellen, welche Aktivitäten sie dort ausgelöst hatte.
    »Kommandant«, sagte eine vertraute Stimme. »Möchten Sie mit uns feiern?«
    Penx-Ranosch blickte auf. Er kauerte in dem schweren Sitz vor den Hauptkontrollen, ohne nur einen Blick auf die Kontrollen zu werfen. Dafür hatte er seine Navigatoren und Piloten.
    »Es ist schön, Puhrt-Minx, dass Sie mich dazu auffordern«, antwortete er seinem Adjutanten. »Aber sagen Sie selbst: Wäre meine Anwesenheit eine Bereicherung der Feierlichkeiten?«
    Puhrt-Minx schaute ihn verwirrt an, sodass der Kommandant seine Frage selbst beantwortete.
    »Ich wäre nur ein Störfaktor, denn jedermann würde annehmen, dass er sich in meiner Gegenwart besonders zusammennehmen muss. Die Fröhlichkeit würde zu sterilen Floskeln der Höflichkeit erstarren. Nein, mein lieber Puhrt-Minx! Sagen Sie der Besatzung, dass ich müde bin und mich in meine Gemächer zurückziehen werde.«
    Er fühlte den abschätzenden Blick des Adjutanten auf sich ruhen und konnte dessen Gedanken förmlich erraten. Ein so alter Mann, dachte Puhrt-Minx sicherlich, hätte die große Expedition niemals leiten dürfen. Es war durchaus möglich, dass der Kommandant starb, noch bevor die VOORSCH-XAHN ihren Heimathafen wieder erreichte.
    Penx-Ranosch lächelte bei dem Gedanken, dass sein Anblick bei den ausnahmslos jüngeren Raumfahrern Assoziationen an den Tod auslöste. Das war in der Tat heilsam und erinnerte diese Himmelsstürmer an die Vergänglichkeit alles Lebenden.
    Eigentlich bin ich ein Anachronismus, dachte der Kommandant. Einer der Letzten aus der alten Garde der großen Raumfahrer.
    Er passte nicht mehr in diese Zeit und in die neue Gesellschaft der Hulkoos. In den letzten Jahrzehnten war die technische Entwicklung seines Volkes allein durch die Entdeckung des mehrgalaktischen Triebwerks stürmisch verlaufen.
    Wir leben uns auseinander! Wehmut schwang in seinen Gedanken mit. Die Zeit der großen Hulkoo-Bastionen mit ihren festen Lebensregeln war endgültig vorbei. Was sich jetzt abzeichnete, war eine ungezügelte Expansion in alle Richtungen, eine Abkehr von den Traditionen und ein derart schneller Wechsel

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