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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Umwege mehr zu machen, um die Windungen zu umgehen.
    Er schätzte, dass sie mehrere Kilometer zurückgelegt hatten, als er links vor sich einen dunklen Fleck in der Landschaft sah. Nachdem er Onklantson darauf aufmerksam gemacht hatte, änderte er seine Richtung und ging auf die rätselhafte Stelle zu.
    Der Tramp landete schon vor ihm dort.
    Perry Rhodan sah abgestorbene Bäume. Auch die kleineren Pflanzen in diesem Gebiet waren eingegangen und bildeten bereits eine dünne Humusschicht, aus der vereinzelt Schösslinge empor sprossen.
    »Ich dachte mir, dass dieser Platz dein Interesse finden würde«, begrüßte Onklantson seinen Begleiter.
    Rhodan wölbte die Augenbrauen. »Du warst also schon früher hier?«
    »Hier nicht, aber es gibt weitere Stellen, die dieser sehr ähnlich sind.«
    »Hier existieren keine Gehirnwindungen«, sagte Rhodan nachdenklich. »Haben sie sich zurückgezogen, als die Bäume und Pflanzen abstarben?«
    »Auf jeden Fall werden sie wiederkommen, sobald die neue Saat aufgegangen ist. Ich denke, BARDIOC hat sich in den Rhythmus von Werden und Vergehen integriert.«
    »Ich habe schon überlegt, was BARDIOC in jenen Zonen unternimmt, in denen es Winter wird.«
    »Winter?«, echote Onklantson verständnislos.
    Rhodan winkte ab, hielt eine Erklärung nicht für zwingend nötig. Er sah sich zwischen den zum Teil umgeknickten Stämmen um. Das Holz war schon so morsch, dass es bei einer Berührung auseinanderbrach.
    »Der Hauch des Todes liegt über diesem Platz«, sagte Rhodan. »Hier erleben wir aber auch, dass BARDIOC keineswegs allmächtig ist. Er kann sich den natürlichen Abläufen dieser Welt nicht entgegenstemmen.«
    »Ein tröstlicher Gedanke«, pflichtete Onklantson bei.
    Sie setzten ihre Erkundung fort, bis sie ein weitläufiges Tal erreichten, in dem sich BARDIOCs Gehirnwindungen zu einem Gewebeklumpen entwickelt hatten, der das gesamte Gebiet bedeckte. Dort waren auch keine Raumschiffe niedergegangen.
    Rhodan blickte von einem Hang hinab in das Tal. Er konnte sehen, dass BARDIOCs Ausläufer sanft pulsierten. Zum ersten Mal wurde er sich der Tatsache voll bewusst, dass er ein Lebewesen beobachtete und keine überdimensionale abstrakte Anlage.
    »Ich wette, dass dies eine zentrale Stelle im Netz des Gehirns ist«, sagte der Terraner zu seinem Begleiter. »Ich bin auch sicher, dass es mehrere solcher Orte gibt.«
    »Das ist richtig.«
    »An Plätzen wie diesen laufen Informationen zusammen und werden gespeichert. Hier wird Willen gebildet, und hier werden Entschlüsse gefasst.«
    »An einer solchen Stelle könnten wir BARDIOC aus dem Schlaf reißen«, sinnierte Onklantson. »Daran dachtest du doch?«
    »Obwohl ich nicht die Spur einer Idee habe, wie sich das bewerkstelligen lässt. – Hast du je die eigentliche Zentrale aufgespürt?«, wandte Rhodan sich spontan an den Geflügelten.
    »Die eigentliche Zentrale? Was meinst du damit?«
    »Die Stelle, an der alles begann! Die Bodenhöhle mit der Kapsel.« Rhodan fiel ein, dass Onklantson nicht die ganze Geschichte von BARDIOCs Vergangenheit kannte, und er gab ihm einen kurzen zusammenfassenden Bericht.
    »Ich bin nicht sicher, ob es eine solche zentrale Stelle überhaupt gibt«, sagte der Tramp.
    Perry Rhodan stieß einen verhaltenen Pfiff aus. »Ich glaube, ich weiß endlich, warum BULLOC Tag für Tag unterwegs ist.«
    »Was?«, zirpte Onklantson, der diesem Gedankensprung nicht folgen konnte.
    »BULLOC sucht jene Höhle. Dort muss sich immer noch der Kern von BARDIOCs Gehirn befinden, der alte Bardioc.«
    »Warum sollte die Inkarnation danach suchen?«
    »Vielleicht, um den Meister zu töten und selbst die Macht zu übernehmen«, sagte Rhodan düster.
    »Das ist ja schrecklich!« Onklantson ließ die Flügel hängen.
    Rhodan rieb sich den schmerzenden Arm. »Wenn meine Befürchtung stimmt, haben wir nicht mehr lange Zeit, mein Freund. Wir müssen BARDIOC wecken, bevor eine Katastrophe eintritt. BARDIOC ist ein Schläfer, den niemand für seine Taten verantwortlich machen kann. Wenn er aufhört zu träumen, können die Kämpfe mit den Völkern der Kaiserin von Therm beendet werden. Anders verhält es sich mit der vierten Inkarnation. Sie ist bewusst böse und weiß genau, was sie tut. Falls sie eines Tages über die Mächtigkeitsballung ihres Meisters herrschen sollte, wäre alles verloren.«
    »Du vergisst, was wir sind«, warf Onklantson dem Terraner vor. »Nur Staubkörnchen, die der Zufall auf diese Welt verschlagen hat.«
    Rhodan

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