Silberband 101 - Eiswind der Zeit
überprüfen lassen kann, ob Sie Molekülverformer sind oder nicht.«
»Die gelbe Kreatur der Lüge soll mich verschlingen, wenn ich behaupte, eine unfehlbare Methode zu kennen!«, schimpfte Seterc.
»Sie müssen uns einfach glauben, dass wir keine Molekülverformer sind«, sagte Pedar von Margulien.
»Vorerst wird mir nichts weiter übrigbleiben.« Roi Danton nickte. »Ich bin sogar überzeugt davon, dass Sie keine Gys-Voolbeerah sind. Die echten Molekülverformer erweckten nämlich den Eindruck, als hätten sie von der Erde beziehungsweise von der BASIS die Nase voll.«
»Bei der Urkreatur!«, rief der Blue. »Sie waren fürchterlich aufgeregt.«
»Aber sie haben uns noch eine Botschaft mitgegeben, Mister Danton«, erklärte der Akone. »Wir sollen Ihnen den Dank von Nchr und Ytter für die faire Behandlung übermitteln und Ihnen mitteilen, dass die Gys-Voolbeerah den Menschen nichts Böses wollen. Sie sagten, dass sie nur ihr Tba suchen, denn wie die Menschheit die Erde braucht, so brauchen die Gys-Voolbeerah ihr Tba. Verstehen Sie das?«
»Ja«, sagte Roi Danton nachdenklich. »Ich verstehe das sehr gut. Und ich werde Sie nachher persönlich zur BASIS bringen.«
Der Bordtransmitter der GORSELL beförderte den Hüter des Lichts und Pyon Arzachena zu einem frisch überprüften und justierten Transmitter der BASIS.
Kaum hatten sie den Empfangsbereich verlassen, als hinter ihnen drei weitere Personen eintrafen.
»Da sind die beiden Gysis wieder!«, sagte der Prospektor stöhnend.
Langsam wandte sich Lethos um. Sein Blick taxierte die beiden Gestalten neben Roi Danton, dann lächelte er kaum merklich.
Aber auch der Oberste Terranische Rat hatte Arzachenas Ausruf gehört. »Diesmal sind Pedar von Margulien und Seterc echt – hoffe ich. Ich habe sie nur zur BASIS gebracht, nachdem die Gys-Voolbeerah sie freigaben, damit sie Anschluss an die GAVÖK-Kommission finden.«
Pyon Arzachena kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Sicher weilt Miss Dunja Varenczy auch noch in der BASIS«, sagte er bedeutungsvoll.
»Warum sollte sie nicht?«, entgegnete Roi Danton heftig. »Schließlich wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit den Flug mitmachen.«
»Wer würde das nicht gern – mich ausgenommen! Aber Sie sind ja als Oberster Terranischer Rat unabkömmlich auf der Erde …«
»Niemand ist immer nur unabkömmlich«, widersprach Danton. »Aber auf der Erde ist tatsächlich so viel zu tun, dass ich es mir nicht leisten kann, die Expedition mitzumachen.«
Plötzlich blickte er den Hüter des Lichts an. »Ich weiß selbstverständlich, dass Sie Tengri Lethos sind«, sagte er zerknirscht. »Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie nicht sofort angemessen willkommen geheißen habe. Ich möchte das nachholen. Mein Vater hat mir viel von Ihnen erzählt.«
»Ja, Ihr Vater und ich haben einiges zusammen erlebt«, erwiderte der Hathor. »Aber ich will Sie keineswegs von der Erfüllung Ihrer Pflichten abhalten. Ich bin nur gekommen, weil ich neugierig auf die BASIS bin. Wenn ich sie mir Stichprobenhaft ansehen dürfte …?«
»Selbstverständlich! Wenn Sie wollen, können Sie und Ihr Begleiter die Expedition mitmachen. Vielleicht interessiert es Sie, welche Zusammenhänge zwischen einem Etwas namens PAN-THAU-RA und der Pandora der griechischen Mythologie existieren.«
»Mich interessiert vieles«, sagte Tengri Lethos. »Aber Pandora fällt in Ihren Bereich. Immerhin, ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass unsere Wege uns eines Tages wieder zusammenführen, obwohl Sie PAN-THAU-RA suchen und ich mein Ewigkeitsschiff.«
»Der Weg der BASIS führt in die rund zweihundert Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie Tschuschik«, sagte Roi Danton. »Wohin führt Ihr Weg, Mister Lethos?«
»Zuerst nach Andromeda. Von dort aus werden wir, mit besseren Mitteln ausgerüstet, nach dem Ewigkeitsschiff suchen – und wir werden es finden, so, wie Sie PAN-THAU-RA finden werden.«
»Ich wünsche Ihnen viel Glück!«
Tengri Lethos hob die Hand. »Wir sehen uns sicherlich bald wieder, Roi Danton.«
Nachwort
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.
Da ist zum einen der Begriff PAN-THAU-RA. Kershyll Vanne, der in seinem menschlichen Körper sieben Bewusstseine vereint, hat von ES den Auftrag erhalten, die terranische Menschheit solle nach PAN-THAU-RA suchen. Durch die archäologischen Ausgrabungen auf Kreta bekommt dieses Verlangen einen sehr aktuellen Bezug. Vor allem liegt die phonetische Ähnlichkeit zwischen
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