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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kaiserin von Therm war abgeschlossen. Aus zwei Überwesen, die einander jahrtausendelang befehdet hatten, war ein einziges geworden. Die psychische und physische Macht, die den vereinten Intelligenzen innewohnte, musste gigantisch sein. Niemand an Bord der SOL konnte ihren Umfang auch nur erahnen.
    In den letzten Tagen hatten weder Bardioc noch die Kaiserin von Therm sich gemeldet. Es war unklar, ob sie noch mit dem Verschmelzungsprozess beschäftigt waren oder ob ihr vereinigtes Bewusstsein schon in Sphären entwichen war, zu denen die neu gewonnene geistige und materielle Kraft den Zutritt geöffnet hatte.
    Das vielfach verflochtene Kristallgebilde der Kaiserin von Therm existierte weiterhin. Bardioc hingegen schien spurlos verschwunden. Doch seine Gehirnsubstanz befand sich zergliedert und auf lebenserhaltenden Substraten angesiedelt an Hunderten Stellen innerhalb der Kaiserin.
    Die SOL hielt nichts mehr in diesem Sonnensystem – außer dem Umstand, dass sie dringend Treibstoff und andere Grundmaterialien brauchte. Vor der Vereinigung mit Bardioc hatte die Kaiserin von Therm zugesagt, dass das große Hantelraumschiff sich mit allem Benötigten versorgen könne.
    Das nächste Ziel der SOL war die PAN-THAU-RA, Bardiocs Sporenschiff, das der Mächtige im Bereich einer fernen Galaxie zurückgelassen hatte. Deren Name war von SENECA anhand der erhaltenen Positionsdaten ermittelt worden: Tschuschik. Perry Rhodan hatte Bardioc versprochen, dass die SOL versuchen werde, die PAN-THAU-RA in Sicherheit zu bringen oder sie gegebenenfalls unschädlich zu machen.
    Gegen Abend besprach Rhodan mit Reginald Bull und Geoffry Waringer den Ablauf der Versorgungsarbeiten. Die Instandsetzungen würden schon in wenigen Stunden abgeschlossen sein, wohingegen die Betankung mit Wasserstoff, den die Verarbeitungsanlagen der SOL zu dem von den SN-Reaktoren benötigten Nugas umwandelten, und mit sonstigen Grundstoffen noch weitere drei bis vier Tage in Anspruch nehmen würde.
    Als Bull seine Erläuterungen beendete, geschah etwas Seltsames.
    Die drei Männer erlebten, wie sich ihre Umgebung auflöste. Sie schienen im freien Raum zu schweben, umgeben von einem Nichts aus diffus gelblich roter Helligkeit. Sie hatten das eigenartige Empfinden, dass die Luft voll statischer Elektrizität sei.
    Dann hörten sie die Stimme. Sie kam aus endlos weiter Ferne. Sie war schwach, und mit jedem Wort wurde sie schwächer.
    »Vergeblich habe ich zu helfen versucht! Ich habe mich zu nahe herangewagt – und nun stürze ich in diese erloschene …«
    Das Knistern der aufgeladenen Luft schwoll zu einem mächtigen Rauschen an … Dann, plötzlich, war es ebenso verschwunden wie das rotgelbe Nichts.
    Die Männer befanden sich wieder in ihrer gewohnten Umgebung. Erschrecken spiegelte sich in ihren Augen, sie waren blass.
    »Ich nehme an, wir alle haben das gehört«, sagte Rhodan dumpf.
    Bull und Waringer nickten gleichzeitig.
    »ES!« Reginald Bull sagte das mit allem Nachdruck, zu dem er fähig war.
    »Das war ES!« bestätigte Waringer.
    Eine Weile war es totenstill in dem kleinen Nebenzimmer.
    »Ich glaube kaum, dass wir einer Halluzination aufgesessen sind«, fuhr Rhodan fort. »Wir haben eine Nachricht erhalten, dass ES sich in Gefahr befindet. Im schlimmsten Fall müssen wir damit rechnen, dass ES nicht mehr existiert. Folglich gilt es zu überdenken, ob diese Entwicklung unsere Pläne beeinflusst.«
    »Zwei Dinge sprechen gegen jede Planänderung«, erklärte Bull sofort.
    »Welche?«
    »Erstens wurde ein Versprechen gegeben, dass die SOL die PAN-THAU-RA sucht und alles unternimmt, um die von dem Sporenschiff ausgehende Gefahr zu neutralisieren. Zweitens könnte es für eine Änderung unserer Pläne überhaupt nur einen einzigen Grund geben: der Menschheit mitzuteilen, dass sie auf den Schutz von ES nicht mehr zählen kann. Allerdings nehme ich an, dass ES der Menschheit dieselbe Warnung hat zukommen lassen.«
    Rhodan neigte zustimmend den Kopf. »Ich bin deiner Meinung. Und du, Geoffry?«
    »Ich schließe mich an. Ich nehme nicht an, dass wir etwas unternehmen könnten, um ES zu helfen.«
    »Wir wüssten nicht einmal, wo wir anfangen sollten, zu suchen«, sagte Rhodan.
    Geoffry Waringer starrte nachdenklich vor sich hin. »Wenn wir wenigstens wüssten, wie das letzte Wort heißt. ›Nun stürze ich in diese erloschene … ‹ Erloschene was?«
    Ein Gedanke hatte sich im Hintergrund von Rhodans Bewusstsein geformt. Jetzt schob er sich nach vorne –

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