Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
der Expeditionsleiter die Sekunden mit. Die Sterne verschwanden, das Schwarz des Weltraums verwandelte sich in ein mattes, konturloses Grau, in dem verwaschen anmutende spiralförmige Gebilde schwebten, die sich manchmal bewegten wie Mikroben in einer Nährlösung.
    Hamiller sagte: »Schluss!«
    Der Servo nahm seinen Befehl auf und schaltete die Projektion ab. Von einer Sekunde zur nächsten nahm für den Wissenschaftler die gewohnte Umgebung der Steuerzentrale wieder Gestalt an.
    »Vierzig Stunden?«, sagte er fragend zu Kanthall.
    »Vierzig Stunden«, kam die Bestätigung. »Fünfzigtausend Lichtjahre in vierzig Stunden. Das entspricht einem Überlichtfaktor von elf Millionen.«
    Die Zeit verlief ereignislos, die Maschinen der BASIS funktionierten einwandfrei. Während der Flugtests waren noch größere Entfernungen zurückgelegt worden, aber stets in mehreren Linearetappen. Diese Etappe über fünfzigtausend Lichtjahre war in Wirklichkeit die letzte Testphase. Nach ihrem Abschluss würden Hamiller und Kanthall zu prüfen haben, ob die Testbedingungen erfüllt waren.
    Niemand zweifelte daran. Die BASIS war das vollkommenste Fahrzeug, das Menschen bislang gesteuert hatten.
    Nach den fünfzigtausend Lichtjahren würde die BASIS schräg über der Milchstraße stehen. Erst dann konnten die raumgreifenden intergalaktischen Triebwerke in Betrieb genommen werden.
    Hamiller ertappte sich während der ersten Stunden des Linearflugs mehrmals dabei, dass er sich darauf konzentrierte, verdächtige Geräusche wahrzunehmen. Die Warnung der Altmutanten veranlasste ihn dazu. Wenn eine feindliche Macht die Absicht hatte, die BASIS zu vernichten, dann bot die lange Linearetappe dafür eine gute Gelegenheit.
    Doch es gab keine Auffälligkeiten. Als die BASIS annähernd zwei Fünftel der Gesamtdistanz zurückgelegt hatte, ging Hamiller in seine Unterkunft und schlief, zu seiner eigenen Überraschung, acht Stunden lang tief und traumlos. Danach duschte er ausgiebig und nahm ein umfangreiches Frühstück zu sich. Als er die Steuerzentrale wieder betrat, waren von den vierzig Stunden mehr als sechsundzwanzig verstrichen.
    Die Aggregate des Raumriesen arbeiteten fehlerfrei und ohne die geringste Abweichung von der Norm. Die Mitglieder der Zentralebesatzung bezeichneten den bisherigen Verlauf des Fluges sogar als langweilig.
    Da begann Hamiller zu glauben, dass die im Verborgenen lauernde Gefahr womöglich doch nicht die Größe hatte, die von den Mutanten im PEW-Block angedeutet worden war.
    So dachte der Expeditionsleiter. Dargists Kollektor hingegen spürte, dass die Bedrohung ihrem Höhepunkt zustrebte.
    Immer wieder befragte der Kollektor das Register, das ihm Dutzende Male den Wert null zeigte.
    Bis schließlich der Moment eintrat, auf den Dargist programmiert war.
    Payne Hamiller betrachtete die leuchtende Scheibe der Milchstraße in seiner Unterkunft. Der Anblick beeindruckte ihn. Die BASIS stand, da sie einem der galaktischen Rotationsachse zugeneigten Kurs gefolgt war, etwa vierzigtausend Lichtjahre über dem Zentrum der Galaxis.
    Nicht viele Terraner hatten die Milchstraße jemals aus dieser Perspektive gesehen. Selbst während der Zeit des Solaren Imperiums waren Flüge in den intergalaktischen Leerraum nicht gerade an der Tagesordnung gewesen. Hamiller genoss den Anblick. In diesen Sekunden fühlte er sich als einer der wenigen, denen es das Schicksal vergönnte, eine wahrhaft große Reise zu unternehmen – obwohl er an Bord der SOL gewesen war und deren Irrfahrten mitgemacht hatte.
    Das Gefühl der Freiheit überkam ihn wie ein Rausch. Er hätte tanzen mögen oder singen, so weit entfernt von Margor, wie er sich nun befand. Da er aber weder das eine noch das andere sonderlich gut verstand, sprach er einfach vor sich hin – zu sich selbst, und es waren wirre und zusammenhanglose Worte. Wer ihn in diesem Zustand gesehen hätte, dem wären wohl Zweifel gekommen, ob Payne Hamiller der geeignete Mann als Leiter der PAN-THAU-RA-Expedition sei.
    Schließlich holte ihn der Interkom auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Die Auswertung der Messergebnisse ist abgeschlossen«, erklärte eine angenehm klingende Stimme. »Alle Resultate sind positiv. Eine synoptische Präsentation findet in etwa zwanzig Minuten im Besprechungsraum heckwärts der Steuerzentrale statt.«
    Sie nannte sich Dall'Osso Bianco – ›Zum weißen Knochen‹ in einer der Lokalsprachen der Erde – und war dennoch nur eine Mannschaftsmesse, deren romantischer

Weitere Kostenlose Bücher