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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war.
    Er erwartete, dass der Roboter ihn wieder angreifen würde, doch der Automat beschloss, sich stattdessen auf Verthe zu konzentrieren. Er raste in weitem Bogen um Plondfair herum, der ihm allerdings rechtzeitig den Weg abschnitt.
    Plondfair wollte den Roboter noch einmal rammen und ihn dabei entscheidend beschädigen. Im letzten Moment wich die Maschine aber aus, fiel rasend schnell in die Tiefe, beschleunigte wieder und raste unter dem Lufken hindurch auf Verthe zu. Plondfair schaffte es nicht mehr, aufzuholen.
    Die Berufene erkannte die tödliche Gefahr. Sie sprang hinter einen Felsbrocken und zwängte sich in eine Spalte. Der Roboter schoss eine Sekunde später, als er genau über ihr war.
    Plondfair sah, wie der Energiestrahl die Projektormündung verließ und den Felsen umwaberte. Dann prallte er auch schon mit dem Roboter zusammen, der ihm dieses Mal nicht mehr ausweichen konnte. Die Maschine stürzte dem Boden entgegen und zerschellte.
    Plondfair schrie da aber schon gellend auf. Der Felsblock glühte; glutflüssiges Gestein tropfte über seine Kanten ab. Von Verthe war so gut wie nichts mehr zu sehen.
    Etwas in dem Lufken zerriss. Er war wie gelähmt vor Schmerz und Trauer, und sein Hass auf das geheimnisvolle System, in dem er gefangen war, wuchs.
    Es gab für ihn kein Zurück mehr.

21.
    Plondfair warf sich Sand über den Schutzhelm seines Druckanzugs, weil er fürchtete, dass reflektierendes Licht ihn verraten könnte. Er kniff die Augen zusammen und spähte zu der seltsamen Vegetationsinsel hinüber, auf die er unversehens gestoßen war. Er war sich dessen ganz sicher, dass er eine Gestalt gesehen hatte, die sich über das öde Land bewegte.
    Er wälzte sich zur Seite, um in der Deckung der Felsen zu bleiben. Erst als er sich etwa zwanzig Meter weit von seinem Beobachtungsplatz entfernt hatte, richtete er sich auf und begann damit, die Oase zu umrunden. Zunächst wollte er wissen, wie sie von den verschiedenen Seiten aus aussah, ehe er in sie eindrang. Er wollte keinen Kampf mit Morgdähn riskieren, bevor er sich nicht ausrechnen konnte, wie seine Chancen standen – falls es wirklich Morgdähn war, der Wächter von Välgerspäre, den er gesehen hatte. Wer sonst?, fragte er sich.
    Staunend betrachtete er die Pflanzen, die er in dieser Landschaft nicht erwartet hatte. Einige wuchsen spiralförmig wie Korkenzieher, andere ähnelten breitblättrigen Gräsern oder Farnen, lang gezogenen Faden-Bakterien oder spitzen Pilzen. Alle aber wiesen eine seltsam lange Form auf, als ob jemand sie mit Gewalt in die Höhe gezogen hätte.
    Schließlich – Plondfair hatte die Oase schon fast umrundet – wurde ihm bewusst, dass die Pflanzen tatsächlich, wie von großer Last befreit, in die Höhe geschossen waren. Sie hatten sich der verringerten Gravitation der Konditionierten Zone angepasst. Außerhalb von Kermershäm waren sie vermutlich Gewächse, die flach über den Boden krochen – falls sie in der natürlichen Atmosphäre des Riesenplaneten überhaupt existieren konnten. Vielleicht hatte einer der zurückgekehrten Berufenen die Sporen von einer fernen Welt mitgebracht und hier ausgestreut.
    Plondfair schreckte aus seinen Gedanken auf. Wieder glaubte er, eine Bewegung bemerkt zu haben. Etwa zweihundert Meter von ihm entfernt war etwas zwischen den Felsen gewesen.
    Jäh tauchte eine unförmige Gestalt aus einer Senke auf, überquerte einen Felsrücken und verschwand wieder, im diffusen Licht zeichneten sich keine klaren Konturen ab, sodass der Berufene eigentlich nur einen verwaschenen Fleck ausmachte. Doch das genügte ihm. Er schaltete das Flugaggregat seines Schutzanzugs ein und folgte dem Schemen.
    Als er den Bergrücken erreichte, lag das Land wieder tot und leer vor ihm. Nirgendwo gab es Spuren. Plondfair versuchte schon, seine Beobachtung mit einem Schatten zu erklären, der über die Felsen geglitten war, da endlich erschien der andere wieder.
    Überraschenderweise hatte sich der Abstand zwischen ihnen fast verdoppelt. Plondfair wusste überhaupt nicht mehr, ob er wirklich ein lebendes Wesen vor sich hatte oder ob da etwas anderes war, was ihn narrte. Ein Energiefeld vielleicht, in dem sich Staubpartikel gefangen hatten?
    Er beschleunigte und raste über das Land hinaus, um den vermeintlichen Morgdähn zu finden. Tatsächlich tauchte die Erscheinung nach einiger Zeit wieder vor ihm auf, noch weiter entfernt als zuvor – ein Schatten, der im roten Nebel über die Felsen tanzte.
    Endlich gelang es

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