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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihm nur unzureichend.
    Als er sich auf die Knie erhob, spürte er, wie seine Beine im Sand versanken. Unwillkürlich stemmte er die Hände gegen das Glas, ohne sich daran halten zu können. Deshalb ließ er sich rasch wieder auf den Bauch sinken.
    Deutlich konnte er jetzt erkennen, dass der Sand irgendwohin abfloss. Er selbst sackte ab, und sehr schnell bemerkte Plondfair, dass die Glasglocke sich nach unten hin verjüngte. Gleichzeitig wurde sie transparenter für ihn und spiegelte nicht mehr so. Schwärze schien sich außerhalb auszubreiten. Der Lufke fühlte sich an einen Flug durch den Weltraum erinnert, bei dem er durch einen ungeklärten Effekt den Eindruck gehabt hatte, dass die Sterne erloschen waren.
    Plondfair konnte sich auch in keine andere Richtung orientieren. Das schwarze Nichts war überall.
    Urplötzlich gab der Sand unter ihm nach. Der Berufene versank bis zu den Schultern, und je wütender er um sich schlug, um irgendwo Halt zu finden, desto unwiderstehlicher riss der Sand ihn mit sich. Gleichzeitig verengte sich das Verlies.
    Der Sand zog Plondfair mit sich durch eine gläserne Röhre, die gerade groß genug war, ihn hindurchzulassen. Der Berufene stürzte ungefähr drei Meter tief, fiel auf nachgebenden Sand und blieb liegen. Über ihm wölbte sich eine Glocke aus Glas, die im Zenit in der Röhre endete. Plondfair fluchte.
    Endlich erfasste er die Situation. Er befand sich in einer Sanduhr, die zweifellos die Zeit symbolisierte. Er schloss daraus, dass er konditioniert wurde. Vermutlich wurde sein Metabolismus derart beeinflusst, dass er langsamer alterte. Für die anderen Berufenen, die in ekstatischer Begeisterung für das Alles-Rad lebten, mochte diese Behandlung beeindruckend sein. Für ihn war sie nichts als Blendwerk.
    Das Glas löste sich auf. Plondfair lag auf dem Boden einer von tropischen Gewächsen überwucherten Halle. Die anderen Berufenen machten einen verwirrten Eindruck, so als erwachten sie aus einem Traum.
    Plondfair wandte sich an den untersetzten Mann, der keine drei Meter neben ihm auf dem Boden kniete. »He, wie heißt du?«, fragte er flüsternd.
    »Ich bin Forsgün. Ich bin ein Lufke«, antwortete der andere ebenso leise.
    »Mein Name ist Plondfair. Ist dir etwas aufgefallen?«
    Forsgün nickte. »Das Alles-Rad hat zu uns gesprochen und uns mit dem Symbol der Zeit konfrontiert. Ich wünschte, ich wüsste, was es uns damit sagen wollte.«
    »Das ist kein Geheimnis.« Plondfair glaubte, jemanden gefunden zu haben, mit dem er reden konnte. »Willst du es wissen?«
    »Natürlich.«
    »Die Zusammenhänge sind ganz anders, als wir es bisher geglaubt haben. Dein Auftrag wird sein, mit einem Roboter in einem Raumschiff das Universum zu durchstreifen und nach einem Auge zu suchen. Das ist die Berufung. Aber du wirst keinen Erfolg haben, ebenso wenig wie alle anderen. Tausende erhielten die Berufung schon vor uns. Sie alle sind in die Unendlichkeit hinausgeflogen und haben das Auge gesucht, und sie sind nach Välgerspäre zurückgekehrt. Viele von ihnen sind gar fünfhundert Jahre alt. Wenn du willst, bringe ich dich zu ihnen, damit du selbst mit ihnen reden kannst.«
    »Das ist nicht notwendig«, erwiderte Forsgün ruhig.
    »Dann glaubst du mir auch so?«, fragte Plondfair. Er lächelte vor Freude. »Dann hör zu! Wir werden manipuliert. Die medizinischen Wunder gibt es nicht, und das Große Flehen ist sinnlos. Alles ist nur Täuschung. Die Pilger, die über das Rad gehen, werden mit normalen Mitteln geheilt – falls das noch möglich ist. Andernfalls versucht man eine Transmitterbehandlung. Doch ich habe gesehen, dass diese Experimente scheitern. Monstren kommen aus dem Gegentransmitter und werden von den Medizinern mit Strahlengewehren getötet.«
    Forsgün schüttelte den Kopf. »So ist das also«, sagte er. »Aber das glaube ich dir nicht.«
    »Sieh dich kritisch um!«, forderte Plondfair. »Nimm nicht alles wie ein Wunderwerk des Alles-Rads hin, sondern versuche, es als technischen Prozess zu sehen, der von den Robotern gesteuert wird.«
    »Warum sollte ich das tun?«
    Plondfair erkannte die Wand, die sich zwischen ihnen erhob. Forsgün war unerreichbar für ihn. »Dann lass es sein«, sagte er resignierend. »Wenn ein paar Jahre verstrichen sind, wirst du ohnehin begriffen haben. Aber das ist deine Sache.«
    Plondfair ging an seinen Platz zurück, streckte sich auf dem Boden aus, verschränkte die Arme unter dem Kopf und schloss die Augen. Minuten später berührte jemand

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