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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Verzeihen Sie mir, dass ich Sie störe«, sagte er, »aber ich muss unbedingt mit Ihnen reden.«
    Kärsgäm streifte sich ein Hemd über den nackten Oberkörper. »Was wollen Sie?«, fragte er.
    »Den Anzug. Ich möchte den Schutzanzug entleihen, weil ich nach draußen muss. Verstehen Sie, Kärsgäm, ich muss nach draußen, oder ich verliere den Verstand.«
    »Sie sind ein Weiberheld«, antwortete der Besitzer des begehrten Druckanzugs. »Wenn ich etwas von Ihnen höre, dann nur, dass Sie hinter dieser oder jener her sind, als ob es nichts anderes gäbe, mit dem man sich beschäftigen kann.«
    »Sie haben recht«, sagte der Besucher unterwürfig. »Es ist so, aber niemand hat das verboten.«
    »Es ist mir auch egal«, erklärte Kärsgäm. »Von mir aus tun Sie, was Ihnen Spaß macht. Nur wundern Sie sich dann nicht, wenn Ihnen mal die Nerven durchgehen.«
    »Geben Sie mir den Druckanzug?«
    »Nein.«
    Der Besucher wirkte bestürzt. Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. »Aber – ich bezahle gut«, erklärte er stammelnd. »Sehr gut.«
    »Was haben Sie zu bieten?«
    »Sie wissen, dass Anderthärz ebenfalls einen Anzug hat?«
    »Allerdings. Was ist mit ihm?«
    »Ich habe zwanzig Prozent seiner Erbrechte. Sie sollen sie haben, wenn Sie mir den Anzug geben. Und ich werde Ihnen die Namen der anderen geben, die auch Erbrechte haben. So können Sie nach und nach einen zweiten Anzug erwerben. Er würde Ihre Macht vergrößern.«
    Kärsgäm blickte seinen Besucher verächtlich an. Er selbst hatte nie unter den Lebensbedingungen in Laxau gelitten. Er kannte keine Einsamkeit, keine Langeweile, und die Enge in den Silos empfand er nicht als belastend. Er wusste jedoch, dass sein Besucher einem Zusammenbruch nahe war, und er wusste auch, dass sein Besucher schon dreißig Jahre länger in Laxau lebte. Unwillkürlich fragte er sich, ob er in dreißig Jahren ebenso gebrochen vor einem anderen stehen und um nervliche Entlastung betteln würde.
    »Ich nehme Zahlungen zurzeit grundsätzlich nicht entgegen«, eröffnete er dem anderen. »Wenn Sie den Anzug unbedingt wollen, dann müssen Sie schon um den Einsatz mit mir spielen. Entweder Sie verlieren alles oder Sie gewinnen alles. Entweder Sie zahlen Ihren Erbanteil – ohne den Anzug zu bekommen. Oder Sie dürfen den Anzug umsonst benutzen. Wie finden Sie das?«
    Das Gesicht seines Besuchers erhellte sich. »Ich bin dabei. Welches Spiel schlagen Sie vor?«
    »Gegenläufige Räder.«
    »Einverstanden.«
    Kärsgäm ging zu seiner Schranknische und holte daraus zwei mit Zahlen versehene Räder hervor. Dazu gehörte ein kleiner Antigravprojektor. Als Kärsgäm diesen einschaltete, baute sich ein Feld künstlich verringerter Gravitation über dem Tisch auf. Kärsgäm brachte die beiden Räder in die Felder, dass sie übereinander schwebten und sich die flachen Seiten zuwandten.
    »Wir teilen die Erbanteile in zwanzig Zahlungseinheiten auf. Ich setze dagegen zwanzig Verleiheinheiten, die zusammengenommen einen Verleihtag darstellen. Wir wetten abwechselnd. Gerade oder ungerade Zahlen übereinander stellen eine Einheit dar. Gleiche Zahlen übereinander sind zwanzig Einheiten. Haben Sie Einwände?«
    »Keine.«
    Mit einem Knopfdruck am Antigravprojektor setzte Kärsgäm die Räder in Gang. Sie drehten sich gegenläufig und wurden schneller, bis die Zahlen nicht mehr zu erkennen waren.
    »Sie beginnen«, sagte Kärsgäm. »Was wählen Sie?«
    »Gerade.«
    Sekunden später hielt Kärsgäm die Räder an. Sie blieben schlagartig stehen. Die geraden Zahlen standen übereinander. Der Besucher hatte gewonnen.
    Die Gesichter der beiden Männer röteten sich vor Erregung.
    »Weiter«, drängte Kärsgäm.
    Er verlor sieben Spiele nacheinander. Dann erst gewann er ein Spiel. »Sie können jetzt schon gehen«, stellte er fest. »Wollen Sie?«
    »Noch nicht. Ich will einen ganzen Tag draußen bleiben. Mit weniger gebe ich mich nicht zufrieden.«
    Die Räder drehten sich. Und Kärsgäm verlor.
    In einer gemeinsamen Anstrengung hatten sie die aus der Decke herausgeschnittene Platte nach unten gewuchtet. Plondfair stieg wieder auf den Tisch und sprang hoch, er packte die Ränder des Lochs und zog sich nach oben. Krodvan half ihm, als er durch das Loch stieg, obwohl Plondfair so trainiert war, dass er keine Hilfe benötigte.
    Der Lufke legte sich dann auf den Boden, streckte seine Arme durch das Loch, ergriff Godfarts Hände und zog den Greis nach oben. Verthe bildete den Abschluss. Sie blickte

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