Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen
Demeter zögernd. »Und allmählich glaube ich, mich zu erinnern, dass die Suskohnen ein Wynger-Stamm waren, der vom Alles-Rad bevorzugt wurde. Entsprechend seiner kleinen Zahl kann er auch nur wenige Kommandos hervorgebracht haben.«
»Die Suchkommandos leben gefährlich«, fügte Plondfair hinzu. »Von den Veteranen weiß ich, dass sich die Berufenen oft genug geirrt haben. Sie haben Dinge mitgenommen, die von den Völkern auf fernen Planeten hoch geschätzt oder gar als heilig angesehen wurden. Das war oft Ursache für kriegerische Auseinandersetzungen, bei denen viele Berufene getötet worden sind.«
Er sah verwirrt aus. Jeder konnte in dem Moment spüren, dass Plondfair seltsam berührt reagierte. Seine für einen Wynger ungewöhnliche Größe mochte wirklich daraufhindeuten, dass er ein Nachkomme der Suskohnen war.
Als Rhodan und Bull knapp zwei Stunden später die astronomische Abteilung der SOL betraten, trafen sie dort auf Demeter, Plondfair und Borl.
»Wir wollten die Sternkarten einsehen«, sagte Demeter. »Eine möglichst detaillierte Übersicht von Algstogermaht.«
Rhodan blickte sie nur forschend an.
»Ich glaube, mich an die Koordinaten der Suskohnen-Welt zu erinnern«, fügte die Wyngerin hinzu.
Rhodan lächelte still. Er hatte es geahnt, hatte Demeters Reaktion schon während des Frühstücks aufmerksam beobachtet. Ihre Äußerung überraschte ihn keineswegs.
»Du hast es wieder gewusst«, stellte Bully fest. »Was hast du vor?«
»Ich habe vorerst nur eine Idee. Sie hängt aber davon ab, dass Demeter uns wenigstens ungefähr sagen kann, wo die Heimatwelt der Suskohnen liegt.«
»Ich kann es«, behauptete die Wyngerin. »Ich muss mich nur konzentrieren. Am besten, wenn ich mit Plondfair allein bin.«
Rhodan gab den anderen einen Wink und verließ mit Bully und Borl die Abteilung.
»Du willst irgendwie Maske machen«, stellte Reginald Bull fest.
»Allerdings«, erwiderte Rhodan. »Wir könnten als Suskohnen auftreten und auf diese Weise versuchen, an das Alles-Rad heranzukommen. Bisher war das eine praktisch undurchführbare Idee, es sei denn, dass wir auf Jugendliche und Kinder zurückgreifen.«
»Das schließt sich von selbst aus.«
»Richtig. Und Erwachsene konnten wir wegen ihrer Größe nicht einsetzen. Nun sieht das ein wenig anders aus. Die Suskohnen bieten uns eine wunderbare Gelegenheit – wir lassen eines ihrer Suchkommandos nach langer Zeit heimkehren.« Rhodan lächelte. »Dazu müssen wir jedoch alles über diesen Stamm erfahren, was sich heute noch herausfinden lässt.«
Das Bordchronometer zeigte den 4. September 3586 an, als Demeter die Hauptleitzentrale der SOL-Zelle-1 betrat. Das war etwa zwanzig Stunden, nachdem sie Rhodan die Koordinaten der Suskohnen-Welt genannt hatte. Die SZ-1 hatte vom Mittelteil der SOL abgekoppelt und näherte sich dem angegebenen Ziel.
Rhodan, Atlan und Bull befanden sich in der Zentrale.
»An der genannten Position befindet sich eine grüne Sonne mit drei Planeten«, stellte Rhodan fest.
»Also habe ich mich nicht geirrt«, entgegnete Demeter. »Ich entsinne mich inzwischen sogar an die Namen. Die Sonne heißt Nagaidir, und die drei Planeten sind von innen nach außen: Boraidor, Sainderbähn und Taigh. Für uns dürfte nur Sainderbähn von Interesse sein.«
»Die Fernmessungen haben bereits ergeben, dass es sinnvoll ist, uns auf den zweiten Planeten zu konzentrieren«, sagte Rhodan. »Der Planet umläuft die Sonne in 286 Standardtagen und hat eine Eigenrotation von 28,9 Stunden. Seine Achsneigung ist so gering, dass es zu geringfügigen Unterschieden in den Jahreszeiten kommt. Sauerstoffatmosphäre.«
Weitere Messergebnisse erschienen soeben auf dem Hauptschirm. Der Terraner überflog die Daten mit einem raschen Blick. »Von der Sonne geht Hyperstrahlung in einem biologisch bemerkenswerten Frequenzbereich aus. Die Kosmobiologen sind der Ansicht, dass das Leben auf Sainderbähn davon nachhaltig beeinflusst worden ist.«
»Auf welche Weise?«, fragte Demeter.
»Das lässt sich noch nicht sagen. Möglich wäre offenbar, dass sich daraus besondere körperliche Eigenschaften erklären. Allerdings sollten wir uns vor dem Fehler hüten, die Strahlung nur auf die Suskohnen zu beziehen. Es gibt wohl auch anderes Leben auf Sainderbähn.«
»Wie geht es weiter?«, fragte Demeter.
»Wir landen auf Sainderbähn. Allerdings nicht mit der SZ-1, sondern mit einem Beiboot. Wenn Sie wollen, können Sie dabei sein.«
»Natürlich will ich
Weitere Kostenlose Bücher