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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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des gelben Dreiecks erschien hellgrau, und inmitten des lichten Grautons entstand ein zweites Symbol, das an einen waagrecht liegenden Tropfen oder auch an ein menschliches Auge erinnerte. Das Symbol war nachtschwarz und hatte zahllose winzige Einschlüsse, die in tiefem Blau glitzerten und funkelten.
    Jedes Mal von Neuem spürte Tarmair einen ehrfürchtigen Schauder, wenn das Donnern erklang und die Lichtsignale aufleuchteten. Er fühlte, dass etwas Mächtiges mit ihm in Verbindung trat, und wurde sich der Tatsache bewusst, dass er ein Auserwählter war, zu dem das LARD direkt sprach.
    Das augenförmige Symbol schien zu pulsieren.
    »Ich sehe, du stehst bereit, mein Diener Tarmair«, erklang die Stimme des LARD. »Du wirst einen dringenden Auftrag für mich erfüllen. Es gibt einen Mann auf Quostoht, der Ideen entwickelt, durch die alle Menschen mehr in Unruhe versetzt werden als durch andere ketzerische Gedanken. Dieser Mann muss schnellstens unschädlich gemacht werden, und zwar mit allen Mitteln.«
    Tarmair erschrak. ›Mit allen Mitteln‹ bedeutete, dass der Aufsässige notfalls zu töten war. Tarmair hatte noch nie jemanden umgebracht. Er empfand Furcht vor diesem Auftrag. »Bezeichne mir den Mann, Mächtiger, und ich werde mich des Auftrags in deinem Sinne entledigen«, sagte er dennoch.
    »Sein Name ist Cainstor. Er wohnt nicht weit von dir. Kümmere dich sofort um ihn!«
    Ein greller Fanfarenton erklang, das Dreieck und das Auge schienen zu explodieren.
    Gleich darauf war die Bildfläche wieder dunkel.
    Cainstor – den Namen hatte Prentach ebenfalls genannt! Tarmair wandte sich um. Er sah Nabalik in der Tür zur Küche stehen. Sie war ihm gefolgt und hatte das Gespräch mit angehört.
    »Das LARD spricht direkt zu dir?«, staunte sie. »Dann musst du ein wichtiger Mann sein!«
    Sie kam auf Tarmair zu. Er wusste, dass er sie jetzt nur in die Arme zu nehmen brauchte, um alles von ihr zu bekommen. Das LARD würde es ihm nicht übel nehmen, wenn er sich erst in einer oder zwei Stunden mit Cainstor befasste.
    Oder doch …?
    »Ich mag ein wichtiger Mann sein, Nabalik«, erwiderte er grimmig. »Aber jetzt wäre es mir weitaus lieber, wenn ich mich nur um dich kümmern könnte.«
    Nachdem er Nabalik verabschiedet hatte, ging Tarmair zu Cainstors Haus. Es war ruhig auf den Straßen. Die Stunden des Surquhaira waren vorbei; die meisten Leute hatten die Blenden an ihren Schlafzimmerfenstern geschlossen und ruhten.
    Der Spötter musste einige Querstraßen südlich der Trinkhalle einbiegen und der Straße folgen, die am Rand der Siedlung zum unbefestigten Weg wurde. Cainstor, erinnerte sich Tarmair, war schon immer eigenartig gewesen. Er wollte nicht da wohnen, wo andere wohnten. Eigentlich, fiel Tarmair ein, während er den sandigen Weg entlangstapfte, hatte er Cainstor immer gern gemocht. Der Mann hatte viele Bücher gelesen – darunter allerdings auch einige, die dem LARD nicht gelegen waren – und wusste spannend zu erzählen. Cainstor faszinierte die Vergangenheit. Er erzählte Geschichten, die selbst die ältesten Bewohner von Quostoht nicht mehr kannten. Wenn seine Erzählungen gefährlich wurden, war es für die Spötter daher immer ein Leichtes gewesen, die Gefahr einzudämmen, indem sie Cainstor nach dem Wahrheitsgehalt seiner Legenden fragten. Gewöhnlich war er zum Einlenken bereit und gab zu, dass er sich für die Wahrheit seiner Erzählungen nicht verbürgen könne.
    Jetzt aber musste er die Grenze überschritten haben. Sonst würde sich das LARD nicht um ihn kümmern. Hinzu kam der geheimnisvolle Hinweis, den Tarmair von dem alten Prentach erhalten hatte.
    Etwas war im Gange – das spürte der Spötter deutlich.
    Cainstors Haus lag inmitten von Büschen, die er selbst gepflanzt hatte. Tarmair pochte an der Eingangstür. Als er keine Antwort bekam, ging er um das Haus herum und sah, dass die Blenden am Schlafzimmerfenster offen waren. Er rief nach Cainstor, hatte aber nicht viel Hoffnung, den Gesuchten hier zu finden. Wer um diese Zeit die Blenden offen hatte, der war nicht zu Hause.
    Etwa raschelte im Gebüsch. Eine unförmige Gestalt auf kurzen fetten Beinstummeln kam zum Vorschein. »Ich nehme an, du suchst Cainstor«, quarrte der Asogene.
    Der Spötter hatte es sich längst abgewöhnt, über die ungewöhnlichen Zeiten und Orte, an denen Raylto auftauchte, erstaunt zu sein. »Du verstehst es, intelligente Schlüsse zu ziehen«, lästerte er.
    »Ich kann dir helfen«, erklärte Raylto.

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