Silberband 105 - Orkan im Hyperraum
wir zu unserer Hauptabteilung aufschließen und gemeinsam Stellung beziehen.«
Rhodan gab sich keinen Illusionen hin. Er führte das Kommando über dreihundert Frauen und Männer, die ausgerechnet im Zustand völliger Erschöpfung um ihr Überleben kämpfen mussten. Die Ansken gewannen in dieser Auseinandersetzung immer mehr die Oberhand.
7.
Mit seinem Flugkörper bewegte sich Ganerc-Callibso durch den Weltraum. Seit er von der SOL aus gestartet war, hatte er sich nicht sonderlich beeilt, denn er brauchte Zeit, um über alle Probleme nachzudenken.
Vielleicht war es ein Fehler gewesen, die Terraner zu verlassen. Nun, da er einigen Abstand zu den Ereignissen gewonnen hatte, war Ganerc nicht mehr sicher, ob Rhodan und dessen Gefährten es allein schaffen konnten, die PAN-THAU-RA ihrem ursprünglichen Zweck zuzuführen. Doch am Standort des Sporenschiffs, in der Nähe des Riesenplaneten Välgerspäre, war die Entscheidung wahrscheinlich längst gefallen. Falls Perry Rhodan den Kampf um die PAN-THAU-RA gewonnen hatte, was der Zeitlose hoffte, würde er aufbrechen, um die Materiequelle zu suchen, von der diesem Teil des Universums Gefahr drohte. Da auch Ganerc-Callibso nach der Materiequelle suchte, würde er die Terraner wohl irgendwann wiedersehen.
Der ehemalige Mächtige Ganerc, der seit geraumer Zeit auf den Körper des Puppenspielers Callibso angewiesen war, bedauerte, dass er die Überreste jener Ebene vernichtet hatte, die einst Treffpunkt der sieben Zeitlosen gewesen war. Dort hätte er eventuell Hinweise auf die Position der Materiequelle finden können.
Er entsann sich, dass er damals in großer Eile gehandelt hatte und nicht besonders gründlich gewesen war. Vielleicht hatte er bei seinem Vorgehen den einen oder anderen Überrest der Ebene übersehen. Ob diese jedoch nach so langer Zeit noch existierten und auffindbar waren, bezweifelte er.
Der ehemalige Wächter eines Schwarms überlegte, ob es einen Sinn hatte, nach Trümmern zu suchen. Sein Ziel war seine Kosmische Burg gewesen. Von dort hatte er Expeditionen zu den anderen Burgen der Mächtigen unternehmen wollen. Er vermutete, dass diese Burgen ebenfalls Schlüssel zu der gesuchten Materiequelle darstellten.
Da die Ebene im Schnittpunkt der sieben Burgen gelegen hatte, bedeutete ein Umweg zu ihrem ehemaligen Standort keinen großen Zeitverlust. Ganerc-Callibso war sicher, dass er einem Phantom nachjagte, aber er wollte jede nur denkbare Spur untersuchen. In Gedanken versunken konzentrierte er sich, besann sich aber sofort darauf, dass eine Materialisation nicht mehr möglich war, denn der Zielpunkt existierte nicht mehr. Also musste er sich auf das Flugobjekt verlassen, das ihn schon über unendliche Entfernungen durch den Weltraum getragen hatte. Die Energie dieser Maschine war unerschöpflich, er durfte nur nicht übersehen, dass die Apparaturen irgendwann einmal ihre Funktion einstellen würden. Alle Anlagen an Bord bestanden aus dem besten Material, das er sich vorstellen konnte, aber auch dieses war nicht gegen eine Abnutzung nach so langer Zeit gefeit.
Ganerc programmierte die Steueranlage des Flugkörpers mit den Koordinaten der Ebene. Er erinnerte sich der alten Zeiten, in denen er sich mit seinen Brüdern Kemoauc, Lorvorc, Murcon, Ariolc, Bardioc und Partoc auf dieser Ebene getroffen hatte. Immer wenn der Ruf an sie ergangen war, hatten sie ihre Kosmischen Burgen verlassen, um sich auf der Ebene zu treffen. Dort hatten sie den Einsatz der Sporenschiffe geplant oder den Aufbau eines Schwarms vorbereitet. Die Zeit, als seine Brüder und er diese Aufgaben zum ersten Mal übernommen hatten, gehörte zu der schönsten in Ganercs Leben. Dann jedoch war diese Arbeit zur Routine geworden, und ihre Eintönigkeit hatte die Krise heraufbeschworen, der sie letztlich alle auf die eine oder andere Weise zum Opfer gefallen waren.
Der Zeitlose lehnte sich im Sitz vor den Kontrollen zurück und schloss die Augen. Manchmal sehnte er sich zurück, aber die Vergangenheit war unwiederbringlich verloren. Genauso verloren wie der Körper des Mächtigen Ganerc.
Eigentlich habe ich allen Grund, meine toten Brüder zu beneiden!, dachte der einsame Raumfahrer. Ihr Bewusstsein hatte aufgehört zu funktionieren, sie brauchten sich nicht mit Problemen herumzuschlagen, die unlösbar erschienen. Auch die wichtigste Frage der Mächtigen war für die Toten nicht mehr existent, die nach der eigenen Herkunft.
Die sieben Brüder aus dem Verbund der Zeitlosen hatten ihr
Weitere Kostenlose Bücher