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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einem Kriminalbeamten altmodischer Prägung, der den Täter durch sein unerwartetes Erscheinen zu überrumpeln gedachte.
    Er landete außerhalb der neuneckigen Anlage.
    Die Loower ließen ihn warten.
    Die Zeit verging. Es war später Nachmittag in dieser Region des Roten Planeten. Die Schatten wurden länger, die riesigen Türme der Trümmerleute leuchteten im spärlichen Licht der sinkenden Sonne. Tifflor ärgerte sich. Wie hatte er nur denken können, es werde ihm gelingen, den Türmer zu überraschen? Hergo-Zovran konnte sich ruhig Zeit lassen und etwa vorhandene Spuren verwischen. Es war unmöglich, gegen den Willen der Fremden in die Anlage hineinzukommen und dann auch noch in diesem gewaltigen Komplex die Türmerstube zu finden.
    Endlich kamen Loower. Zehn Minuten später wurde dem Ersten Terraner übermittelt, dass Hergo-Zovran nun bereit sei, ihn anzuhören.
    Aha!, dachte Tifflor sarkastisch. Er ist nun bereit – das klingt, als hätte der Türmer sich auf diese Begegnung vorbereiten müssen.
    Die Loower führten ihn zu einem Turm und dann in das Gebäude hinein. Tifflor hatte sich mittlerweile damit abgefunden, dass alles in diesem Komplex mit der Zahl Neun in Verbindung stand. Die Türen waren neuneckig, die Fenster, die Grundrisse der einzelnen Räume. Drinnen herrschte ein orangefarbenes Licht, das irgendwie bedrohlich wirkte.
    Einer der Loower geleitete den Ersten Terraner in einen solchen neuneckigen Raum und ging lautlos hinaus.
    Tifflor blickte das Wesen an, das in der Mitte des Raumes unter einer orangefarbenen Leuchtplatte stand. Obwohl die Loower für einen Menschen alle gleich aussahen, war er sicher, Hergo-Zovran vor sich zu haben.
    Er verzichtete mit Absicht auf alle Höflichkeitsfloskeln.
    »Wo sind die Kinder?«, fragte er.
    Das Dumme an den Loowern ist, dass man ihnen nichts ansehen kann, dachte er gleichzeitig. Vielleicht zeigte der Türmer gerade jetzt eine Reaktion, die einem Eingeständnis seiner Schuld gleichkam – aber Tifflor konnte sie beim besten Willen nicht erkennen.
    »Ich verstehe nicht«, antwortete Hergo-Zovran.
    »Ich spreche von den Kindern, die Sie entführen lassen. Halten Sie sie hier in der Neunturmanlage versteckt?«
    Auch wenn er die Mimik der Loower nicht verstand, hatte Tifflor den Eindruck, dass Hergo-Zovran verwirrt und ratlos war. Er sah ein, dass er mit überfallartigen Fragen nicht weiterkam. Daher berichtete er kurz, was sich auf der Erde zugetragen hatte. Hergo-Zovran stand unbeweglich vor ihm. Der Loower traf keine Anstalten, dem Ersten Terraner etwa einen Platz anzubieten, aber Tifflor war bereit, über solche Kleinigkeiten hinwegzusehen.
    »Sie glauben, wir hätten diese Kinder entführt«, stellte Hergo-Zovran fest, als Tifflor schwieg.
    »Genau wie Sie es mit Baya Gheröl getan haben.«
    »Wir suchten nach einem Weg zur Verständigung. Es ergab sich rein zufällig, dass das terranische Mädchen besonders aufnahmefähig war. Aber was sollten wir mit so vielen Kindern anfangen, wie Sie es sagen?«
    »Vielleicht brauchen Sie Geiseln.«
    »Geiseln?«
    »Tauschware«, bemerkte Tifflor trocken. »Die Loower wollen den Roboter haben, der sich in der GONDERVOLD befand, oder nicht?«
    Der Türmer drehte sich wortlos um. Tifflor beobachtete ihn wachsam.
    »Kommen Sie mit mir!«, sagte Hergo-Zovran.
    Er führte den Terraner tiefer in den Turm hinein. Tifflor sah sich beunruhigt nach allen Seiten um. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er selbst als Geisel von einigem Wert war.
    Hergo-Zovran öffnete eine Tür. Dahinter lag eine Halle. Das Licht dort war etwas heller als sonst in dem Turm.
    Tifflor blickte entgeistert das walzenförmige Gebilde an, das mitten in der Halle stand.
    »Der Helk Nistor«, erklärte Hergo-Zovran ohne erkennbare Gemütsbewegung. »Er ist vor wenigen Stunden zurückgekommen. Aus diesem Grund ließ ich Sie warten. Sie sehen, wir haben gar keinen Anlass, Kinder von Ihrem Planeten zu entführen.«
    Tifflor ging langsam um den Helk herum. Ja, das war der Roboter, es gab keinen Zweifel.
    »Wo ist Baya?«, fragte er.
    »Wir wissen es nicht. Sie ist mit dem – Objekt verschwunden. Der Helk Nistor sagte aus, dass Baya den Wunsch geäußert hätte, Boyt Margor aus einer Hyperraumklause zu befreien, in der er gefangen ist.«
    Tifflor starrte den Loower an. Er durfte sich nicht ausgerechnet in diesem Moment in Spekulationen ergehen. Keine zwei Schritte vor ihm stand eine Informationsquelle erster Güte. Es galt, die Chance zu nutzen. Hergo-Zovran

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