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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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damals nicht doch bei uns waren. Das Solsystem wurde zu der Zeit absolut nicht so lückenlos überwacht wie heutzutage. Eher gar nicht.«
    »Wären sie da gewesen, hätten sie bestimmt ihr merkwürdiges ›Auge‹ mitgenommen«, stellte Adams sachlich fest. »Dann hätten wir heute eine Sorge weniger.«
    Tifflor nickte ihm zu. »Auch das erscheint logisch. Aber weiter: Die Loower könnten durch einen Zufall von den alten Geschichten erfahren haben …«
    »Unmöglich!« Auch diesmal widersprach Adams. »Die UFOs gerieten völlig in Vergessenheit, als es die Raumfahrt wirklich gab. Der UFO-Mythos lebte von Spekulationen, und die anzustellen lohnt sich nur, wenn es um etwas Unbekanntes geht. Die Loower hätten sich schon durch die alten Archive wühlen müssen, und das wäre bemerkt worden.«
    »Dritte Möglichkeit«, sagte Tifflor, »die Übereinstimmungen sind rein zufällig.«
    Adams schüttelte bedächtig den Kopf. »So viele Übereinstimmungen können kein Zufall sein, Tiff.«
    »Dann bist du auch der Meinung, dass ich die Loower zu Unrecht verdächtige, am laufenden Band Kinder zu entführen?«
    »Ich lege mich in der Hinsicht ungern fest«, sagte Adams nachdenklich. »Vor allem sollten wir sehr vorsichtig sein mit solchen Verdächtigungen. Was Jennifer über die Mentalität der Loower sagte, leuchtet mir ein. Mir will vor allem nicht in den Kopf, dass diese Wesen sich plötzlich so rabiater Mittel bedienen sollen.«
    »Um ihr Auge zu bekommen, werden sie alle Möglichkeiten ausschöpfen«, murmelte Tekener bitter. »Und dann – es sind immer Kinder, Homer, Kinder zwischen fünf und zehn Jahren. Baya Gheröl ist sieben Jahre alt. Reicht das nicht, um einen Verdacht zu rechtfertigen?«
    Ein leises Signal enthob Adams einer Antwort auf diese Frage.
    »Ich gehe schon hin«, murmelte Jennifer und stand auf. Sie hörte die Männer weiter über die Entführungen reden. Zu ihrer Überraschung plädierte Adams immer offener für die Loower.
    Als sie die Nachricht entgegengenommen hatte, blieb sie sekundenlang still stehen. Dann drehte sie sich um und ging langsam auf die Terrasse zurück.
    »Das Dutzend ist voll«, sagte sie leise.
    Die Männer starrten sie an. Jennifer Thyron legte einen Ausdruck auf den Tisch.
    »Ein Mädchen. Acht Jahre alt. Das Kind wurde heute Vormittag in Indien entführt. Und jetzt haltet euch fest: Die Fremden haben sich zum ersten Mal gezeigt. Es waren keine Loower. Die Augenzeugen beschreiben Wesen, die wie Menschen aussehen.«
    Tifflor blickte von der Folie auf.
    »Hier steht, die Entführer hätten Ähnlichkeit mit Robotern. Die Loower könnten sich solcher Maschinen bedienen, um uns zu täuschen.«
    Jennifer seufzte. »Sie haben zwar Roboter, aber keine, die nach organischen Vorbildern geformt wurden.«
    »Not macht erfinderisch.«
    Jennifer Thyron gab es auf. Es hatte keinen Sinn, länger darüber zu sprechen. Ron und Tifflor wollten sich nicht überzeugen lassen. Sie ahnte, warum das so war. Unbewusst hofften beide Männer, dass die UFO-Sache sich als harmlos entpuppen würde. Je intensiver sie sich mit dem Problem auseinandersetzten, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Auftauchen der unbekannten Flugobjekte eine neue, große Gefahr erkannten. Eine weitere Bedrohung aber war das Letzte, was die Erde jetzt brauchte.
    Sie würden der Wahrheit nicht mehr lange ausweichen können. Für Jennifer Thyron zeichnete sich das Ende des Versteckspiels bereits überdeutlich ab.
    »Ich werde Hergo-Zovran zur Rede stellen!«, sagte Tifflor, und Jennifer senkte resignierend den Kopf. Sie konnte nur hoffen, dass die Loower die Anschuldigungen gelassen hinnehmen würden.
    Minuten später gingen sie auseinander, jeder in eine andere Richtung, zu einer anderen Arbeit. Zu tun gab es genug.
    Julian Tifflor betrachtete die Neunturmanlage auf dem Mars mit gemischten Gefühlen. Es gefiel ihm nicht, dass die Loower sich einfach auf dem Mars niedergelassen hatten und dass er gezwungen war, sich mit ihrer Anwesenheit abzufinden. Manchmal konnte er nur zu gut verstehen, warum so viele Menschen im Solsystem die Loower verwünschten. Am meisten machte ihm die Tatsache zu schaffen, dass er dieses Volk nicht einordnen konnte. Den Trümmerleuten ging es nur darum, das Auge zurückzubekommen. Das machte Verhandlungen mit ihnen so schwer – neben einigen anderen Dingen.
    Tifflor hätte sich anmelden können, hatte dies aber bewusst unterlassen. In einem Anflug von Selbstironie verglich er sich mit

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