Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hilflos, bis zum Hals im Sand vergraben. Wenn sich zwei Kryn ihm bis auf wenige Schritte genähert hatten, zerbrachen ihre Insignien mit klirrenden Geräuschen, die seinen Körper wie Energiestöße beben ließen.
    Die Legende vom Alles-Rad zerbrach. Der Schock war riesig und nicht allen verständlich. Nur jene Wynger, die schnell Informationen bekommen konnten, wussten, wie schwer das Verhängnis war. Allen, die die Wahrheit erkannt hatten, war eines gemeinsam: Sie wussten, dass diese Wahrheit nur in kleinen Tropfen verabreicht werden durfte.
    Die Karawane der Kryn verschwand. An ihre Stelle trat eine gesichtslose Menge von Tausenden Wyngern von allen Planeten und bewohnten Monden, aus allen Teilen Algstogermahts. Es waren Lufken und Belten, Grysen oder Agolpher, Doprer und Zorben. Angst und Desorientierung hatten sie ergriffen. Sie brauchten jemanden, der ihnen den Weg ins nächste Jahrtausend in allen Einzelheiten zeigte. Ein gewaltiger Lärm erfüllte die Luft.
    Er hatte die Verantwortung. Demeter hatte ihn verlassen; er war allein. Es gab niemanden mehr, den er fragen konnte. Es würde keine Antwort geben außer der, die er selbst fand. Die Verantwortung schnürte ihm die Luft ab. Er musste verhindern, dass zu viel der Wahrheit zu schnell offenkundig wurde, und er zweifelte an sich selbst. Das totale Chaos würde ausbrechen, aber das durfte nicht geschehen.
    Wieder wechselten die Traumbilder. Er sah ausgestorbene Städte und hilflose Wynger, die ihre Häuser zerstörten. Raumschiffe kollidierten. Der Schock des kulturellen Umbruchs machte sie rasend.
    Plondfair erwachte schreiend und versuchte, sich zu orientieren. Er befand sich in seinem Büro, einem Raum des Quartiers, das er bis vor Kurzem zusammen mit Demeter bewohnt hatte. Er zitterte, sein Körper war schweißgebadet. Langsam stand er auf und öffnete mit zitternden Fingern eine Packung mit Erfrischungsgetränk. Er trank wie ein Verdurstender.
    »Es war ein Albtraum«, sagte er leise und riss ein Fenster auf. Kühle Abendluft drang herein. Er starrte hinunter auf die Straßen und Brücken. Die Gebäude warfen lange schwarze Schatten. Die Menge dort unten schien aufgeregt – schlagartig erinnerte er sich daran, dass er seine Rede überarbeiten sollte.
    Er musste versuchen, das Chaos zu verhindern.
    Damantys lächelte Hyrrepe aufmunternd zu. »Wir haben nach einer Möglichkeit gesucht, Plondfair lächerlich zu machen«, sagte er.
    »Bisher ohne Erfolg«, war die Antwort.
    »Demeter ist verschwunden. Es heißt, sie sei tot. Ob nun das eine oder andere zutrifft, ist von zweitrangiger Wichtigkeit. Also ist Plondfair allein.«
    »Trotzdem ist uns nichts eingefallen.« Hyrrepe blinzelte verwirrt. Sie wusste nicht, worauf Damantys hinauswollte.
    »Da Plondfair allein ist, braucht er Hilfe. Er wird sie bei seinen Freunden aus der fernen Galaxis suchen. Eben sind drei Terraner auf Spälterloge gelandet. Ich sehe einen Ansatzpunkt.«
    Der Einfluss der Kryn schmolz dahin. Die Erosion ihrer Macht verlief von der Spitze zur Basis und noch weitestgehend unmerklich. Die unzähligen Kryn, die unmittelbaren Kontakt mit der Bevölkerung hatten, wussten bislang nicht, wie die Wahrheit aussah. Aber in den besser informierten Rängen herrschte helle Aufregung. Allerdings war davon noch nichts durchgesickert.
    »Jetzt sehe ich die Möglichkeit auch«, sagte Hyrrepe. »Wir können die Terraner als Druckmittel verwenden. Was wollen sie hier – in Wirklichkeit?«
    »Sie sagten vor der Landung, dass sie sich von Plondfair und Demeter verabschieden wollen. Wir müssen mehr daraus machen.«
    Hyrrepes Lächeln zeigte ihre Erleichterung. »Du meinst, dass Plondfair seine Freunde hierher gerufen hat, um mithilfe der BASIS die Kryn zu entmachten und alle Macht an sich zu reißen?«
    »So ungefähr denke ich es mir. Zuerst müssen Gerüchte verbreitet werden. Eine Invasion der Terraner, nicht nur auf unseren Planeten, sondern auch in unserer Zivilisation und der Kulturwelt. Werden wir dies schaffen?«
    »Wie viel Zeit bleibt uns?«
    »Nicht mehr als zwei Tage«, sagte Damantys. »Wir müssen schnell und gründlich sein, dann wendet sich die Volksmeinung gegen die Fremden und entlarvt sie als Spione oder dergleichen. Der Rest fällt unter unsere Regie.«
    »Aber wo bleibt dann Plondfair? Wir sollen doch die Fremden gegen ihn einsetzen.«
    »Wir bringen eine Dokumentation. Es wird Geständnisse der Terraner geben. Letztlich sind sie nur gekommen, um die Kryn zu entmachten und ihre

Weitere Kostenlose Bücher