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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ätherischen giftigen Ölen der Pflanzen in seine Lungen ergießen und ihn ersticken würde.
    Zwischen zwei Riesenfarnen kippte eine Echse zur Seite. Fleischbrocken und Reste von Knochen hingen zwischen den blutigen Zähnen. Das Tier befand sich bereits in der Starre. Aus welchen Gründen sich der Planet während der kurzen Zeit so deutlich verwandelte, wussten weder Karz noch Tankeen. In den stechenden Schwefelgestank mischten sich die verwirrenden und betäubenden Pflanzendüfte.
    Unbeweglich hing der Roboter in der Luft. Die beiden Männer kamen dem Rand des Landeplatzes näher. Hinter den räudigen Büschen fingen die würfelförmigen Bauten zu zittern und zu tanzen an. Aber nur dort gab es hermetische Schleusen.
    Die drei Minuten und zwölf Sekunden schienen eine Ewigkeit zu dauern. Karz erreichte den ausgetretenen Pfad, der zu den Quartieren der Ausgestoßenen führte. Als er keuchend den Kopf hochriss, sah er vor sich die blauschwarze Wand einer Regensturmwolke. Ein Windstoß fauchte heran und brachte übel riechende Gase mit sich.
    Alles um Karz herum drehte sich. Todesangst trieb ihn weiter. Jetzt kam in langsamen Schüben die normale Schwerkraft wieder. Gleichzeitig schob sich die Wolke vor die sengende Scheibe der Sonne. Karz hetzte den Pfad entlang, sprang die Holzstufen hinauf und fiel schwer gegen die elastische Folie der Schleuse. Die ersten Regentropfen schlugen wie Geschosse auf seinen Hinterkopf und die Schultern.
    »Helft mir! Dort ist noch einer!«, stieß er hervor. Die Folie öffnete sich, Karz stürzte ins Innere der Schleuse. Ausgemergelte Hände zerrten ihn in den Raum hinein. Jemand riss den Saumverschluss wieder nach oben.
    »Tankeen ist … noch … draußen …« Mit einem qualvollen Wimmern sog Karz die heiße, stinkende Luft des Raumes in seine Lungen. Wenn einer der Ausgestoßenen zu viel von den pflanzlichen Gasen einatmete, war dies wie eine Vergiftung. Geringe Dosen machten schwindlig und bewusstlos.
    »Niemand kann hinaus«, sagte eine dunkle Stimme.
    »Ihr müsst ihn holen …!«
    Ein Blitz schlug am Rand des Raumhafens ein, der unmittelbar danach folgende Donnerschlag ließ die Gebäude schwanken. Regen prasselte auf die Dächer.
    »Los!«, sagte Karz erschöpft und hob schwach den Sack voller Beeren und Früchte hoch, um den sich seine Finger gekrallt hatten. »Holt Tankeen! Hoffentlich hat ihn der Regen gerettet.«
    Eine Gruppe von Männern wagte sich hinaus und rannte geduckt durch den prasselnden Wolkenbruch. Es herrschte fast nächtliches Dunkel; die Bäume und Farne bogen sich wieder im Ansturm des Windes.
    Die Männer kamen zurück und brachten Tankeen. Als sie ihn unter dem vorspringenden Dach auf die nassen Bretter legten, sah Karz, dass Tankeen tot war. Sein Gesicht war zur Grimasse verzerrt, dem Ausdruck eines qualvollen Erstickungstodes.
    »Es ist noch etwas zu früh, die Wynger anzurufen«, erklärte Hytawath Borl. »Ich sehe mir noch einmal alle Daten dieses Mondes an. Sie scheinen nicht gerade üppig zu sein.«
    Nach dem Mond Bostell, zeigten die gespeicherten Informationen, war Spälterloge die siebte Station des ›Über-das-Rad-Gehens‹. Die landschaftliche Schönheit machte diesen Mond zur Ausnahme. Er durchmaß knapp elftausendeinhundert Kilometer und drehte sich innerhalb von dreiundzwanzig Stunden und siebzehneinhalb Minuten um die eigene Achse. Er hatte eine gute Sauerstoffatmosphäre und eine Anziehung von etwas mehr als einem Gravo. Die mittleren Tagestemperaturen lagen mit fünfundzwanzig Grad hoch.
    »Die Hauptstadt nennt sich ›Insel der Türme‹«, bemerkte Hamiller.
    Borl ließ die Daten weiterlaufen. Die Hauptstadt, Vylvare, lag auf dem nördlichen Hauptkontinent. Es gab vulkanische Tätigkeit, aber keine Erhebung war höher als dreieinhalbtausend Meter.
    Der Mond erschien in der Bilderfassung. Kontinente wurden sichtbar, um den Äquator erstreckte sich ein Gürtel ausgedehnter Regenwälder.
    Niemand beachtete die Space-Jet. Ungehindert jagte die SOMMERBRISE auf den Mond zu, hinter dem sich die gigantische Halbkugel des Planeten hervorschob.
    Irgendwo auf diesem Mond wartete Demeter. Es konnte gar nicht anders sein. Mit Plondfair hatte sie die Alles-Rad-Stationen abgeflogen und überall größte Aufmerksamkeit erregt. Die aufgefangenen Nachrichten ließen keinen anderen Schluss zu. Allerdings konnten die drei Männer von der BASIS nicht einfach landen und um Demeters Gunst buhlen. Sie hatten sich deshalb entschlossen, Plondfair als Alibi zu

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