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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Plätze drängte, desto mehr Wynger schlossen sich an und ließen sich mittreiben. Viele stellten Fragen und wurden von der Nervosität angesteckt. Schließlich schrie jemand, dass die Fremden an allem schuld wären. Das war der Zündfunke.
    Die Menge, inzwischen auf viele Tausende angeschwollen, schien zu explodieren. Ein Stein flog und zerschmetterte Glas. Sprechchöre erklangen. Dann wurde der Gleiter eines Berichterstatterteams umgeworfen. Ordnungskräfte, die sich dem Zug entgegenstellten, wurden niedergeschlagen und misshandelt.
    »Nieder mit den Fremden! Werft Plondfair hinaus! Findet die Terraner!«
    Die Masse wälzte sich unaufhaltsam weiter und verlangte den Tod der Terraner, als bekannt wurde, dass in Vylvare das Wasserreservoir vergiftet worden war.
    Etwa zur gleichen Zeit weckte das durchdringende Signal des Kommunikationsgeräts Plondfair aus unruhigem Schlaf. Er taumelte hoch. Eine akustisch verfremdete Stimme sagte leise, aber unüberhörbar eindringlich: »Plondfair, Verkünder der neuen Eröffnungen über das Alles-Rad und die Zukunft! Ich rate dir zum ersten und zum letzten Mal, deine selbst gewählte Rolle aufzugeben. Du siehst, wie das Volk auf deine ungeschickten Versuche reagiert. Im Moment ist eine gewaltige Masse auf dem Weg zu deinem Büro und wird es zweifellos verwüsten. Deine terranischen Freunde werden sterben, wenn du weiter versuchst, die bewährte Ordnung zu zerstören.«
    Der unsichtbare Sprecher machte eine Pause. Plondfair hatte geistesgegenwärtig die Aufzeichnung eingeschaltet.
    »Du bist mit oder ohne Demeter zu schwach. Jemand, dem das Wohl der Gesellschaft am Herzen liegt, hat deine Freunde in seiner Gewalt. Seine Geduld ist reichlich strapaziert worden; ein winziger Anstoß genügt, und schon sterben drei Fremde. Es wäre töricht, auf ein Wunder zu warten. Verschwinde lautlos, dann rettest du wenigstens die drei Fremden. Deine eigene Existenz als falscher Prophet wird bald beendet sein.«
    Betäubt stand Plondfair da und verstand, dass er gegen die manipulierte Volksmeinung und gegen die Kryn nichts ausrichten konnte. In diesem Augenblick bedrückte ihn das Schicksal seiner Freunde, nichts anderes. Angst, Vorsicht, Resignation und Wut, echter Hass auf die Kryn, Verantwortungsgefühl für die Wynger … das alles lähmte ihn beinahe. Als er zum Fenster stolperte, hörte er die Schreie der erregten Menge.
    Fast genau als Roi Danton ein Bündel Holz ins Feuer warf, schlug der Planet wieder zu. Faustgroße Mücken, von den lodernden Flammen angelockt, fielen wie erstarrt zu Boden. Die Männer zerrten ihre Foliensäcke aus den Gürteln, schlugen sie mit einer einzigen raschen Bewegung auseinander und füllten sie mit Luft. Mit den nächsten Handgriffen stülpten sie sich die provisorischen Helme über und schlossen sie um den Hals.
    Borl hielt den Atem an und versorgte zuerst Drondmuur, der auf seiner Bahre hockte und mit den Armen fuchtelte. Die Bewegungen waren schon nach wenigen Sekunden seltsam unkoordiniert, die Schwerkraft sank sehr schnell ab. Um das Feuer standen jetzt schwankende Gestalten mit riesigen Ballons anstelle von Köpfen. Der Luftvorrat reichte nicht viel länger als fünf Minuten; auf dem Weg zum Raumhafen ereignete sich schon die vierte Gravoschwankung.
    Die Männer atmeten flach. Jede Bewegung strengte an und kostete Atemluft. Unendlich langsam verstrichen die Minuten. Als Borl die stickige und heiße Luft nicht mehr ertrug, öffnete er einen schmalen Spalt unterhalb des Kinns. Er roch keine betäubenden Gase und zerrte sich die Folie von den Schultern.
    Etwa fünfzig Männer taten es ihm nach. Die Wynger von drei Siedlungen hatten sich dem Trupp schon angeschlossen. Schon falteten die Männer die Hüllen zusammen und kamen zum Feuer zurück.
    Sie befanden sich bereits nahe am Raumhafen. Nur ein Dschungelstreifen und eine Felsbarriere trennten sie noch von den Kryn.
    Borl hatte unablässig Fragen gestellt und versucht, mit seinen Begleitern eine Art Angriffsplan zu entwickeln. Gegen eine schlagkräftige Verteidigergruppe war wenig auszurichten, aber es gab immer einen Trick.
    »Wir sollten nicht zu optimistisch sein«, schränkte Hamiller ein. »Es ist wahrscheinlich, dass etliche von uns nicht überleben werden.«
    »Wir sollten vor dem Morgengrauen angreifen«, sagte Danton. »Vorher stoßen Karz und seine Männer zu uns. Sie kennen rund um die Kryn-Station jeden Stein.«
    »Sie sollten allmählich kommen«, murmelte Borl.
    Bratenstücke hingen an langen

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