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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Messern keine Waffen hatten. Borl lachte innerlich. Sie hatten richtig vermutet. Sogar die Sehzellen der Maschinen schienen dem Qualm nicht gewachsen zu sein. Einige Schüsse zuckten scheinbar wahllos in Richtung Dschungel.
    Vermutlich hatten die Kryn niemals damit gerechnet, einen ernsthaften Angriff abwehren zu müssen. Im Laufe der Zeit schien ihre Wachsamkeit eingeschlafen zu sein. Borl warf sich als Erster durch die fortbestehende Lücke im Abwehrschirm.
    Er knickte in den Knien ein und hatte Mühe, seinen sicheren Stand wiederzufinden. »Die Konstante verändert sich!«, brüllte Karz hinter ihm. »Wir werden schwerer.«
    Sie taumelten weiter, mit jedem Schritt langsamer. Wieder schien das gesamte Gewicht des Planeten an ihren Gelenken zu zerren. Aus dem Stützpunkt schwebten jetzt zylinderförmige Roboter heran, deren starke Suchscheinwerfer über das Gelände geisterten. Eine dieser Maschinen kam näher. Borl zog zwei Speere aus dem Bündel über seiner Schulter. Um das frei werdende Pflanzengas kümmerte er sich nicht; er rechnete damit, dass es auf der wenig bewachsenen Fläche kaum in nennenswerter Konzentration kondensieren würde.
    Mehr als zwei Gravos wollten ihn niederdrücken. Auch der Roboter schien von der Veränderung betroffen zu sein. Die Maschine schwankte, sie streifte fast den Boden und hob mit wimmerndem Triebwerk wieder ab. Sie kam direkt auf Borl zu. Mit aller Kraft, zu der er noch fähig war, warf er beide Speere gleichzeitig. Sie klirrten gegen den Sensorkranz. Wieder schrammte der Roboter über den Boden, aber diesmal schien er danach nicht mehr in die Höhe zu kommen.
    Ein paar Schritte noch. Als Borl den Roboter erreichte, packte er entschlossen zu. Starke Vibrationen erschütterten die Maschine. Borl stach mit einem dritten Speer, den er knapp unter der Steinspitze gefasst hatte, auf die Sensoren ein. Der Roboter registrierte, dass er angegriffen wurde, und feuerte.
    Seine Energieschüsse trafen die Anlage der Kryn. Das war ein reiner Zufall, der sich aus der Position ergab, und Borl fiel es nicht einmal sofort auf. Er klammerte sich unerbittlich fest und stach weiter auf die Maschine ein, deren Bewegung ruckartiger wurde. Im Zickzack torkelte der Roboter zurück zur Station der Kryn.
    Die drei Minuten mussten längst vorbei sein. Borl spürte seine Arme schon nicht mehr, aber der Roboter hörte nicht auf zu feuern. Seine Schüsse schlugen zum Teil in der Anlage ein, fauchten aber auch in den brodelnden Nachthimmel. Er wurde schneller, und als er geradewegs auf die Anlage zuraste, ließ Borl sich fallen.
    Der Jäger von Vorcher Pool prallte schwer auf dem Boden auf. Noch immer war die Schwerkraft zu hoch. Für einen Moment fürchtete er, sich alle Knochen gebrochen zu haben, aber dann wälzte er sich stöhnend herum und starrte dem Roboter hinterher.
    Mit großer Wucht prallte der Roboter gegen ein Schott und explodierte. Borl holte keuchend Luft und kroch weiter auf das aufgesprengte Tor zu. Es hatte einmal eine lange Schwerkraftphase gegeben, hatte der Alte erzählt. Jetzt, wusste Borl, gab es die zweite. Die Vorstellung, dass rund vierhundert Gefangene wehrlos auf dem Boden lagen und die Kryn mit Sicherheit für sich die Auswirkungen kompensieren konnten, machte ihm zu schaffen. Hinter der Flammenwand erschienen jetzt die ersten Wynger. Sie trugen Energiestrahler.
    Etwas zischte über Borl hinweg, der vorderste Kryn brach mit einem Pfeil in der Brust zusammen. Mühsam wandte Borl den Kopf. Er sah Danton und Hamiller auf dem Boden knien, von den Flammen gespenstisch beleuchtet, und ihre Pfeile abschießen. Die Distanz betrug keine zwanzig Meter.
    Borl stemmte sich mit wahnsinnigem Kraftaufwand hoch, zog einen Pfeil aus dem Köcher und spannte den Bogen. Der vierte Kryn starb durch seinen Schuss. Und irgendwie brachte es der Jäger fertig, mit gespanntem Bogen weiterzugehen.
    Zehn Schritte. Er brauchte fast eine Ewigkeit dafür, aber dann war er bei dem ersten toten Kryn, ließ den Bogen fallen und hob ächzend und mit schmerzverzerrtem Gesicht die Energiewaffe auf. Fast ohne sein Zutun löste sich der erste Schuss und verlor sich in einem langen Korridor.
    Nahezu gleichzeitig hörte der Druck auf. Borl blieb nur einen Moment liegen, dann stemmte er sich hoch und sammelte die Waffen der anderen Kryn ein. Er verteilte sie an Danton, Hamiller und die Wynger, die mit ihnen herangekommen waren.
    Es war unnatürlich still, als sie in die Station eindrangen. Mehrere Kryn, die sich ihnen

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