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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Schlüssel des Mächtigen.
    Diese Überlegung wühlte den Quellmeister so sehr auf, dass er am liebsten sofort mit der Jagd auf das rätselhafte Objekt begonnen hätte. Er war sich jedoch bewusst, dass er sich erst mit dem Geschehen in den Türmen befassen musste.
    In der Nähe seines Zieles wurde der Untergrund stabiler, und in einem Umkreis von hundert Metern um das hohe Bauwerk gab es kaum noch Schäden. Damit war eine Frage geklärt, warum die Türme nicht dem Sog der Schwerkraft folgten und durch den labilen Boden brachen.
    Vergeblich suchte Pankha-Skrin nach Eingängen in den Turm. Entweder lagen sie auf der anderen Seite, oder sie waren fugenlos in den Stahl eingelassen. Es gab allerdings die Möglichkeit, dass die Türme nur über Transmitter betreten werden konnten.
    Eines der vier Lichter, die den Loower begleiteten, fiel nun steil auf ihn herab und ließ den Eindruck entstehen, dass er sich im Innern einer dahingleitenden goldenen Röhre befand.
    Als er dichter an die Außenwandung des Turmes herantrat, erkannte der Quellmeister, dass sie ebenfalls beschädigt war. Es gab faustgroße Vertiefungen, die regelrecht in das Material gebrannt waren, und Rillen, die wie eingefräste unregelmäßige Nuten aussahen. Die Wand, auf die der Loower blickte, erinnerte ihn unwillkürlich an ein zernarbtes Gesicht.
    Trotz des herrschenden Vakuums ertappte sich der Quellmeister dabei, dass er stehen blieb, um zu lauschen. Seine Nerven waren angespannt, er ahnte instinktiv, dass er sich einer Grenze genähert hatte, deren Überschreiten schwer vorhersehbare Folgen haben konnte. Das war aber kein Grund für ihn, einfach aufzugeben.
    Er schlug mit den Greiflappen gegen die Wand. Im Grunde genommen war dies ein banales Vorgehen, und er war sich dessen bewusst. Doch er wollte die Geschehnisse vorantreiben, um welchen Preis auch immer.
    Unvermittelt wurde er von etwas gepackt und von den Beinen gerissen. Er schrie auf, erkannte aber schnell, dass er sich im Zentrum eines gerade entstandenen Kraftfelds zu befinden schien. Jemand hatte einen Traktorstrahl auf ihn gerichtet und hob ihn entlang der Turmwand in die Höhe.
    Der Anblick der Kosmischen Burg war für Perry Rhodan imposant und deprimierend zugleich. Imposant, weil dieser gewaltige Trümmerhaufen wie von Geisterhand präsentiert aus dem Nichts erschienen war – deprimierend, weil jedes Wesen mit einem ausgeprägten Sinn für Ästhetik durch den entsetzlichen Zustand des einst wunderbaren Gebildes schmerzlich berührt wurde.
    »Das ist Lorvorcs Burg, kein Zweifel«, stellte Rhodan fest. »Und nach allem, was wir von Bardioc und Ganerc erfahren haben, wurde dieses Gebäude von seinem eigenen Besitzer zerstört. Er selbst muss noch unter den Trümmern liegen.«
    Er lenkte die Space-Jet so, dass die Entfernung zur Burg konstant blieb. Die nur noch aus Trümmern bestehende Plattform wurde auf der einen Seite von vier Ecktürmen aus beleuchtet. Sie hatten die Katastrophe offenbar gut überstanden.
    »Wir müssen näher heran!«, forderte Atlan.
    »Noch nicht.«
    Rhodan stellte fest, dass sich die Sternkonstellationen der Umgebung nicht verändert hatten. Damit war die Vermutung widerlegt, dass sich die Burg im Hyperraum befand. Das trug aber nicht zur Lösung des Rätsels bei, im Gegenteil.
    »Wir müssen eine Art unsichtbare Barriere passiert haben«, sagte Atlan.
    »Erstaunlich ist vor allem, dass in diesem Gebiet auch andere Schiffe gesucht haben, deren Besatzungen nicht fündig wurden.«
    »Ich informiere die BASIS.« Atlan aktivierte den Hyperkom. Sekunden später schüttelte er den Kopf. »Ich bekomme keinen Kontakt.«
    »Wir sind nur ein paar Lichtstunden von der BASIS entfernt …« Rhodan unterbrach sich und blickte auf die Kontrollen. »Wir haben die BASIS und die anderen Schiffe nicht mehr in der Ortung …«
    »Also doch ein Zeitfeld?«
    Rhodan hob die Schultern. »Es kann alles Mögliche sein, aber das ist im Moment nicht meine Sorge. Ich frage mich, ob wir zurückkehren können.«
    Er widmete sich wieder den Steuerkontrollen und vergrößerte die Distanz zu der Kosmischen Burg. Kurze Zeit später spürte Rhodan abermals jenen seltsamen Druck. Lorvorcs Burg verschwand aus der Wiedergabe, die Ortung zeigte wieder die BASIS und einige Suchschiffe.
    »Wir haben die Grenze auch in Gegenrichtung ungehindert passiert«, stellte Rhodan erleichtert fest. »Offensichtlich ist es uns beiden möglich, von einer Seite einer unsichtbaren Barriere auf die andere zu

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