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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wolkenschleiern eine Landschaft.
    Dalanja ahnte, dass sie eine neue Entführung beobachtete. Das Bild wurde von einem tiefer sinkenden Beiboot übertragen. Ein Haus erschien, das Beiboot hielt an.
    Dünne, blassgoldene Fäden umschlangen das Haus, das offenbar in einer sonst kaum bewohnten Gegend stand. Nach kurzer Zeit kam ein Kind aus der Haustür, ein Mädchen, ungefähr so alt wie Dalanja. Es ging langsam auf das Beiboot zu. Anfangs versuchte es auszuweichen, sogar zu fliehen, aber dann fing es sich in einer der goldenen Linien, und von da an schritt es zielstrebig vorwärts. Eine Frau wollte dem Kind folgen, prallte aber vor den Linien regelrecht zurück.
    Niemand brauchte Dalanja die Bedeutung dieser schwingenden Lichtfäden zu erklären. Sie wusste, dass das Kind und seine Mutter die Linien nicht sehen konnten. Es waren nur Projektionen, die den Fremden die Orientierung erleichtern sollten. Aber die Wirkung hatte Dalanja selbst gespürt. Auch das fremde Kind unterlag dem unheimlichen Einfluss.
    Jetzt wurden einige der starren Männer sichtbar. Sie holten das Kind in das Beiboot. Die Mutter stürzte entsetzt vor, und als die Linien verschwanden, gelang es ihr, bis an die äußere Hülle des kleinen Schiffes heranzukommen. Ihr Gesicht war ganz groß auf dem Schirm zu sehen. Unwillkürlich sah sich Dalanja nach den Fremden um. Mussten sie nicht Mitleid bekommen, wenn sie diese angsterfüllten Augen sahen?
    Die Männer beobachteten das Geschehen völlig ungerührt.
    Dalanja wich zitternd zurück und blieb erst stehen, als sie die Wand in ihrem Rücken spürte. Hätten die Fremden sich an den Qualen ihrer Opfer geweidet, wäre das nicht halb so schlimm für das Kind gewesen wie diese maschinenhafte Aufmerksamkeit.
    Das Beiboot startete, und die Projektion erlosch. Dalanja sah einen Mann auf sich zukommen. Schreiend presste sie sich an die Wand und hob abwehrend die Arme. Aber der Fremde deutete nur mit dem Finger auf sie, und jeder Widerstand in ihr zerbrach. Willenlos folgte sie dem Mann durch einen kaum sichtbaren Spalt in den nächsten Raum.
    Ein kleinwüchsiger Mann, der nicht zu den glattgesichtigen Fremden gehörte, blickte ihr freundlich entgegen. »Setz dich«, sagte er mit heller Stimme. »Ich muss mit dir reden.«
    Dalanja saß in einem großen bequemen Sessel. Vor ihr stand ein Tisch, und an den Wänden, die stabil und zuverlässig aussahen, standen Möbel. Dalanjas Angst legte sich ein wenig. Sie betrachtete den Mann auf der anderen Seite des Tisches und fand, dass er wie ein Terraner aussah. Aber er hatte zartblaue Fingernägel, und die Iris seiner Augen war ein violetter Ring, der wie aufgemalt schien. Immerhin wirkten diese Augen nicht so kalt und leblos wie die der anderen Fremden. Er musterte das Mädchen mit deutlichem Interesse.
    »Ihr Kinder zerbrecht euch den Kopf darüber, warum wir euch in dieses Schiff gebracht haben, nicht wahr?«
    Dalanja nickte vorsichtig.
    »Ich heiße Alurus. Ich bin der Kommandant. Ich werde dir erklären, warum wir das alles tun müssen.«
    Dalanja sah den Fremden zweifelnd an. Alurus war nur etwa eineinhalb Meter groß, er wirkte nicht sehr kräftig. Er sollte der Kommandant sein? Ihm gehorchten die Fremden mit den toten Augen? Sie konnten – davon war Dalanja überzeugt – diesen Mann mit einer Hand davontragen!
    Vielleicht waren doch alle Roboter.
    Sie fragte Alurus danach. Er lächelte nachsichtig.
    »Du würdest es nicht verstehen«, behauptete er. »Sie sind keine Roboter, aber auch keine Menschen, wie du sie kennst. Du wirst vieles lernen, ehe du in unsere Welt kommst, und dort wird dir noch mehr begegnen, was dir fremd ist.«
    »Von welcher Welt redest du?«, fragte Dalanja schüchtern.
    »Von der Erde«, erklärte Alurus amüsiert.
    »Aber …«
    »Von der Erde in einer anderen Zeit. Wir kommen aus der Zukunft, Dalanja. Du und die anderen Kinder – ihr werdet uns in diese Zukunft begleiten.«
    »Aber warum? Was sollen wir da? Wenn du uns sowieso zur Erde zurückbringst – warum lässt du uns dann nicht in unserer Zeit?«
    Alurus seufzte. »Ihr Kinder bildet eine große Gefahr für unsere Erde«, sagte er geduldig. »Wir dürfen euch nicht hierlassen. Wenn wir es tun, verurteilen wir die Menschheit zum Untergang.«
    Dalanja sah ihn verständnislos an. Eine Gefahr für die Menschheit sollte sie sein? Und nicht nur sie – Denver, Saja, Jed, sogar der kleine Bobby …
    »Wir tun niemandem etwas«, sagte sie ärgerlich. »Das ist ein ganz großer

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