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Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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oft zehn oder mehr Lichtjahre weit auseinander standen.
    Der kräftig gebaute Mann hinter den Kontrollen lehnte sich zurück. Er brauchte dringend Schlaf, denn seit dem Start von EDEN II vor fünf Tagen hatte er sich kaum Ruhe gegönnt. Der Mann war allein in der Kommandozentrale.
    »Was meinst du, Gorsty, machen wir eine Pause?«, fragte er unvermittelt.
    Im gleichen Tonfall gab er sich selbst die Antwort: »Klarer Fall, Ernst, sonst bricht unser Körper zusammen. Wenn wir Kurs und Geschwindigkeit beibehalten, erreichen wir das nächste Sonnensystem erst in vierzehn Jahren, also keine Gefahr.«
    Der Mann, das Doppelkonzept Ellert-Ashdon, erhob sich ächzend und verließ die Zentrale. Auf dem Gang fragte er: »Hast du Akrobath gesehen?«
    »Dann hätten wir beide ihn gesehen, Ernst. Wahrscheinlich hängt er wieder vor einer der Sichtluken und betrachtet die Sterne.«
    Der Mann erreichte die Wohnkabine und warf sich aufs Bett. Die beiden Bewusstseine setzten ihre Unterhaltung lautlos fort.
    Mir wird immer klarer, Ernst, dass wir mit diesem kleinen Schiff niemals unser Ziel erreichen können.
    Ich wusste das von Anfang an. Aber hatten wir eine Wahl?
    In den letzten Tagen hatten sie sich diese Frage oft gestellt, ohne eine Antwort darauf zu finden. Zwei Jahre lang hatte sich das Doppelkonzept auf dem Halbkugelplaneten EDEN II aufgehalten, dann war die unvollständige telepathische Botschaft des Unsterblichen eingetroffen: »Vergeblich habe ich zu helfen versucht. Ich habe mich zu nahe herangewagt. Nun stürze ich in diese erloschene ...«
    Ellert-Ashdon hatte es nicht geschafft, die Unterstützung der Konzepte von EDEN II zu gewinnen, um dem Unsterblichen beizustehen. Schließlich waren die beiden Bewusstseine in dem gemeinsamen Körper mit der Space-Jet gestartet. Sie und Akrobath, der kleine diskusförmige Roboter, dessen größter Wunsch war, die Sterne aus der Nähe zu sehen.
    Als der Mann schlief, setzten die Bewusstseine ihre Unterhaltung flüsternd fort, denn sie selbst benötigten keinen Schlaf.
    »Glaubst du, dass die Konzepte auf EDEN Erfolg haben werden?«, wollte Ashdon wissen.
    »Ich weiß es nicht«, gab Ellert zu. »Aber ich nehme es an. Sie sind im Begriff, die ersten Stadien der Entstofflichung zu überwinden.«
    »Die Bewohner eines ganzen Planeten – ein einziges Bewusstsein! Das ist ungeheuerlich, Ernst ...«
    »Es ist der Beginn der Zukunft«, murmelte Ellert. »Das hatte der Unsterbliche also im Sinn, als er EDEN plante. Eine neue Superintelligenz soll entstehen.«
    »So einfach ...?«
    »Nein, einfach wird es bestimmt nicht sein. Das haben wir doch schon erlebt.«
    Die Ohren des Schlafenden fingen ein Geräusch auf, das sich aber rasch wieder entfernte.
    »Das war Akrobath«, vermutete Ellert. »Er macht seine übliche Runde.«
     
    Der Roboter fuhr die rechte Hand aus und öffnete das Zentraleschott. Vorsichtig regulierte Akrobath seine Prallfelder, dann stieg er so hoch, dass er bequem durch die Aussichtskuppel sehen konnte. Hier war er den Sternen am nächsten.
    Akrobath befand sich seit einiger Zeit in einem Prozess der emotionellen Umwandlung. Ursprünglich programmiert, die auf EDEN II beheimateten Konzepte aufzuheitern, war er dort bald überflüssig geworden und schließlich einsam. Nun war alles anders geworden. Besser, fand Akrobath.
    Eben erst hatte er den Kopf ausgefahren, der nur so groß war wie zwei menschliche Fäuste. Er blinzelte und legte das ohnehin runzlige Gesicht noch ein wenig mehr in Falten. Soweit er es beurteilen konnte, stand ziemlich genau vor der Space-Jet ein einzelner Stern. Die Entfernung betrug wohl kaum mehr als ein Dutzend Lichtjahre.
    Vielleicht hatte diese Sonne Planeten. Und ebenso vielleicht lebte auf einem dieser Planeten eine fortgeschrittene technische Zivilisation. Akrobath wusste, dass Ellert-Ashdon versuchen wollte, die Space-Jet gegen ein leistungsfähigeres Schiff »umzutauschen«. Zu langsam, zu geringe Reichweite ... Ja, Ellert-Ashdons Absicht kam Akrobaths Wünschen entgegen.
    »Er sollte auf meinen Rat hören«, sagte der Roboter zu sich selbst. »Im Zentrum der Galaxis stehen die Sterne dichter, damit steigt die Wahrscheinlichkeit, einen bewohnten Planeten zu finden.« Er sprach von dem Doppelkonzept meist in der Einzahl, was logisch war, denn beide Bewusstseine hatten nur einen Körper.
    Akrobaths Überlegungen gingen sogar so weit, dass er sich entschloss, die Space-Jet selbst in die Galaxis Ganuhr zurückzusteuern, wenn auch der nächste

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