Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
meldete sich sofort. Wie immer empfand es Ongelsken als angenehm, sich mit ihm zu unterhalten. Onglosnakar war sein schwächerer Nachgeborener, entstanden aus einer Selbstteilung, bei der er, Ongelsken, seine Identität bewahrt hatte. Onglosnakar spielte indes in Ongelskens Plänen eine besondere Rolle. Obwohl ein ungleicher Nachgeborener, hatte er im vergangenen Jahr ein bedeutendes Maß an Individualität entwickelt. Onglosnakar war Ongelskens engster Vertrauter und in Zeiten seiner Abwesenheit sein Stellvertreter.
    Ongelsken berichtete, was er mit Zwadivar vereinbart hatte und welche Probleme es zu lösen galt.
    »Wird sich das machen lassen?«, fragte Onglosnakar.
    »Wahrscheinlich. Zumindest können wir improvisieren.«
    »Ich frage nicht nur aus Neugierde. Weißt du, wie es um unsere Kasse bestellt ist?«
    Ongelsken gab einen verdrießlichen Summton von sich. »Ja, ich weiß davon«, sagte er. »Wir sind auf einen reichen Fang angewiesen. Er wird uns nicht entgehen, das versichere ich dir. Sieh nur zu, dass an Bord alles in Ordnung ist!«
    »Wird gemacht«, verabschiedete sich Onglosnakar.
    Ongelsken stand noch eine Zeit lang vor der Konsole des Senders. Die ständige Flaute in der Kasse der Fanggemeinschaft war allein seine Schuld. Er hatte den Traum, über die Bahn des äußeren Planeten hinaus zu den Sternen vorzustoßen, und er hatte mit einem Prinzip experimentiert, das vargartischen Raumfahrern den Flug zu dem knapp drei Lichtjahre entfernten Nachbarstern ermöglichen sollte. Er griff immer wieder in die Kasse der Fanggemeinschaft, um seine teuren Versuche zu finanzieren. In der Gemeinschaft, die ohne Ausnahme aus Nach- und Spätergeborenen seiner selbst bestand, weil er sich Söldlinge nicht leisten konnte, gab es viele, die an seinem Traum von den Sternen zweifelten. Sie hätten unablässig protestiert, wäre Onglosnakar nicht gewesen, der ihnen immer wieder von Neuem einredete, dass das Geld nicht unnütz ausgegeben sei.
    Er hatte Anlass, Onglosnakar dankbar zu sein.
     
    Die vier übrigen Baracken waren für die Überwachung und Instandhaltung der Korpuskularkanonen und des dazugehörigen Geräts eingerichtet. Ongelsken ließ sich von den Assistenten einweisen. Die beiden Nachgeborenen waren in der Tat mit allem vertraut. Sie beherrschten überdies auch die Kunst des Erklärens – eine Fähigkeit, die man an gleichen Nachgeborenen oft beobachtete.
    Ongelsken wusste bald genau, an welcher Stelle der erste Eingriff erforderlich wurde. Die Notwendigkeit, womöglich dicht über den Horizont hinweg auf einen Noran schießen zu müssen, gab es in Zwadivars Plänen überhaupt nicht. Sie lasen sich, als würden alle Norane hoch am Himmel schweben und der Schusswinkel der Kanonen müsse höchstens um zehn Grad gegen den Zenit gekippt werden.
    Ongelsken nahm die entsprechenden Änderungen vor und kam dann rasch dem wahren Problem auf die Spur. Schon beim ersten Versuch, eine Kanone weiter als dreißig Grad aus dem Zenit zu schwenken, erhielt er eine Fehleranzeige.
    »Es hängt mit der Lagerung zusammen«, erklärte Marnalok. »Das Drehgelenk kann nur bis maximal dreißig Grad aus der Normallage geschwenkt werden.«
    »Das heißt, wir können nichts dagegen tun«, sagte Ongelsken niedergeschlagen.
    »Nicht in den fünfunddreißig Stunden, die uns noch bleiben«, bestätigte Narmaluk.
    »Ihr habt genug gearbeitet. Nährt euch und ruht euch aus. Meldet euch wieder, wenn wir noch achtundzwanzig Stunden Zeit haben.«
    Als die Nachgeborenen gegangen waren, setzte Ongelsken sich mit Zwadivar in Verbindung.
    »Das hört sich schlimm an«, sagte der gönnerhafte Freund. »Aber keineswegs so schlimm, dass wir die Idee aufgeben müssten, nicht wahr?«
    »Sobald sich der erste Noran in Richtung Irrläufer bewegt, wird die Lage kritisch«, antwortete Ongelsken ausweichend. »Wir haben zu wenig Spielraum, um einen Noran in jedem Fall unschädlich machen zu können.«
    »Ich habe mich schon gefragt, wie viel Schaden ein solcher Vorfall wirklich anrichten könnte. Meinst du nicht auch, dass die meisten Schilderungen übertrieben sind?«
    Es überlief Ongelsken wie ein Schauder, als er Zwadivar so reden hörte. Das Noran-Fieber hatte den gönnerhaften Freund in seinen Bann geschlagen, er war vernünftigen Überlegungen nicht mehr zugänglich.
    »Nicht eine einzige Schilderung ist übertrieben.« Es hatte keinen Zweck, das wusste Ongelsken, aber er musste es dennoch versuchen. »Ein durchschnittlicher Noran enthält fünf bis

Weitere Kostenlose Bücher