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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als sei das Beibehalten der Identität während des Selbstteilungsprozesses lediglich eine Routinesache, für die man nur genug Übung brauchte. Er wusste allerdings, dass dem nicht so war. Die Gefahr, dass bei der Selbstteilung zwei gleiche Nachgeborene entstanden, von denen keiner die Majorität des Stammbewusstseins erbte, war stets vorhanden. Die vargartische Medizin hatte den Mechanismus, der die Nuancenverteilung innerhalb des verdoppelten Bewusstseins regulierte, bisher erst halb verstanden und war noch lange nicht in der Lage, ihn zu beeinflussen.
    Aber das berührte ihn momentan nicht. Er war Ongelsken, der seine Identität über mehrere Selbstteilungen hinweg bewahrt hatte. Das bedeutete, dass er einen starken Charakter besaß. Nur ein Wesen mit starker Persönlichkeit konnte die Gefahr meistern, die dem Irrläufer unter den Sternen drohte.
     
    Alaska Saedelaere zog aufschlussreiche Informationen aus den Ortungen der Lichtzelle.
    Für die Vargarten begann die Fangsaison, die Jagd auf Norane. Offenbar handelte es sich um größere Tiere. Für sich selbst übersetzte der Mann mit der Maske das Wort »Noran« mit dem Begriff »Wal«.
    Die Wale indes, die von den vargartischen Raumschiffen erwartet wurden, waren nicht organischer, sondern vielmehr energetischer Natur. Sie schienen von dem innersten Planeten, der Heimstatt der Wärme , zu kommen – lang gestreckte und mehrere Kilometer große Gebilde, die ein fahles Leuchten ausstrahlten. Offenbar waren sie nicht besonders massereich, sonst hätte der Sonnenwind sie nicht so beeindruckend beschleunigen können.
    Aus den aufgefangenen Funksprüchen wusste Saedelaere inzwischen, dass die Vargarten an chronischem Energiemangel litten. Ihre Jagd auf die Norane war also keineswegs nur Sport, sondern diente dazu, ihrem Energiemangel abzuhelfen.
    Die Primärstrahlung der Energiewale bestand überraschenderweise aus ziemlich harter Strahlung im Gammabereich. Ihr Leuchten war lediglich ein sekundärer Effekt. Die Strahlungscharakteristika wiesen darauf hin, dass sie aus Plasma oder Nugas bestanden, also aus freien Nukleonen.
    Für Alaska Saedelaere stellten sich damit zwei neue Fragen. Beherrschten die Vargarten eine Technik der Energiebeschaffung, die über dem Niveau der Kernfusion lag? Das wäre jedoch schlecht mit ihrer Raumfahrttechnologie vereinbar gewesen, die sich noch auf einem gering entwickelten Stand befand.
    Die andere Frage war, warum die Energiewale nicht einfach auseinanderflossen. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, dass diese Gebilde noch aus mindestens einer weiteren Komponente bestehen mussten. Aber nicht einmal die Lichtzelle konnte anmessen, worum es sich bei dieser zweiten Komponente handelte. Sie musste aus einer fremden Form der Hyperenergie bestehen und verhinderte offenbar ein Auseinanderfließen der Noran-Substanz. Zweifellos bildete sie eine flexible Hülle, die das Plasma oder Nugas umschloss. Das erklärte zugleich die unter dem Einfluss des Sonnenwinds segelartig aufgeblähten rückwärtigen Enden der Energiewale. Die beschleunigende Wirkung wurde dadurch um mehrere Größenordnungen höher, als es dem Normalquerschnitt eines Wales entsprochen hätte.
    Die von der hyperenergetischen Hülle der Norane ausgehende Strahlung beeinflusste offenbar nicht nur die Messinstrumente der Lichtzelle. Saedelaere litt zunehmend unter den Schmerzen, die das immer unruhiger reagierende Cappinfragment auslöste.
    Seine Aufmerksamkeit galt inzwischen vor allem dem Planeten mit der exzentrischen Umlaufbahn. Dort waren schon vor einiger Zeit zwei unterschiedlich große Raumschiffe erschienen, und ein Beiboot war auf dem Planeten gelandet.
    Alaska Saedelaere beobachtete die Vorgänge dort mit besonderem Interesse. Die ersten Energiewale näherten sich dem kleinen Planeten mit großer Geschwindigkeit und würden ihn schon in wenigen Stunden mit geringem Abstand passieren.
    Längst war der verabredete Zeitpunkt für das Treffen mit der BASIS verstrichen. Die Frage nach dem Warum ließ sich nicht beantworten.
    Saedelaere hatte ohnehin keine andere Wahl, er musste warten. Wenn es sein musste, monatelang.

15.
     
     
    Dreizehn Boote hatten vom Mutterschiff abgelegt und waren zielsicher durch das winzige Loch im All auf ihren Bestimmungsort zugestoßen.
    Scallur hatte nicht damit gerechnet, nach den merkwürdigen und verhängnisvollen Ereignissen um Partocs Burg noch einmal einen solchen Auftrag zu erhalten. Aber niemand kannte die Gedankengänge jener, von denen

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