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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würde.

16.
     
     
    Scallur saß in einem Sessel, der viel zu groß für ihn war, vor einem Tisch, dessen Platte ihm fast bis zum Kinn reichte. Er hatte sich in diesen Raum zurückgezogen, als ersichtlich geworden war, dass in Bardiocs Behausung Gefahren nicht zu befürchten waren. Die Androiden waren ausgebildet, die Bestandteile des Drugun-Umsetzers zu finden und zu einem funktionstüchtigen Aggregat zusammenzubauen. Dem Anführer des Demontage-Trupps, in diesem Falle Scallur, oblagen lediglich Justierung und Inbetriebnahme der Maschine.
    »Der Umsetzer ist montiert«, meldete Trabos, der soeben den Raum betrat.
    Hier musste Bardioc einst gearbeitet haben – in einer Zeit, die unvorstellbar weit in der Vergangenheit lag. Die Wände waren bestückt mit technischem Gerät, der große runde Kommunikationstisch beherrschte den Raum.
    Scallur schob sich aus dem Sessel. Er war sich dessen bewusst, dass er in diesem Moment keine besonders glückliche Figur abgab. Die ehemaligen Mächtigen waren Riesen von Gestalt gewesen.
    »Es gibt keine Schwierigkeiten?«, erkundigte sich Scallur. Es erschien ihm, als hielte Trabos Informationen vor ihm zurück.
    »Keine erkennbaren Schwierigkeiten«, lautete die Antwort.
    »Heraus mit der Sprache! Wo liegt das Problem?«
    »Wir registrieren fremdartige Impulse, die aus dem vorläufigen Zielgebiet zu stammen scheinen.«
    Bardiocs Burg befand sich noch im Mikrokosmos. Das vorläufige Zielgebiet, wie Trabos es nannte, war der Raumsektor des Standarduniversums. Es war eigentümlich, dass von dort energetische Phänomene bis zu Bardiocs Burg gelangen sollten. Denn die einzige Verbindung zwischen beiden so unterschiedlichen Gebieten war ein nahezu unendlich dünner, von außen so gut wie unauffindbarer »Schlauch«.
    Scallur war sicher, dass die angemessenen Impulse keine Bedrohung darstellten. Trabos hätte sich anders ausgedrückt, wenn er das Phänomen für gefährlich hielte.
    »Wir nehmen die Schaltung vor«, sagte er.
     
    Als die Raumstation VERSTÄNDNIS-8 zum ersten Mal auf den Bildschirmen erschien, wirkte sie wie ein matter, verwaschener Lichtfleck. Später, aus der Nähe, entpuppte sie sich als verwirrendes Konglomerat von Kugeln und Halbkugeln, die durch massives Gestänge untereinander verbunden waren. Die Station befand sich im stationären Orbit über der Heimatwelt der Vargarten.
    Aber nicht diese Station war das Ziel des Geleitzugs, sondern ein etliche hundert Kilometer entfernt schwebendes Gebilde. Es bestand aus einem mächtigen Kasten, an den durch dünne Röhren sechzehn kleinere Kuben angegliedert waren. Das Ganze wirkte wie ein Raumschiff mit großem Rumpf und vielen separierten Triebwerkssektoren. Dazu passte jedoch die mächtige Parabolantenne nicht, die zwar frei im All trieb, aber unzweifelhaft ein Bestandteil des Kastengebildes war.
    Dies war die Energiestation KRAFT DURCH VERSTÄNDNIS, das Ziel von Ongelskens Konvoi.
    Er hatte alle Formalitäten erledigt. Der Energiestationsmeister hatte ihn zu dem ungewöhnlich reichen Fang beglückwünscht und zu verstehen gegeben, dass die Norane sofort in Empfang genommen werden würden. KRAFT DURCH VERSTÄNDNIS hatte alles andere als Hochbetrieb: Bislang war noch kein einziger Noran angeliefert worden.
    Ongelsken leitete das Bremsmanöver des Geleitzugs. Das Angleichen an die Werte der Energiestation nahm ihn so gefangen, dass er alles andere völlig ignorierte.
    »Da kommt einer!«, machte Onglosnakar ihn schließlich aufmerksam.
    Ongelsken sah auf. Einer der Bildschirme zeigte den Reflex eines Raumfahrzeugs.
    »Es kommt unmittelbar mit geringer Fahrt auf uns zu.«
    »Gib mir eine Verbindung auf dem Vorrang-Kanal!«
    Ein paar Minuten Zeit hatte er noch für den nächsten Fahrtausgleich. Das gab Ongelsken Gelegenheit, den Kommandanten des anfliegenden Schiffs auf seinen gefährlichen Kurs hinzuweisen. Das näher kommende Fahrzeug hatte offensichtlich keinen Noran im Schlepp. Es blieb dahingestellt, was es überhaupt so nahe bei der Energiestation zu suchen hatte.
    »Die Verbindung ist aufgebaut«, meldete Onglosnakar.
     
    »Hier spricht die FÄNGERGLÜCK, Kommandant Ongelsken. Unbekannter Freund, du bewegst dich auf gefährlichem Kurs. Siehst du nicht, dass ich achtzehn Norane bei mir habe? Weich uns aus, sonst kommen wir alle in Schwierigkeiten!«
    Der Fremde antwortete nicht sofort. Ongelsken musste den Anruf wiederholen, bevor eine Reaktion erkennbar wurde. Die Bildübertragung war ausgesprochen schlecht. Ongelsken

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