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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rechner hat ermittelt, dass wir den Rest des Schwarms fast vollständig aufhalten können, wenn wir die markierten Norane stoppen. Stell dir die Beute vor!«
    Ongelsken überflog die Bildfläche. Es gab keine Anzeichen einer Bedrohung.
    »Feuer!«, sagte er.
     
    Einen solchen Fang hatte es nie gegeben! Zwadivars Stimme überschlug sich vor Begeisterung, als er Ongelsken hastig beschrieb, wie seine Fänger und die von der FÄNGERGLÜCK sich in den durcheinanderquirlenden Pulk der Norane stürzten und die Energiegebilde nacheinander mit Fesselfeldern abschleppten.
    Ongelsken verfolgte das Tun der Fangmannschaften auf dem Bildschirm. Er sah, dass die abgeschleppten Norane seitwärts des Schwarms aufgereiht wurden, fertig für den Abtransport. Die Fänger waren Experten. Geschickt manövrierten sie sich nacheinander an jeden der ziellos dahintreibenden Norane heran. Sie wussten, wann der richtige Augenblick gekommen war, die Traktorstrahlen des Fesselfelds abzufeuern und einen Noran an ihr Fahrzeug zu ketten.
    Schon waren dreizehn Norane aufgereiht, und noch immer kreuzten die Fangeinheiten zwischen den leuchtenden Energiegebilden.
    Ongelsken schaltete auf einen größeren Blickwinkel und versuchte, sich umfassend zu orientieren. Kein Noran befand sich noch auf dem ursprünglichen Kurs. Die Gebilde, die Zwadivar und seinen Fängern entgingen, trieben mit stark verringerter Geschwindigkeit nach allen Richtungen davon. Alle Fänger, die näher am Ursprung der Vollkommenheit oder gar jenseits der Bahn des Heimatplaneten auf diesen Schwarm gewartet hatten, würden nicht auf ihre Kosten kommen. Ongelsken konnte sich mühelos vorstellen, dass Marbonnaj vor Zorn kochte.
    Ongelsken wollte auf den ursprünglichen Ausschnitt zurückschalten, da fiel ihm ein verwaschener Lichtfleck am unteren Bildrand auf.
    Ongelsken veränderte die Optik. Der Fleck wurde größer, aber nicht kräftiger. Im selben Moment meldete sich Zwadivar, und Ongelsken wusste instinktiv, was er sagen würde, noch bevor er das erste Wort von sich gab.
    »Wir haben etwas übersehen!«
     
    Ongelsken zwang sich zur Ruhe. »Es ist zu spät«, sagte er bitter. »Mit den Kanonen erreichen wir ihn nicht mehr, er liegt schon knapp vierzig Grad aus dem Zenit.«
    »Vielleicht ist er leer.«
    »Dann könnten wir ihn nicht mehr so sehen. Er ist angeschossen, wahrscheinlich einer von denen, auf die wir mit der zweiten Salve gefeuert haben. Er hat den größten Teil seiner Substanz verloren, aber ein Rest ist noch übrig.«
    »Ich verstehe nicht, wie er uns entgehen konnte«, sagte Zwadivar voller Selbstanklage.
    Ongelsken dagegen verstand es nur zu gut. Die Begeisterung war mit den Fängern durchgegangen – und mit seinem gönnerhaften Freund. Das Fangfieber hatte sie jede Vorsicht ignorieren lassen.
    »Das Luftschiff steht bereit, also zieht euch zurück!«, drängte Zwadivar.
    Ongelsken ging nicht darauf ein.
    »Gib mir den Kurs!«, verlangte er.
    »Wir haben eine neue Auswertung. Geschwindigkeit vierhundert Kilometer in der Sekunde – Abstand bei der größten Annäherung: dreihundertundneunzig Kilometer!«
    »Das ist die äußere Atmosphäre.« Ongelsken traf seine Entscheidung blitzschnell. »Wir warten.«
    Er wies auf die Tür, und Marnalok öffnete. Ongelsken trat hinaus, die beiden Assistenten folgten ihm. Er wusste nicht, wie viel Substanz der Noran noch enthielt. Aber selbst wenn er es gewusst hätte: Wer konnte sich ausmalen, welche Wirkung die Antimaterie entfalten würde?
    Alles verlief anders, als er es sich vorgestellt hatte. Zunächst sah er einen dünnen, bläulich schimmernden Lichtfaden, der wie hingehaucht am Nachthimmel erschien. Binnen eines Sekundenbruchteils verwandelte sich das leuchtstärkere Ende des Fadens in eine Fontäne aus Licht, die in die Tiefe schoss und auseinanderfächerte. Sie verwandelte sich in wabernde Vorhänge aus gleißender Helligkeit, in denen alle Farben des Spektrums spielten. Die Erscheinung dauerte eine Sekunde lang an und endete mit einem grellen, die Nacht zum Tag machenden lautlosen Blitz.
    Ongelsken taumelte geblendet.
    »Zurück in die Baracke!«, stieß er hervor.
    Tastend fand er den Weg. Im Innern des kleinen Gebäudes knisterte und rumorte es. Die Strahlung der Explosion hatte die Elektronik durcheinandergebracht. Immer noch halb blind, schob sich Ongelsken bis zu dem kleinen Fenster vor, das die Landebahn sehen ließ.
    Die Druckwelle brach tosend über das Tal herein. Staub war plötzlich überall, und

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