Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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du dich jederzeit zurückziehen, ohne dass ich dir deswegen gram bin.«
    »Du fügst mir Schmerz zu, wenn du glaubst, ich könne dich im Stich lassen.« Ongelsken schloss die Lider über den Sehzentren.
    »Wer sagt, dass ich das glaube? Ich sage dir nur, was du tun kannst. Deiner Antwort bin ich mir allerdings so gut wie sicher.«
    Ongelsken machte das Zeichen der Zustimmung. »Du hast recht. Ich bleibe.«
    »Ich hatte keinen Zweifel daran. Glaube nicht, dass ich unsere Sicherheit vernachlässige. Ich postiere acht kleinere Fangeinheiten im Bereich des Irrläufers . Sie sollen mir alles Verdächtige melden. Du hast recht – wir sind nicht bewaffnet. Wenn Marbonnaj wirklich so verwegen ist, uns in der Fangsaison anzugreifen, dann müssen wir davon ausgehen, dass er etliche Kanonen an Bord seiner Raumschiffe installiert hat. Uns bleibt im Zweifelsfall also nur die Flucht mit allen Noranen, die wir bis dahin gefangen haben.«
    »Es könnte sein, dass wir es nicht auf einen einzigen bringen.« »Ich glaube, du übersiehst einiges, mein anvertrauter Freund«, wehrte Zwadivar ab. »Marbonnaj hat bis jetzt noch keinen einzigen Energieträger gefangen. Von Heimstatt der Wärme nähern sich zwei Schwärme. Den ersten werden wir wieder aufhalten. Den zweiten lassen wir ziehen, damit Marbonnaj seine Habgier befriedigen kann. Damit hat er so viel zu tun, dass er an einen Angriff auf uns gar nicht denken kann.« Ongelsken widersprach nicht, war aber auch nicht überzeugt.

    Scallur stand eine Zeit lang nachdenklich und reglos vor der eigenartig geformten Maschine, die in einer zentral gelegenen Halle der Burg errichtet worden war – aus Bestandteilen, die ungezählte Jahrtausende hindurch zwischen Doppelwänden, unter falschen Böden und an anderen Orten verborgen gewesen waren. Er hatte die wichtigsten Funktionen des Aggregats überprüft – nicht, weil er die Notwendigkeit dazu verspürte, sondern weil ihm noch Zeit geblieben war, die er irgendwie hatte totschlagen müssen.
    Dies war eine der letzten Burgen, die auf die Reise zurück in das Gebiet jenseits der Materiequelle gebracht wurden. Nicht alle Burgen waren von Scallurs Trupp in Bewegung gesetzt worden. Andere Trupps waren an der Arbeit, und er wusste auch nicht, ob tatsächlich alle Burgen auf den Rückweg gebracht werden sollten. Er nahm es lediglich an, weil es ihm logisch erschien.
    In seiner Nähe stand Trabos, der Getreue. Außer ihm und Scallur befand sich niemand in der Halle.
    »Alle sind an Bord der Fahrzeuge?«, fragte Scallur.
    »Alle.«
    »Wir wissen nicht, was uns dort draußen erwartet«, fuhr Scallur fort. »Daher werden wir die Schaltung erst zum spätesten noch möglichen Zeitpunkt vornehmen und im Übrigen hoffen, dass das Mutterschiff nicht lange auf sich warten lässt.«
    Scallur beabsichtigte, mit den Booten sofort nach der Rückkehr in das Normaluniversum zu starten und dem Mutterschiff notfalls entgegenzufliegen. Die Kosmische Burg blieb dann sich selbst überlassen. Der Drugun-Umsetzer sorgte selbsttätig dafür, dass sie Kurs auf ihr eigentliches Ziel nahm, die Region der Kosmokraten.
    Ein grelles Warnlicht flammte auf.
    »Es ist an der Zeit«, sagte Scallur und betätigte die Schaltung. Ein verhaltenes Dröhnen war zu hören, das jedoch nicht aus dem Umsetzer, sondern aus der Luft zu kommen schien.
    »Es ist alles in Ordnung«, stellte er fest. »Wir gehen.«
    Bevor er mit Trabos den Gang betrat, der aus der Burg führte, wandte er sich noch einmal um und musterte die Halle. Sie war im Vergleich zu den mächtigen Räumen anderer Burgen wahrhaftig erbärmlich.

17.


    Das Luftschiff setzte Ongelsken und seine beiden Begleiter auf dem Irrläufer ab. Der Pilot hatte die Anweisung, das Fahrzeug startbereit zu halten.
    Bis zur Ankunft des Noran-Schwarms blieben noch drei Stunden.
    Ongelsken suchte die Funkbaracke auf. Er war direkt von der NORAN-MUTTER gekommen, ohne noch einmal an Bord der FÄNGERGLÜCK gewesen zu sein. Deshalb wollte er sich wenigstens jetzt mit Onglosnakar besprechen.
    »Ich sehe, man hat dich zur Station zurückgeschickt«, war die spontane Bemerkung des Nachgeborenen.
    »Hattest du wirklich erwartet, dass Zwadivar die Fangsaison vorzeitig beendet?«, fragte Ongelsken überrascht.
    »Mit so reichen und vornehmen Leuten kenne ich mich nicht aus. Du hast Bedenken, das reicht für mich, eine Entscheidung zu treffen. Ich an Zwadivars Stelle hätte mich sofort zurückgezogen.«
    »Genau das wird er nicht tun«, sagte