Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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Energiestation sorgfältig formuliert hatte. Es fiel ihm schwer, die Erfolgsaussichten zu beurteilen. Viel hing davon ab, ob der bisher erzielte Gewinn nur etwa annähernd in der von Zwadivar erwarteten Höhe oder weit darüber lag.
    Sein gönnerhafter Freund empfing ihn mit der Freundlichkeit und der Wärme, die einem von einer gefahrvollen Mission zurückkehrenden Kurier zustanden.
    »Ich habe von Marbonnajs niederträchtigem Anschlag gehört und von dem Heldenmut, mit dem du ihm begegnet bist«, sagte Zwadivar. »Niemand anders als du hätte diese Mission zu einem so erfolgreichen Ende führen können!«
    »Von Heldenmut kann nicht die Rede sein«, wehrte Ongelsken ab. »Ich durchschaute den gegnerischen Plan und handelte dementsprechend. Wenn Onglosnakar den Primärfunkspruch nicht zufällig mitgehört hätte ...«
    »Dann wäre der Fall so verlaufen, als ob du dich nicht an Bord der FÄNGERGLÜCK befunden hättest«, fiel ihm Zwadivar ins Wort. »Heldenmut, wie ich ihn verstehe, ist nicht Tapferkeit und Draufgängertum um jeden Preis. Ein Held bewahrt in der höchsten Gefahr die Fassung und erkennt, ob ihm noch ein Ausweg bleibt. Wenn dem so ist, schlägt er diesen Weg ein. Du hast das getan. Für mich bist du ein Held, ob du es hören magst oder nicht.«
    Ongelsken ignorierte das Thema einfach.
    »Mein gönnerhafter Freund, ich habe eine Bitte«, sagte er.
    »Wenn ich dich nicht so gut kennen würde, würde ich jetzt sagen, sie ist dir von vornherein gewährt. Aber ich weiß, dass du mitunter Anliegen hast, auf die nicht so leicht einzugehen ist. Warum gönnen wir uns nicht ein erholendes Nährbad, bevor wir über deine Bitte sprechen?«
    Er weiß, worauf ich hinauswill, erkannte Ongelsken.
    Die Einladung zum Nährbad abzuschlagen wäre eine grobe Unhöflichkeit gewesen. Außerdem hatte er tatsächlich Hunger. Zwadivar wies ihm sein eigenes Badegemach zu, was er nach der gastronomischen Barbarei an Bord der Energiestation sehr zu schätzen wusste.
    Nach dem Nährbad wusch Ongelsken sich und traf sodann mit dem Freund in dessen Arbeitsraum zusammen. Zwadivar war bester Laune.
    »Der öffentliche Dienst hat die Fangprämien beträchtlich erhöht«, eröffnete er die Unterhaltung. »Unser Gewinn ist höher als erwartet.«
    »Das gibt mir den Mut, meine Bitte vorzutragen«, sagte Ongelsken.
    Zwadivar machte es sich in seiner Sitzschale bequem. Seine Sehzentren hatten sich dunkelgrau verfärbt. »Du möchtest, dass ich unsere Expedition beende und mit dir zum Ursprung der Vollkommenheit zurückkehre.«
    »So ist es«, bestätigte Ongelsken.
    Zwadivar antwortete nicht sofort.
    »Du fürchtest Marbonnajs nächstes Attentat?«, fragte er schließlich mit schwerer Stimme.
    »Ich bin nahezu sicher, dass wir ihm nicht angemessen begegnen können.«
    »Hältst du uns für schwach?«
    »Das nicht, aber für unbewaffnet. Außerdem wird unser Augenmerk auf die Norane gerichtet sein.«
    »Du erwartest den Anschlag in naher Zukunft?«
    »Noch während dieser Fangsaison.«
    »Das traust du ihm wirklich zu?« Zwadivars Sehorgane wurden wieder hell.
    »Er hätte unseren gesamten Fang mit allen Begleitschiffen vernichtet. Mehr als einhundert von uns wären umgekommen – und vielleicht fünfmal so viel, wenn die Explosion auf die Energiestation übergegriffen hätte. Marbonnaj ist nicht mehr bei Sinnen. Er sucht nach Rache um jeden Preis. Ja, ich traue ihm zu, dass er erneut angreift, sobald er eine Möglichkeit sieht. Ohne Rücksicht auf Verluste, sowohl auf unserer wie auf seiner Seite.«
    Abermals schwieg Zwadivar eine Zeit lang.
    »Du weißt, dass ich deine Bitte abweisen muss, mein anvertrauter Freund«, sagte er schließlich. »Als ich den Stützpunkt auf dem Irrläufer einrichtete, ging ich von einigen Voraussetzungen aus, vor allem müssen sich die Investitionen rasch bezahlt machen. Mir war bewusst, dass Marbonnaj mir das Leben so sauer wie möglich machen werde. Ich muss den Löwenanteil meines Gewinns erzielen, solange Marbonnaj noch nicht genau weiß, was hier vor sich geht. Also jetzt, in diesen Tagen der ersten Fangsaison. Ich sagte zwar, der Gewinn aus dem ersten Fangunternehmen sei größer als erwartet. Das bedeutet aber nicht, dass ich jetzt schon aufhören kann. Ich muss mindestens noch einmal denselben Profit erzielen, bevor ich mich zurückziehe, um auf die nächste Saison zu warten. Das heißt andererseits aber nicht, dass du an meiner Seite ausharren musst. Wenn dir die Sache zu gefährlich erscheint, kannst