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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er sich nicht dazu äußert, zeigt lediglich, wie sicher er seiner Sache ist.
    »Lass mich wissen, wenn die beiden Beobachter etwas zu melden haben«, bat er Onglosnakar.
    »Wie erreiche ich dich, wenn du in der Kontrollbaracke bist?«
    »Durch eine Schaltung über die NORAN-MUTTER. Du musst Zwadivar bitten, dass er die Schaltung vornimmt.«
    »Ich ...?«
    »Ja, du. Du kannst dich wenigstens darauf berufen, dass du nur unter Befehl handelst. Ich dagegen würde ihm die ganze Sache erklären müssen.«
    Onglosnakars Sehzentren verdunkelten sich vorübergehend. »Nimm dich in Acht!«, sagte er bittend.
    Ongelsken horchte auf. »Warum sagst du das?«
    »Weil ich es genau so meine. Noch vor zwei Stunden hielt ich dich für übertrieben vorsichtig. Inzwischen hatte ich Zeit zum Nachdenken. Ich kann deinen Gedanken zwar noch immer nicht folgen, und die Logik sagt mir, dass Marbonnaj anderes zu tun haben wird, als uns anzugreifen. Aber dann fiel mir eines ein.«
    »Was ist das?«
    »Es gibt Fälle, wenn auch nicht viele, in denen du dich getäuscht oder den falschen Schluss gezogen hast.«
    »Aber ...?«
    »Dein Instinkt hat dich, solange ich dich kenne, nie im Stich gelassen. Und hier handelt es sich um eine Sache, die eher der Instinkt als die Logik entscheiden kann. Ich fürchte, dass du recht hast. Daher bitte ich dich: Nimm dich in Acht!«
     
    Eineinhalb Stunden später war die Jagd auf die Norane in vollem Gang. Ongelsken hatte anhand der Daten, die ihm von der NORAN-MUTTER geliefert wurden, drei Salven abgefeuert. Der Noran-Schwarm, aus mehr als fünfzig Energieträgern bestehend, war gebremst worden und befand sich in Auflösung. Es sah aus, als werde dieser Fang den ersten noch um etliches übertreffen.
    Ongelsken hielt nach Noranen Ausschau, die in Richtung des Irrläufers abtrieben.
    Es gab einige, die dem Planeten nahe kommen würden. Aber keiner von ihnen war angeschossen.
    Was Ongelsken in diesen Minuten empfand, ließ sich am ehesten als zurückhaltende Erleichterung beschreiben. Er beobachtete alle Vorgänge in der Fangzone mit größter Aufmerksamkeit. Er verfolgte auch die abtreibenden Norane, die sich auf den Planeten zubewegten, und erkannte, dass keiner von ihnen bis in die unteren Atmosphäreschichten vordringen würde, geschweige denn der Oberfläche nahe kommen. Mit jeder verstreichenden Minute glaubte er ein wenig mehr daran, dass Marbonnaj seine Rache wirklich aufgeschoben hatte.
    Als der Alarm erklang, fürchtete er zuerst nichts Besonderes. Es gab in dieser energetisch turbulenten Umgebung vieles, was eine Störung der empfindlichen Geräte hervorrufen konnte. Erst als auf einem Bildschirm die Prüfdaten erschienen, fuhr Ongelsken aus seiner Sitzschale in die Höhe.
    Steuerung Kanonen 1 bis 5 nicht mehr ansprechbar!, las er.
    In dem kleinen Bildausschnitt erschien Onglosnakar. »Nichts von den beiden Beobachtern«, sagte er aufgeregt. »Aber bei euch dort unten geht etwas vor. Ich sehe Reflexe, die sich über die Oberfläche bewegen – als wären es Fahrzeuge. Weißt du etwas davon?«
    »Gar nichts. In welcher Gegend bewegen sie sich?«
    »Sehr nahe an der Station. Sie kommen aus nördlicher Richtung.«
    »Siehst du die Reflexe noch?«
    »Sie bewegen sich nicht mehr.«
    Ongelsken gönnte sich eine Sekunde zum Nachdenken. »Das ist Marbonnajs Angriff«, stellte er fest. »Die Kanonen sind ausgefallen. Sag Zwadivar, dass er sich geirrt hat!«
     
    »Was du vorhast, ist gefährlich und nicht besonders sinnvoll«, warnte Narmaluk. Es war das erste Mal, dass er einen Rat anbot, ohne darum gefragt worden zu sein.
    »Ich kann nur beobachten«, gab Ongelsken zu. »Aber das ist wichtig. Wir müssen wissen, was Marbonnaj vorhat, wenn wir ihm das Handwerk legen wollen.«
    »Es ist finster, und der Luftkissengleiter macht eine Menge Lärm. Wie willst du nahe genug herankommen, ohne bemerkt zu werden?«
    »Das ergibt sich aus dem, was ich vorfinde.« Ongelskens Mangel an Zuversicht war unüberhörbar. »In der Zwischenzeit weckt ihr den Piloten und macht ihm klar, dass wir nötigenfalls binnen Sekunden starten müssen. Außerdem behaltet ihr die Norane im Auge, die auf Irrläufer zutreiben. Sollte auch nur einer von ihnen ein Leck entwickeln ...«
    Er brachte den Satz nicht zu Ende. Die Erinnerung an die fürchterliche Explosion war noch frisch. Von den Noranen, die Kurs auf den Planeten hatten, würden etliche einige Kilometer tiefer in die Atmosphäre eindringen als der zu neun Zehnteln ausgebrannte

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