Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
und das hätte alle möglichen Konsequenzen für die Kolonie und ihre Vertreter.«
    »Ich weiß nicht«, meinte die Frau unsicher. »Was sollte denn schon passieren?«
    »Das hängt ganz davon ab, was diese Apparatur wirklich ist und welche Bedeutung sie hat.«
    »Und wie ist deine persönliche Meinung, Jupi?«
    Es ärgerte ihn, dass sie ihn Jupi nannte, aber er ließ sich das nicht anmerken.
    »Es passt nirgendwohin«, antwortete er langsam. »Wenn wir noch andere Dinge gefunden hätten, könnten wir davon ausgehen, dass es auf Sentimental einmal eine hoch entwickelte Zivilisation gab – oder noch gibt. Aber es stand allein zwischen den Felsen, und es kann nicht auf dieser Welt entstanden sein. Andererseits ist es kein Vehikel, das sich von einer anderen Welt nach Sentimental bewegt hat.«
    »Demnach hat es jemand hergebracht?«
    »Dafür gibt es keine Anzeichen. Außerdem: Warum sollte jemand so eine komplizierte Anlage zu diesem Planeten bringen und danach wieder verschwinden?«
    »Wie lange mag es schon dort stehen?«
    »Cherkor glaubt, einige Jahrhunderttausende. Aber das ist nur eine Vermutung. Jemand kann es auch vor zwei Monaten, kurz vor der Entdeckung, dort abgestellt haben.«
    Lisatee Pletzsch zog die Brauen hoch. »Cherkor ist ein Schrumpfkopf, er hat euch dazu überredet, den Fund nicht zu melden.«
    Springs sah, dass Harden Coonor die Kommunikationszentrale betrat, und unterbrach sein Gespräch mit der jungen Frau. Er konnte es sich nicht erklären, aber immer, wenn Coonor auftauchte, fühlte er sich auf seltsame Weise berührt.
    Coonor war knapp über 1,70 Meter groß und hatte eine knochige schlanke Figur. Springs schätzte, dass dieser Mann 120 Jahre alt sein mochte. Coonor hielt die Schultern stets leicht nach vorn gezogen, als wollte er mit dieser Haltung irgendetwas beschützen. Seine Ohren, die Nase und die Lippen waren groß und fleischig. Das dünne graue Haar kämmte er ohne Scheitel nach hinten. Seine Augen, groß und braun, wirkten in dem grobporigen grauen Gesicht sehr auffallend.
    »Mein Gott, du starrst ihn an, als wolltest du ihn umbringen«, drang Lisatees Stimme in Springs' Gedanken.
    »Dieser Widerling!«, stieß er impulsiv hervor. »Ich mag ihn nicht.«
    »Am zehnten August fünfunddreißigsiebenundachtzig stellt Jupi Springs fest, dass er Harden Coonor nicht mag. Was für eine Sensation«, sagte die Frau ironisch. »Ich glaube, ganz Sentimental macht einen Sport daraus, Coonor zu hassen.«
    »Weil er sich in jeder Beziehung schäbig verhält.«
    Sie breitete die Hände aus. »Worüber unterhalten wir uns? Über das Ding – oder über Harden Coonor?«
    »Wir müssten ihn ausweisen«, ereiferte sich Springs. »Seit er nicht mit dem Versorgungsschiff zurückgekehrt und zu einem Bürger Sentimentals geworden ist, lügt und betrügt er.«
    Lisatee legte eine Hand auf seinen Arm. »Kannst du schweigen?«
    Springs musste lachen. »Die Standardfrage dieser Kolonie! Natürlich kann ich das.«
    »Coonor gehörte überhaupt nicht zur Besatzung der ELLOREE!«
    Er war so verblüfft, dass er die Frau für eine Weile nur anschauen konnte. Schließlich fragte er tonlos: »Woher weißt du das?«
    »Weil ich durch Zufall eine Besatzungsliste der ELLOREE beim Siloverwalter gesehen habe. Mich interessierte, welche Funktion Coonor an Bord des Versorgungsschiffs wohl ausgeübt hatte, aber er war auf der Liste nicht aufgeführt.«
    »Er kam demnach als blinder Passagier. Ein entflohener Verbrecher?«
    »Oder er kam überhaupt nicht mit der ELLOREE«, sagte die Frau leichthin.
    »Aber wie ...?«
    »Es gibt viele Möglichkeiten. Coonor behauptet, mit der ELLOREE gekommen zu sein und dass er sich entschlossen hat, Kolonist zu werden. Aber das stimmt offensichtlich nicht. Er ist ein Einzelgänger. Wir wissen im Grunde genommen nichts über ihn, wenn wir auch davon ausgehen können, dass er einen ziemlich miesen Charakter hat.«
    Springs erhob sich, und bevor Lisatee einen Einwand machen konnte, ging er quer durch den Raum auf Harden Coonor zu.
    Coonor hielt ein Werkzeug in der Hand und zerkratzte damit die Tischplatte, an der er saß. Diese sinnlose Zerstörung allgemeinen Eigentums hätte Springs zornig machen sollen, aber merkwürdigerweise löste sie Furcht in ihm aus. Unwillkürlich wurde er langsamer. Er spürte, dass Coonor die Tischplatte nur stellvertretend für etwas anderes beschädigte und dass dieser Mann eine tiefe destruktive Einstellung besaß.
    »Sind Sie verrückt?«, fuhr er Coonor an,

Weitere Kostenlose Bücher