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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konkrete Frist war nicht abgemacht.«
    »Drei Stunden noch!«, beharrte der Arkonide energisch. »Keine Minute darüber hinaus!«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann wird es für uns alle ungemütlich.«
    Kemoauc lachte amüsiert. »Ohne mich findest du Rhodan nie.«
    Atlan unterdrückte seinen Zorn und schwieg. Er fragte sich, ob das Auge wirklich geeignet war, die Materiequelle zu finden. Und wenn er sich nicht täuschte, wuchsen auch bei Kemoauc die Zweifel. Der Hüne spielte noch den Mächtigen, würde aber wahrscheinlich bald eine überraschende Kooperationsbereitschaft zeigen.
    Lichtjahr um Lichtjahr legte die BASIS zurück, doch nichts Ungewöhnliches geschah. Laires Auge schien blind geworden zu sein, oder es sprach nicht auf die Materiequelle an.
    Atlan fragte sich immer drängender, ob alles umsonst gewesen sein sollte.
    »Kehren wir jetzt um?«, wandte er sich schließlich an den Mächtigen.
    Kemoauc setzte das Auge ab und legte es zur Seite. »Wir kehren um und holen Rhodan. Vielleicht hat er mehr Glück als ich.«
    Der letzte Satz fiel ihm hörbar schwer. Der Gedanke, dass ein Terraner mehr Erfolg haben könnte als er, rüttelte gehörig an seinem Selbstverständnis. Aber nun war er derjenige, dem keine andere Wahl blieb, wollte er jemals sein Ziel erreichen.
    Jentho Kanthall übernahm wortlos die Kontrollen und informierte die Besatzung. Der ursprüngliche Kommandozustand war damit wiederhergestellt.
    Die BASIS leitete den Rückflug ein. Atlan zweifelte nicht mehr daran, dass die Materiequelle, wie schon befürchtet, manipuliert worden war. Das mochte der Grund dafür sein, das Kemoauc sie nicht einmal mithilfe des Auges gefunden hatte.
     
    Als weit vor Rhodan und dem Konzept ein unregelmäßig geformtes und schwach leuchtendes Objekt auftauchte, wusste der Aktivatorträger sofort, dass es sich nur um das unfertige Fragment handeln konnte, an dem ES arbeitete. Zudem schwebte abseits des kleinen Weltkörpers etwas wie ein leicht fluoreszierender Nebelfleck, in dessen Zentrum ein winziges grelles Licht strahlte.
    Rhodans letzte Zweifel schwanden, als sich eine lautlose Stimme in seinen Gedanken meldete: Kommt nicht näher, sondern landet auf dem Fragment.
    Die Superintelligenz hatte endlich Kontakt aufgenommen.
    Noch gab es auf dem Bruchstück der neuen Gedankenmaterialisation keine atembare Atmosphäre, die Oberfläche war kahl und unfreundlich. Die beiden Männer landeten trotzdem. Hoch über ihnen hing der Nebelfleck mit dem strahlenden Kern.
    Als ES sich einige Zeit später wieder meldete, war nur Rhodan gemeint: »Komm näher. Aber sei vorsichtig und berühre die Wolke nicht.«
    Die Impulse kamen so deutlich und klar, als spräche der Unsterbliche laut zu ihm. Rhodan nickte Ellert/Ashdon zu und schaltete sein Flugaggregat ein. Langsam stieg er der Wolke entgegen, deren Kern währenddessen an Leuchtkraft verlor. Einige hundert Meter von der Wolke entfernt stoppte er den Flug.
    »So ist es gut«, teilte ES mit. »Für dich besteht keine Gefahr, wenn du dort bleibst. Wie du siehst, befinde ich mich in einer etwas ungewöhnlichen Lage.«
    »Wir haben deinen Notruf vernommen und sind hier, um dir zu helfen.«
    »Ich weiß es, mein Freund, aber Hilfe wird nicht mehr nötig sein. Ich glaube, einen Weg gefunden zu haben.«
    Rhodan spürte das Unbehagen, das in den mentalen Impulsen mitschwang. ES hatte um Hilfe gebeten, doch nun lehnte ES genau diese Unterstützung ab. Er fragte sich, warum.
    Es waren nicht nur Rhodans lange Erfahrung und die Tatsache, dass er ES gut kannte – soweit er das überhaupt behaupten konnte –, dass er die Ursache des Unbehagens schnell erriet. Der Unsterbliche von Wanderer war immer ein überlegenes Wesen gewesen, eine allmächtige Intelligenz und für den Normalsterblichen unfassbar. ES hatte stets geholfen, über Jahrtausende hinweg, und das weder überheblich noch großspurig, sondern mit Güte, Nachsicht und Humor.
    Jetzt benötigte ES selbst Hilfe. Noch dazu von jenen, denen er den Weg gezeigt und die er erst zu dem gemacht hatte, was sie heute waren.
    Rhodan glaubte mit einem Mal zu wissen, dass der Unsterbliche sich schämte. Ausgerechnet die relativ schwachen und kosmisch längst nicht reifen Terraner musste er um Hilfe bitten ...
    »Du hast einen Weg gefunden?«, erkundigte sich Rhodan mit der gebotenen Vorsicht. »Missverstehe mich nicht, wenn ich sage, dass ich dies bedauere. Die Möglichkeit, wenigstens einen kleinen Teil der Schuld abzutragen, die auf uns

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