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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zuordnen konnte. Erst nach einigen Augenblicken entsann sie sich des kleinen akustischen Signalgebers, den sie seit dem Morgen bei sich herumtrug. Er reagierte auf die Signale des Monitors, den Rubin Frekk trug.
    Sie rief nach Rubins ständigem Begleiter, weil sie wissen wollte, wo die beiden sich aufhielten. Doch in dem Moment betraten der Junge und sein Bewacher das Labor.
    Rubin machte einen sehr selbstbewussten Eindruck. Er hatte den Kopf hoch erhoben und einen Arm leicht angewinkelt wie ein Redner, der sein entscheidendes Argument vorbringen wollte.
    »Es sagt aber das Buch Odom, dass die Erschaffung des Guten eine mühevolle Arbeit ist.« Sogar seine Stimme hatte sich verändert; er sprach plötzlich überaus kraftvoll. »Es genügt nicht, das Gute zu wollen und darauf zu warten, dass es sich von selbst einstelle, einfach weil es gut ist. Nein, das Gute muss erkämpft werden! So sagt das Buch Odom.«
     
    Als Rubin Frekk schwieg, war es still im Labor. Larsa trat auf den Jungen zu. »Was ist das Buch Odom, und wo findet man es?«, fragte sie.
    »Das Buch Odom ist eines der drei Bücher des Seins.« Seine Stimme klang wie die eines Propheten. »Was kümmert es dich?«
    Es war nicht Rubin, der zu ihr sprach, sondern das Kristallwesen. Larsa erkannte, dass sie vorsichtig sein musste.
    »Die Worte des Buches Odom sind weise«, sagte sie. »Ich möchte mehr von seiner Weisheit lernen.«
    »So komm!« Abrupt wandte sich der Junge um.
    Larsa blieb kaum Zeit, Valba zum Mitgehen aufzufordern. Frekk schritt bereits zur Tür hinaus. Seinem entgeistert dreinblickenden Bewacher gab Larsa zu verstehen, dass er im Augenblick nicht gebraucht werde.
    Der Junge ging zielstrebig zum nächsten Gleiterhangar. Die Kristallintelligenz bediente sich seines Wissens, um sich zu orientieren. Larsa fragte sich, wie eng die Verbindung zwischen dem dominierenden Bewusstsein und Rubin Frekk sein mochte. Viel hing davon ab, ob das Kristallwesen menschliches Verhalten fehlerfrei zu deuten vermochte. Ob es den Sinn seiner Worte und Gedanken wirklich richtig interpretierte.
    Im Hangar standen nur noch zwei Fahrzeuge, die anderen befanden sich im Lager. Frekk blieb vor einem der Gleiter stehen. »Wenn du im Buch Odom lesen willst, bewege dich ständig südwärts«, forderte er Larsa auf und stieg vor ihr und Valba ein.
    Der Vorgang erschien ihr bemerkenswert. Rubin Frekk gehörte zur Mannschaft der TRANTOR und verstand einiges von den Abläufen im Schiff. Falls die Kristallintelligenz es wollte, konnte er sogar die TRANTOR starten. Eine gefährliche Situation, über die Grador Shako am besten nichts erfuhr, weil er sofort alles abbrechen würde.
    Larsa lenkte den Gleiter südwärts das Tal entlang, wie ihr aufgetragen war. Unzählige Fragen brannten ihr auf der Zunge, aber sie sprach nicht eine davon aus, weil sie fürchtete, die Kristallintelligenz könne einiges missverstehen und sich aus dem Jungen zurückziehen. Zum ersten Mal stand Frekk wirklich lange Zeit unter dem fremden Einfluss. Fiel es dem Kristall also von Mal zu Mal leichter, Rubins Bewusstsein beiseitezuschieben? Larsa erkannte, dass sie eine schwere Verantwortung trug. Sie benutzte den Jungen wie ein Instrument, als Messgerät für eine wissenschaftliche Untersuchung. Was, wenn er dabei zu Schaden kam? Wenn das Kristallwesen ihn nicht mehr aus seinem Einfluss entließ?
    Das Tal war zu Ende.
    »Sind wir noch auf dem richtigen Weg?«, fragte Larsa zaghaft.
    »Immer weiter südwärts«, antwortete Rubin.
    Larsa wusste, wo das Ziel lag.
     
    Das Massiv war ein Ehrfurcht gebietender Gigant: schroffe Felswände, die senkrecht in schwindelnde Höhe aufstiegen; Klüfte, auf deren Grund nie ein Sonnenstrahl fiel; Hochtäler, die sich über Dutzende von Kilometern erstreckten, und schneebedeckte hohe Gipfel.
    Mehr als dreitausend Quadratkilometer. Das Massiv ragte abrupt aus der zur Küste hin abfallenden Ebene empor, das Resultat einer isolierten, kataklysmischen Faltung der Planetenoberfläche, die sich vor Jahrmillionen abgespielt haben musste.
    Der Gleiter steuerte auf eine gewaltige Felswand zu, die über mehr als zehn Kilometer Breite aus der Ebene aufstieg. In dreitausend Metern Höhe gliederte sie sich in Hochtäler und weiter emporstrebende Bergwände. Larsa sah weit über sich die scharfen Einschnitte dreier Täler.
    »Das mittlere Tal ist unser Ziel«, sagte Frekk.
    Larsa flog eine weite Schleife, um den Gleiter auf die richtige Höhe zu bringen. In spätestens einer halben

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