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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beschreibt vor uns eine weit ausholende Biegung nach rechts«, sagte Frekk. »Da sind ein paar ganz schöne Brocken dabei!«
    »Ich will mir das ansehen«, erklärte Larsa. »Weise mich ein!«
    Während sie den Gleiter nach seinen Anweisungen manövrierte, fragte sie sich, wie der Junge überhaupt etwas erkennen konnte. Mit Schlingpflanzen überwucherte Bäume standen im Weg. Zwischen ihnen wucherte übermannshohes Buschwerk. Ihr erschien es, als verfügte Rubin über einen sechsten Sinn.
    »Ich sehe zwei!«, rief Valba.
    »Es sind insgesamt fünf«, korrigierte Frekk.
    Larsa entdeckte einen glitzernden Schimmer und flog darauf zu. »Ich brauche einen Landeplatz«, sagte sie.
    Valba hob den schweren Desintegrator. Der breit gefächerte, grünlich flirrende Strahl stach durch das Dickicht und löste alle pflanzliche Materie auf. Ziemlich in der Mitte der so entstehenden Lichtung glänzte eine der Kristallsäulen. Sie wirkte farblos, abgesehen von dem diamantenen Funkeln des in der Quarzsubstanz brechenden Sonnenlichts.
    Larsa landete. Während Valba sich noch mit dem Grabungsgerät im Ladeabteil befasste, sank Rubin Frekk ächzend in seinen Sessel zurück. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz, mit der Hand fuhr er sich an die Kehle.
    »Gefahr!«, brachte er halb erstickt hervor.
    Larsa sah auf. Die Kristallsäule leuchtete in tiefem Seegrün.
     
    Sein verkrampfter Ausdruck entspannte sich. Rubin Frekk hatte jetzt die Augen geschlossen, möglicherweise war er bewusstlos.
    »Was ist los?«, fragte Valba.
    »Behalte die Säule im Auge!«, antwortete Larsa. »Ich traue den Kristallen nicht, wenn sie grün sind. Rubin scheint einen Schock zu haben.«
    Der Roboter kümmerte sich bereits um den Jungen. Larsa atmete auf, als die Feststellung kam, dass Rubin Frekk einfach nur schlief.
    »Warum ist das Ding plötzlich grün?«, fragte Valba.
    »Ich weiß es nicht. Rubin sackte in sich zusammen, und als ich mich wieder umdrehte, hatte die Säule diese Farbe.«
    Larsa stieg aus. Vorsichtig näherte sie sich dem Kristall. Er war wie jener erste über zwei Meter hoch. Sein Farbenspiel war nicht so brillant, aber das mochte daran liegen, dass die Sonne schon hoch stand. Die mithilfe des Desintegrators geschaffene Lichtung durchmaß etwa zwölf Meter. Zur rechten Hand ragte ein knorriger Baumriese in die Höhe, von wuchernden Schlingpflanzen fast bis zu den Wurzeln hinab umhüllt. Larsa streifte ihn nur mit einem Blick, dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit ausschließlich der Kristallsäule. Ihr war klar, dass sie dem Gebilde nicht zu nahe kommen durfte.
    »Pass auf – rechts!«, schrie Valba.
    Larsa fuhr herum. Sie sah nichts, aber noch in der Drehung spürte sie, wie etwas sie mit kräftigem Griff an der Hüfte packte. Sie verlor den Boden unter den Füßen und wurde in die Höhe gerissen. Bevor sie nach der Waffe greifen konnte, wurden ihr die Arme an den Leib gepresst. Lianen peitschten heran und schlangen sich um ihren Leib; verfilztes Laubwerk schlug ihr ins Gesicht. Mit unwiderstehlicher Gewalt wurde sie in das grüne Dickicht gezogen, das den mächtigen Baum umgab.
    Sie bekam einen Ast zu fassen, krallte sich daran fest und hatte ein paar Sekunden, sich umzusehen. Der Baum war eigentlich nur ein Skelett, ein fahles Gerippe, das den Schlingpflanzen als Stütze diente. Sie hatten alle Kraft aus dem knorrigen Stamm gesogen und ihr eigenes Reich errichtet. Nahe am Stamm ballten sie sich zu einem wirren Knäuel.
    Larsa musste den Ast loslassen, sonst hätten ihr die Lianen den Arm ausgerissen. Sie flog auf das verfilzte, mehrere Meter große Knäuel zu und bemerkte eine nach innen führende Öffnung. Bleiche Pflanzenfäden bewegten sich wie die Tentakel eines Meertiers. Auf dem Boden des Loches schimmerte eine Pfütze schleimiger, gelbgrüner Flüssigkeit. Verdauungssäfte! Warmer, übel riechender Brodem schlug ihr entgegen.
    Das Ding war eine fleischfressende Pflanze.
     
    »Halt dich fest!« Von irgendwoher erklang Valbas Aufschrei.
    Das grässliche Pflanzenmaul zuckte. Larsa spürte einen heftigen Ruck und im nächsten Moment Schwerelosigkeit. Sie stürzte, und die zähen Pflanzenarme stürzten mit ihr. Die Lianen wurden zum federnden Teppich, der den Aufprall dämpfte. Sie kam auf die Beine, streifte die Reste der Schlingpflanzen von sich ab – und stand vor Valba Sringhalu, die den Desintegrator noch immer in die Höhe gerichtet hielt.
    »Danke«, sagte Larsa schwer atmend. »Das war knapp.«
    »Hinterhältiges Zeug«,

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