Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
darüber reden«, entgegnete Shakan.
    Amtranik erkannte, dass die Laboris inzwischen stärker unter den Orientierungsproblemen litten. Allzu lange durfte die Landung deshalb nicht hinausgezögert werden.
    Bisher hatte er Interkosmo gesprochen, das er dank Thurlow Veled beherrschte. Ihm war bewusst, dass alle Orbiter sich die Sprache der neuen Horden anzueignen hatten. Nur in Sonderfällen musste auf die Sprache des Ritters der Tiefe zurückgegriffen werden. Genau das tat Amtranik nun – und es verfehlte seine Wirkung nicht. Er sah Shakans Ehrfurcht, als die uralte Sprache der Ritter der Tiefe erklang.
    »Ich befehle dir, mein Schiff ohne Verzögerung nach Martappon zu geleiten, denn es liegt ein Notfall vor. Meine Besatzung leidet infolge der Nachwirkungen des Erweckungsschocks im freien Raum unter Orientierungsschwierigkeiten. Das wird sich geben, doch bis dahin ist der Aufenthalt auf einem Planeten dringend erforderlich.«
    »Ich werde Goonerbrek informieren und bin sicher, dass deine Anweisung unverzüglich befolgt wird, Kodebewahrer«, sagte Shakan.
     
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis Shakan Amtranik die positive Antwort Goonerbreks übermittelte, aber für den Hordenführer wurde diese Zeit zur halben Ewigkeit.
    Seine Laboris litten stärker als zuvor unter dem unbekannten Einfluss. Amtranik musste einsehen, dass er mit dieser Mannschaft kaum noch eine weiche Landung schaffen würde. Er versuchte, die wichtigsten Positionen zur Sicherheit auch mit Robotern zu besetzen. Da er selbst ebenfalls immer deutlicher unter Orientierungsproblemen litt, kam er nur langsam voran.
    Der Kommandeur der Wachflotte übermittelte die Daten für das Linearmanöver, das die GAVRIELL bis ins System der blauen Sonne Roggyein bringen sollte.
    Die Roboter erledigten ihre neuen Aufgaben zufriedenstellend, obwohl sie nicht dafür vorgesehen waren, die Funktionen qualifizierter Raumfahrer zu erfüllen. Dennoch kam es dem Hordenführer vor, als säße er in einem Geisterschiff. Er war es nicht gewohnt, dass die VAZIFAR nicht ausschließlich von Garbeschianern beherrscht wurde.
    Als das Schiff die kurze Überlichtetappe beendete, sah Amtranik zum ersten Mal die sechs Planeten der Sonne Roggyein in der Naherfassung der Ortung: Karleppon, Woornar, Krudall, Martappon, Misoor und Huurgin.
    Einst hatte er sich begierig ausgemalt, welchen Triumph er empfinden würde, wenn er jemals die Anlage des Ritters der Tiefe erreichen würde. Nun hatte sich sein Wunsch erfüllt, doch er verspürte das erwartete Hochgefühl nicht. Der Zustand der Besatzung machte die VAZIFAR nicht zum Machtinstrument, sondern ließ sie bestenfalls als schlichtes Beförderungsmittel erscheinen.
    »Shakan ruft Keijder!«, meldete sich der Hyperfunkempfang. »Schaltmeister Goonerbrek wünscht dich zu sprechen, Kodebewahrer!«
    »Ich bin bereit.« Amtranik bemühte sich um eine stolze Haltung.
    Im Übertragungsholo erschien das Abbild eines hochgewachsenen Humanoiden mit schmalem Schädel, hoher Stirn, rotblondem, dicht gelocktem Haar, einer schmalrückigen Nase und dunklen Augen. Im Gegensatz zu Shakan sah er eher wie ein Terraner aus.
    »Ich bin Schaltmeister Goonerbrek. Im Namen aller Orbiter von Martappon grüße ich dich, Kodebewahrer Keijder. Es gibt Schwierigkeiten an Bord deines Schiffes?«
    Amtranik hörte die Stimme des Schaltmeisters nur undeutlich. Urplötzlich hatte er das Gefühl, als sähe er kein Holo vor sich, sondern eine tiefe, von seltsam bizarren Schatten erfüllte Höhle.
    Mit aller Willenskraft zwang er sich, die Halluzination zu ignorieren. Er durfte nicht vergessen, mit wem er sprach. Herablassend knackte er mit dem Zangengebiss.
    »Es handelt sich um Nachwirkungen des Erweckungsschocks, Goonerbrek. Kein Grund, dass du dir deshalb Sorgen machen musst. Gib mir einen Peilstrahl, mit dem die GAVRIELL sicher landen kann.«
    Fast hätte er VAZIFAR statt GAVRIELL gesagt. Es wurde also auch für ihn dringend nötig, dass er dem unbekannten Einfluss entkam. Falls er sich verriet, würden die Orbiter kompromisslos zuschlagen.
    »Ich lasse den Peilstrahl senden«, sagte Goonerbrek. »Wenn du gestattest, komme ich anschließend an Bord.«
     
    Zu Amtraniks Erleichterung schwächte sich seine Unsicherheit schon ab, als die VAZIFAR die Atmosphäre Martappons durchflog. Auf seine Nachfrage bestätigten die Medoroboter, dass es auch den Laboris ein wenig besser ging.
    Der Hordenführer widmete sich der Außenbeobachtung. Die Oberfläche des Planeten schien aus

Weitere Kostenlose Bücher