Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR
Verformung kehrt nach gewisser Zeit zurück.«
»Nach einer Minute? Zehn Minuten?«
»Genau lässt sich das nicht sagen. Unwahrscheinlich, dass es weniger als eine Stunde dauert.«
»Gibt es ein Risiko für den Gefangenen?«
»Dazu ist keine Aussage möglich.«
Larsa schürzte die Lippen. »Verkürzen Sie!«
Der Orbiter, nach dem Vorbild des Akonen Pearl Simudden erschaffen, war schlank und groß gewachsen. Äußerlich verriet nichts, dass er unter einem fremden Einfluss stand.
»Setzen Sie sich!«, forderte Larsa den Mann auf.
»Du erteilst mir keine Befehle«, zischte er.
Valba Sringhalu war sofort zur Stelle. Sie ergriff den Orbiter am Kragen seiner Montur und zerrte ihn rückwärts, bis ihm die Kante des Sessels in die Kniekehlen stieß. In der nächsten Sekunde saß er.
»Sei gefälligst freundlich!«, fuhr Valba ihn an. »Gehörst du zur GIR-Flotte?«
Ein knappes Nicken war die ganze Antwort.
»Amtraniks Flaggschiff ist der große Kasten in der Mitte der Flotte?«
»Die VAZIFAR, ja«, bestätigte die Simudden-Type.
»Befinden sich dort die Gefangenen?«
»Ich weiß nichts von Gefangenen.«
»Hör zu, mein Freund ...« Valba brauste auf, doch Larsa unterbrach sie sofort.
»Wenn alle an demselben Schaden leiden, ist es durchaus möglich, dass er nichts davon weiß.« An den Orbiter gewandt, fuhr die Wissenschaftlerin fort: »Euch überfällt eine seltsame Krankheit, wenn ihr durch den Raum fliegt?«
»Wir sind die unüberwindliche Horde von Garbesch«, sagte das Simudden-Ebenbild. »Aber im Weltraum verwirrt ein unerklärlicher Einfluss unsere Sinne. Nur im Linearraum und in der Atmosphäre von Planeten ist es anders.«
»Wird auch Amtranik davon befallen?«
»Es sieht danach aus. Allerdings nicht in demselben Maß wie wir anderen.«
»Wer außer euch Orbitern begleitet Amtranik außerdem?«
»Laboris von Arpa Chai, späte Nachfahren der Krieger von Garbesch.«
»Wo ist euer Ziel?«
Der Orbiter antwortete erst nach einigem Zögern. »Es gibt einen uralten Geheimstützpunkt der Kämpfer von Garbesch in dieser Galaxis. Dorthin sind wir unterwegs.«
»Kennst du die Koordinaten?«
»Sie sind nur Amtranik bekannt.«
Larsa fragte nach den Vorgängen im Bereich der Anlage des Ritters Armadan von Harpoon. Mit der Zeit konnte sie sich ein Bild davon machen, wie Amtranik dort vorgegangen war. Schließlich wurden die Aussagen des Gefangenen wirrer. Ein Medoroboter brachte ihn in die Beobachtungsstation zurück.
»Mehr bringen wir nicht in Erfahrung.« Larsa Hiob seufzte. »Trotzdem haben wir eine Chance.«
Inzwischen wünschte sich Grador Shako, er hätte während der Befragung durch Amtranik nicht über die Imbus-Quarze geredet, sondern eine Lügengeschichte parat gehabt. Aber da er sich auf die Wahrheit eingelassen hatte, musste er dabei bleiben. Als er dem Hordenführer erneut gegenüberstand, hatte er sich Details zurechtgelegt, die möglichst drastisch eine Bedrohung durch die Kristalle darstellten.
Die beiden Amtranik ähnlichen Wesen, die sich schon zuvor in der Befehlszentrale aufgehalten hatten, blickten ihn diesmal forschend an. Sie wirkten verwirrt. Der Kommandant der TRANTOR verstand indes, dass sie den lähmenden Bann abschüttelten.
»Wo befindet sich das terranische Raumschiff?«, fragte der Hordenführer.
»Als ich aufbrach, im Nordwesten des Äquatorialkontinents.«
»Dort befinden wir uns ebenfalls. Ich erwarte eine genaue Angabe.«
»Dazu muss ich unseren Standort kennen«, sagte Grador.
An einer der Wände erschien ein Kartenbild. Ein roter Ring in der Küstenebene markierte den Landeplatz der GIR-Flotte.
»Du siehst im Osten sechs parallel verlaufende Täler. Mein Schiff stand am weitesten östlich. Es ist jedoch möglich, dass es inzwischen die Position gewechselt hat.«
Amtranik ging nicht darauf ein.
»Du behauptest, die Kristalle seien gefährlich?«
Grador versuchte ein wissendes Lachen, es wollte ihm nicht recht gelingen. »Diese beiden Geschöpfe neben dir sind nicht Herr ihrer Sinne«, antwortete er zögernd. »Die Ausstrahlung der Kristalle beeinflusst sie. Das gilt für die Besatzung deiner gesamten Flotte. Ich kann nur nicht sagen, über welche Entfernung der Einfluss wirksam ist.«
»Diese beiden sind die Tapfersten unter den Tapferen und beim Überfall auf Tersalling schwer verwundet worden«, entgegnete Amtranik heftig.
Grador erschrak. Tersalling war eine gemeinsame Siedlung von Terranern und Neu-Arkoniden im äußeren galaktischen
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