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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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ahnen, wo sein Ziel lag. Vermutlich nahmen sie an, dass er einen der Hangars erreichen und mit einem Rettungsboot fliehen wollte.
    Rook erreichte eine andere Röhre, überprüfte sie kurz und vertraute sich ihr an. Er hätte jetzt seinen Anzug öffnen können, denn er befand sich mit Sicherheit nicht mehr im verseuchten Bereich des Schiffes. Er nahm sich jedoch nicht die Zeit dazu. Diesmal verließ er die Röhre nicht schon auf dem nächsttieferen Deck, sondern ließ sich eine Ebene weiter hinabgleiten.
    Er rannte, bis er den zum Observatorium führenden Hauptkorridor erreichte. Vor ihm wälzten sich zwei Faadenwarner am Boden. In letzter Sekunde sah er, dass es sich um balgende Junge handelte, die ihr Spiel nun unterbrachen und ihn entsetzt anstarrten. Nur deshalb ließ er den Mörser sinken. Die dunklen, feucht schimmernden Augen der Faadenwarner und ihre runden Köpfe ließen sie hilflos erscheinen. Rook spürte das Verlangen, den Faadenwarnern über die pelzigen Schultern zu streicheln. Das brachte ihm wieder die Hintergründe der Katastrophe nahe. Er stieß eine Verwünschung aus und eilte weiter.
    Die Faadenwarner hatten das Schott zum Observatorium zerstört und so verschweißt, dass der Öffnungsmechanismus nicht mehr funktionierte. Rook feuerte die letzten Mörserladungen gegen das Schott ab, legte es damit in Trümmer und warf die Waffe achtlos weg.
    Durch den Korridor hallten wütende Rufe. Die Faadenwarner hatten den Druisen entdeckt und die Verfolgung aufgenommen.
    Rook warf sich durch das zerstörte Schott ins Innere des Observatoriums. Er hatte nicht erwartet, dass die Blende über der Transparentkuppel zurückgefahren war, deshalb traf ihn der längst ungewohnte Anblick des Weltraums wie ein Schock. Im Zentrum der Kuppel hing eine gelbe Sonne, vermutlich das Gestirn jenes Systems, in dem der potenzielle Träger lebte.
    Als Rook vor dem Sender stand, wurde ihm bewusst, dass sein Leben in Kürze enden würde. Er zerbrach das Siegel, denn für eine ordnungsgemäße Öffnung blieb keine Zeit mehr. Hinter ihm hörte er die Faadenwarner ins Observatorium eindringen. Die ersten Schüsse fauchten. Rook taumelte getroffen nach vorn, sein Anzug stand in Flammen, aber im Fällen betätigte er den Sender.
    Rook starb mit einem Gefühl tiefen Bedauerns, dass er nicht mehr erfahren würde, wie seine Suche ausging ...
     
    Ob man eine Projektion, die so perfekt war, dass sie sogar die Symbionten enthielt, überhaupt als eine solche bezeichnen konnte, war ein philosophisches Problem. Carfesch setzte sich jedes Mal aufs Neue damit auseinander, wenn er das Bewusstseinskollektiv von ES verließ, um im Auftrag des Geisteswesens bestimmte Aufgaben zu erfüllen.
    Diesmal konnte er sich nicht lange mit Gedanken über seine eigene Zustandsform befassen, denn die erhaltenen Informationen waren derart ungeheuerlich, dass er zunächst an ihrer Richtigkeit zweifelte.
    Carfesch stand in der großen Kuppelhalle und betrachtete die Hologramme, die von Begleiter II aufgebaut wurden. »Unglaublich«, murmelte der ehemalige Gesandte des Kosmokraten Tiryk im Selbstgespräch. »Die Spur führt in das System, in dem wir einst den Arkoniden Atlan aufspürten.«
    Er hörte das telepathische Gelächter von ES. »Sooft du mich verlässt, verfällst du wieder in den Gebrauch von Begriffen wie ›unglaublich‹ oder ›unmöglich‹«, klang die sanfte Stimme der Superintelligenz auf. »Inzwischen solltest du klüger geworden sein. Wenn ich an einer solchen Möglichkeit gezweifelt hätte, wäre kein Suchschiff erneut in diesen Sektor geschickt worden.«
    »Bei diesem System handelt es sich demnach um eine Art Brennpunkt in diesem Universum«, vermutete Carfesch. »Obwohl diese Sonne mit ihren Planeten in einem Seitenarm ihrer Galaxis liegt.«
    Die Heiterkeit von ES verflog. »Eigentlich hatte ich erwartet, dass Arkon der Brennpunkt sein würde. Doch die Arkoniden konnten meine Erwartungen nicht erfüllen, obwohl einer von ihnen den Zellaktivator der Kosmokraten trägt.«
    »Als wir Atlan fanden, lebten auf dem dritten Planeten dieser Sonne nur Halbwilde«, erinnerte sich Carfesch.
    »Das ist lange her, und du unterschätzt die Entwicklung ...«
    Carfeschs strohgelbes Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Mein Interesse wächst, dorthin zu gehen«, gestand er. »Ich werde mit Begleiter II aufbrechen und den Zellaktivator übergeben.«
    »Früher oder später werde ich dieses Wesen zu mir rufen«, sagte ES.
    Unweit des Sonnensystems, das er

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