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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Was für ein merkwürdiges Kind, dachte er und räusperte sich, um auf seine Anwesenheit aufmerksam zu machen.
    Perry blickte auf und lächelte ihm zu.
    »Ich habe es gerade in den Nachrichten gehört.« Karl hockte sich auf ein Grasbüschel. »Deutschland hat kapituliert, der Zweite Weltkrieg ist für Europa vorbei.«
    Der Junge kam aus dem Teich und setzte sich an Karls Seite. Es schien ihn nicht zu stören, dass er bis zur Hüfte durchnässt war. Karl hob zögernd die Hand, als wollte er Perry über die Haare streichen, ließ sie jedoch rasch wieder sinken.
    »Ich glaube, deine Tante wartet darauf, dass du zum Kaffeetrinken ins Haus kommst.«
    »Begleitest du mich?«
    Karl wischte mit den schwieligen Händen über seine Knie. »Ich werde nach den Pferden sehen. Es ist möglich, dass wir heute noch ein Gewitter bekommen.«
    Der Junge folgte seinem Blick und musterte die düster zusammengeballten Wolken.
    »Wie lange bist du nun bei uns?«, fragte Karl, nur um das Schweigen zu brechen.
    »Sechs Wochen, Onkel Karl.«
    »Fühlst du dich wohl?«
    »Natürlich, es geht mir sehr gut.«
    Karl sah ihn abwägend an. »Du machst immer einen so ernsten Eindruck. Ein neunjähriger Junge sollte nicht so viel nachdenken. Du kannst jederzeit mit den Kindern von den Nachbarhöfen spielen. Sie mögen dich und warten darauf, dass du dich ihnen anschließt.«
    Perry schien überhaupt nicht zuzuhören. »Hast du mir die Bücher besorgt, über die wir gesprochen haben, Onkel Karl?«, fragte er plötzlich.
    Der große, etwas vierschrötig aussehende Mann mit den weit in die Stirn hängenden schwarzen Haaren schüttelte den Kopf. »Sobald deine Tante in die Stadt fährt, wird sie versuchen, diese Bücher in einer Bibliothek zu bekommen.« Er sah den Jungen an. »Hast du zu Hause auch solche Lektüre bevorzugt?«
    Perrys Miene wurde verschlossen, wie immer, wenn die Rede auf sein Elternhaus kam.
    »Da der Krieg endlich vorüber ist, kannst du bald in deine gewohnte Umgebung zurückkehren«, sagte Karl. »Deine Eltern werden zurückkommen. Sie warten sicher schon darauf, dich bei sich aufzunehmen.«
    Perry senkte den Kopf. Er blickte aufs Wasser. »Der Krieg ist nicht vorbei. Es werden noch schreckliche Dinge passieren, weit weg von hier.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Aus meinen Träumen.«
    Die Sonne verschwand hinter den Wolken. Wind kam auf, kräuselte das Wasser des kleinen Fischteichs und wirbelte dürre Blätter durch die Luft. Karl fröstelte.
    »Unsinn«, sagte er mit gespielter Heiterkeit und versetzte dem Jungen einen Klaps. »Geh schon nach oben und hol deine Stullen.«
    Perry erhob sich und kletterte das Ufer hinauf. Er war groß und schlank, fast mager.
    Kein Wunder, dass der Bursche von schlechten Träumen geplagt wird, wenn er all diesen Unsinn über Weltraumreisen und ferne Welten liest, dachte Karl. Er sah, dass sein Neffe sich in Richtung des Gehöfts entfernte. In dem Moment entluden sich die atmosphärischen Spannungen in einem grellen, quer über das Land zuckenden Blitz, dem heftiges Donnergrollen folgte.
    Unwillkürlich hatte Karl die Augen geschlossen. Als er sie wieder öffnete, war der Junge verschwunden. Ungläubig schaute Karl sich um. Perry konnte keinesfalls so schnell gelaufen sein, dass er schon im Haus war. Aber zwischen dem Teich und dem Gebäudetrakt gab es keine Versteckmöglichkeiten.
    Der herabprasselnde Regen durchnässte Karl innerhalb von Sekunden. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn, als sei er an diesen Platz gebannt und nicht mehr in der Lage, einen einzigen Schritt zu tun. Seine jähe Furcht, dieser Eindruck könnte sich bestätigen, war so groß, dass er tatsächlich stehen blieb, um nicht mit einer ungeheuerlichen Realität konfrontiert zu werden. Im Haus gingen die Lichter an, und hinter den Küchenvorhängen sah Karl seine Frau hantieren. Es erschien ihm, als sei die Umgebung auseinandergebrochen – in eine Szenerie der Wirklichkeit und in einen Albtraum.
    Sollte das jemals vorübergehen, werde ich mit niemandem darüber reden können, dachte Karl entsetzt.
     
     
    Graffiti
     
    Sein Name ist J. Walker. Er sitzt in einem breiten Ledersessel hinter einem marmorgetäfelten Schreibtisch und beobachtet seinen Sekretär, der aus einer Kristallkaraffe Wein in die funkelnden Pokale der beiden Besucher gießt.
    »Lassen Sie uns auf das Geschäft anstoßen«, sagt Walker.
    Seine Zufriedenheit ist offensichtlich. Er hat den Besuchern dreitausend Maschinenpistolen mit Munition, zwanzig

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