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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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er den Mann mit der Maske. »Du hast gehört, dass ich bestohlen wurde?«
    »Was wurde dir entwendet?«
    »Nicht viel«, erwiderte Carfesch. »Aber es kommt nicht auf den materiellen Wert des Verlustes an, sondern darauf, dass eine derartige Tat überhaupt möglich ist.«
    »Wie viel?«, wiederholte Saedelaere geduldig.
    »Dreihundert Galax – alles, was ich hier aufbewahrte.«
    Saedelaere nickte. Mit der neuen Zeitrechnung und der Umstrukturierung der Verhältnisse in der Milchstraße war auf Verlangen der GAVÖK im Jahr 61 NGZ eine neue Währung eingeführt worden. Die Umstellung hatte 28 Jahre in Anspruch genommen, war aber trotz einiger Querelen erfolgreich verlaufen.
    Die Grundeinheit der neuen Währung war der Galax, ein hundertstel Galax war ein Stellar. Der Begriff Megagalax stand für eine Million Galax. Im Jargon der Handelskommissare an Bord der Kosmischen Basare wurde ein Megagalax scherzhaft als »eine halbe Milchstraße« bezeichnet und besonders dann ins Spiel gebracht, wenn gegen überhöhte Preise argumentiert wurde.
    »Ich werde mich darum kümmern«, versprach Alaska. »Vor allem, dass dir das Geld ersetzt wird.«
    »Ich brauche nicht viel zum Leben«, sagte Carfesch bescheiden. »Außerdem werde ich zu fast allen Anlässen eingeladen.«
    Saedelaere seufzte. Darüber zu diskutieren hatte er längst aufgegeben. »Was hältst du davon, wenn wir das Experiment mit dem Cappinfragment fortsetzen?«, fragte er.
    Der Extraterrestrier nickte. »Du kannst deine Maske abnehmen.« Er imitierte ein menschliches Lachen. »Vergiss nicht, dass ich im Grunde genommen nur eine Projektion bin. Die Ausstrahlungen des Organklumpens stören mich nicht.«
    Saedelaere ließ sich in einem Sessel nieder und zog die Halteschlaufen der Maske über die Ohren. Carfesch kniete vor ihm nieder und senkte seine Krallenenden in die organische Masse.
    Dank der Symbionten unter den hornartigen Verdickungen konnte Carfesch das Cappinfragment abtasten und spüren, was darin vorging. Saedelaere verhielt sich ruhig, der Sorgore schwieg ebenfalls.
    Ein Anruf durchbrach die angespannt wirkende Stille. Carfesch aktivierte den kleinen Monitor mit einem hastigen Blick. Ein uniformierter Mann wurde sichtbar.
    »Bist du der Bewohner der Wohneinheit drei-acht-fünf im achtundzwanzigsten Bezirk?«
    Carfesch bejahte.
    »Vermisst du etwas?«
    »Dreihundert Galax.«
    »Nun gut«, sagte der Uniformierte. »Wir haben den Dieb.«
     
    Der Beamte des Gesundheitsdienstes, der Carfesch und Alaska Saedelaere in seinem Büro empfing, schien erleichtert zu sein, dass der Außerirdische mit einem terranischen Freund erschien. Seine Erleichterung wich jedoch schnell deutlicher Unsicherheit.
    »Du bist der Alaska Saedelaere?«
    Der Maskenträger blickte auf das Namensschildchen auf dem Schreibtisch. »Nur keine Aufregung, Roga. Ich komme nicht in einer offiziellen Mission, sondern als Freund und Begleiter Carfeschs.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, was wir unternehmen sollen«, sagte Roga verzweifelt. »Vermutlich dürfen wir ihn nicht einmal festhalten.«
    »Du meinst den Dieb?«
    Der Mann nickte unglücklich.
    »Wie habt ihr ihn gefasst?«
    »Er hat hier eingebrochen, dabei haben ihn drei unserer Mitarbeiter überwältigt. Seitdem sitzt er in einem Untersuchungsraum und beschimpft jeden. Natürlich ist er psychisch krank, ihm muss geholfen werden.«
    »Woher weißt du, dass er Carfesch bestohlen hat?«
    »Er brüstet sich mit seinen Taten. Und, was immer das bedeuten mag, er will, dass wir ihn Dillinger nennen.«
    »Dillinger?« Saedelaere kramte in seinen Erinnerungen. »Ich glaube, das war eine historische kriminelle Figur. Wie heißt der Bursche wirklich?«
    »Robert W. G. Aerts«, antwortete der Mann vom Gesundheitsdienst. »Er wohnt in einem Bungalow nahe dem Goshun-See und besitzt drei Wohneinheiten in verschiedenen Bezirken der Stadt. Er hat eine neunzehnjährige Freundin namens Carsa Nemtho, die bereits verständigt wurde und auf dem Weg hierher ist.«
    »Können wir ihn sehen?«, fragte Saedelaere.
    Roga sprang auf. Deutlich erkennbar trieb ihn die Hoffnung an, den unliebsamen Gast so schnell wie möglich loswerden zu können. Er führte seine Besucher in den versperrten Raum, in dem Aerts festgehalten wurde.
    Auf einer Couch lag ein mittelgroßer Mann mit schmutzig blonden, leicht gewellten Haaren. Er mochte Mitte dreißig sein und hatte ein pausbäckiges, verweichlicht wirkendes Gesicht. Ein Blick in die verwaschen blauen Augen korrigierte diesen

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