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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Gleiter des Sonderkommandos das Landefeld der FLANDERN erreichten. Menschen in schweren Schutzanzügen brachten Projektoren in Stellung, doch es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Hitzeschilder und Druckwellenabsorber, energetische Prallkissen und Antigravfelder aufgebaut waren, die im Fall einer Bruchlandung den Aufprall des Schiffes mildern sollten.
    Die Kogge stürzte ab. Für Sekunden hatte es den Anschein, als würden Prallkissen und Antigravfelder das Keilraumschiff tatsächlich abfangen können, dann brachen die Sicherheitsvorrichtungen unter der Belastung zusammen. Die FLANDERN sackte mit dem Bug ab und bohrte sich aus zwanzig Metern Höhe in das Landefeld.
    Verbittert schloss Alja Symens die Augen. Als sie die Lider gleich darauf wieder öffnete, atmete sie einigermaßen erleichtert auf. Sie hatte ein tosendes Inferno erwartet, doch wenigstens die umfassende Katastrophe war ausgeblieben. Selbst wenn sich der materielle Schaden in Grenzen hielt und es keine Toten gab, blieb die ungeheuerliche Tatsache, dass alles der Eigenmächtigkeit einer Positronik zuzuschreiben war – und dass der Rechner wahrscheinlich vorsätzlich gehandelt hatte.
    »Es tut mir leid, Alja«, sagte Alberts wohlmodulierte Stimme. »Ich wollte das nicht und kann mir die fehlerhaften Messdaten nicht erklären.«
    »Diese Katastrophe geht allein auf dein Konto!«
    »Ich bin mir keiner Schuld bewusst; ich stelle mein System jederzeit einer eingehenden Überprüfung zur Verfügung.«
    »Ich sollte dich desaktivieren lassen!« Aljas Gesicht war vor Zorn gerötet.
    »Das darf ich nicht zulassen«, erhielt sie zur Antwort, und es klang wie Hohn. »Ich kenne meine Verantwortung, sie ist der wichtigste Teil meiner Programmierung.«
     
    Alja Symens hatte plötzlich Angst vor dem, was noch kommen würde. Dabei hatte vor zehn Jahren alles so vielversprechend begonnen, als sie das neu errichtete Handelskontor auf Mardi-Gras übernehmen konnte, 23.480 Lichtjahre von Sol entfernt.
    Mit ihren damals 52 Jahren war sie die jüngste Kontorchefin gewesen und hatte die erfolgreichste werden wollen. Obwohl Mardi-Gras keineswegs die günstigste Ausgangssituation für solche Karrierepläne bot. Die Sonne Pooden, deren zweiter Planet Mardi-Gras war, lag abseits der Haupthandelsrouten. Der Planet brachte keine eigenen Handelswaren hervor und war eigentlich nur ein Umschlagplatz.
    Der Grund, warum es weder Rohstoffabbau noch Industrialisierung gab, waren die Eingeborenen, Dirtos genannt. Die Gesetze verboten gravierende Eingriffe in die Ökologie einer Welt, die eigenes intelligentes Leben hervorgebracht hatte.
    Alja hatte in den zehn Jahren Planetenzeit nie eines jener pinguinähnlichen Wesen mit den überraschend menschlichen Gesichtern vor sich gesehen, so scheu waren sie.
    Ihr Lebensraum erstreckte sich entlang eines ausgedehnten Gebirgszugs, der sich zweitausend Kilometer von Hades entfernt quer über den Äquator spannte.
    Die Dirtos ähnelten zwar Pinguinen, doch stammten sie nicht von Vögeln ab, sondern von Säugetieren. Ihr Körperpelz war flaumig, am Bauch weiß und an Rücken und Armen dunkel, von Blauschwarz bis Erdbraun – eben die typische »Frackzeichnung« terranischer Pinguine. Das, die runden Köpfe sowie viergliedrige Hände und Füße, viel mehr war über dieses Völkchen nicht bekannt, obwohl immer wieder Forschungsexpeditionen aufbrachen.
    Der Name des Planeten Mardi-Gras stammte übrigens von einem Begriff, der so viel wie Karneval bedeutete. Er bezog sich auf die farbenfrohen Gesichter der Dirtos, die den Eindruck von Karnevalsmasken erweckten und ...
    Alja Symens unterstanden knapp 1800 Mitarbeiter aus den verschiedensten Völkern. Im Vergleich zu dem doch zahlenmäßig großen Personalstand und der Ausdehnung des Handelskontors um den immerhin zwanzig Koggen fassenden Raumhafen war das positronische System zumindest bei ihrem Amtsantritt relativ bescheiden dimensioniert gewesen. Inzwischen war die Positronik so weit ausgebaut, dass sie fast alle Lebensbereiche umfasste, allerdings waren die Wohnbezirke von Hades noch nicht voll an das Netz angeschlossen.
    Die Lage war trotzdem schlimm genug. Begonnen hatte alles erst vor Kurzem.
     
    8. August 424 NGZ.
    Der Schwere Holk REVAL ersuchte um Landeerlaubnis. Sie wurde gewährt, nachdem die benötigten Landequadrate geräumt worden waren. Eine Routineangelegenheit, wenngleich kein alltäglicher Vorgang, da die Kontingente ausgeschöpft waren. Das Handelskontor Mardi-Gras hatte nur eine

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