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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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sagte, dass Albert selbst für das Chaos nicht verantwortlich und dass das Fehlverhalten allein auf die entarteten Teile des positronischen Systems zurückzuführen sei. Sie nannte es ein Krebsgeschwür, das auf die gesunden Systeme ausstrahlt.«
    »Das dürfte ungefähr hinkommen«, bestätigte Governor, ohne von seiner Arbeit aufzublicken. »Wir dürfen aber nicht den Fehler begehen und Albert generell vermenschlichen. Eine Positronik bleibt eine Positronik, auch wenn sie wie Albert Intelligenz besitzt. Mit einem menschlichen Patienten kann man anders umgehen als mit einem positronischen. Albert wird nie seine Fehler eingestehen, selbst wenn wir sie ihm nachweisen. Abgesehen davon wissen wir nicht, inwieweit die Cyber-Brutzellen bereits die Macht übernommen haben.«
    Ein Holo zeigte in starker Vergrößerung das Innere der befallenen Anlage. Ein phantastischer Mikrokosmos offenbarte sich, eine Wunderwelt der Formen und Farben. Es war wie die Reise durch einen fremden Kosmos.
    Alja Symens fühlte sich mit einem Mal wie eine Mikrobe, die daranging, einen Metabolismus zu erforschen.
    Unvermittelt sah sie einen verschlungenen Strang auftauchen, der an einer Stelle eine Verdickung aufwies. Das zunächst noch verschwommene Bild wurde rasch deutlicher.
    »Das ist eine Wucherung von Cyber-Brutzellen.« Governor fixierte den Bildausschnitt, sodass nur die Verdickung zu sehen war. »Es sind noch keine Details zu erkennen. Als Fachmann weiß ich jedoch, dass es sich um einen Fremdkörper handelt, der nicht zu diesem positronischen System gehören kann. Ich wähle jetzt eine stärkere Vergrößerung.«
    Nach und nach wurde erkennbar, dass die Wucherung eine geometrische Struktur aufwies. Ihre Oberfläche wirkte nicht mehr glatt, sondern wies Vertiefungen und Auswüchse auf.
    »Wie Kristalle«, stellte die Kontorchefin fest.
    Das Bild schien zu explodieren. Als es sich wieder klärte und sich die Umrisse herausbildeten, war ein Gebilde zu sehen, das an einen Schwamm erinnerte oder an eine Korallenformation.
    »Das sind die Cyber-Brutzellen!«
    Jost Governor ließ in dem Holo einen kleinen grünen Pfeil entstehen und führte ihn über das schwammige Gebilde hinweg. »Das alles sind Cyber-Brutzellen; es sind unzählige«, erläuterte er. »Bei genauer Betrachtung ist zu erkennen, dass sich ihre Formation stetig verändert. Und das hier sind normale Positronikzellen, die von den Fremdkörpern noch nicht angegriffen wurden. Wir können selbst bei dieser Vergrößerung schön erkennen, dass sich die Brutzellen entlang der gesunden Zellverbände ausbreiten.«
    »Ich kann das nicht auseinanderhalten«, gestand die Kontorchefin. »Ist eine weitere Vergrößerung möglich?«
    Governor nahm neue Einstellungen vor. Die Perspektive veränderte sich, bis eine Kolonie rundlicher Gebilde mit flagellenartigen Auswüchsen zu sehen war. An sie grenzte eine Kolonie aus wabenförmigen Gebilden.
    »Das sind Phagen!«, rief ein Wissenschaftler im Hintergrund, auf dessen Holoschirm der identische Ausschnitt zu sehen war. »Und wenn es sich schon nicht um Viren handelt, sind diese Cyber-Brutzellen zumindest nach demselben Prinzip wie Phagen erstellt.«
    »Unser Biologe hat den Nagel auf den Kopf getroffen«, stellte Governor fest. »Nur sind diese Phagen, die Albert befallen haben, aus anorganischer Materie. Es handelt sich nicht um Stickstoff- und phosphorhaltige Verbindungen, sondern es sind Maschinchen – mikroskopische Roboter, die andere mikroskopische Roboter befallen. Wir sind Zeugen einer Schlacht im positronischen Mikrokosmos. Dieses Geschehen spielt sich seit über zwei Wochen überall in Albert ab.«
    Alja Symens konzentrierte sich auf eine einzelne Brutzelle. Die stark vergrößerte Wiedergabe erinnerte an ein Kreissägeblatt, nur waren die Zacken länger und wirkten wie die Füße eines Geißeltierchens. Die Cyber-Brutzelle löste sich von einer größeren Ansammlung und strebte rotierend davon. Sie landete auf einer gesunden Positronikzelle und hakte sich mit ihren Füßchen fest.
    Eine Weile geschah nichts. Dann war zu sehen, dass die gesunde Zelle sich veränderte. Sie quoll förmlich auf, als laufe ein chemischer Prozess ab, der sie veränderte. Dabei wurde deutlich, dass die Cyber-Brutzelle den gesunden positronischen Baustein mit ihren Füßchen förmlich aufbrach, um an das Innere der Zelle heranzukommen. Während die Positronikzelle zersetzt und förmlich ausgelaugt wurde, spaltete sich die Brutzelle. Ein Teil ließ sich in dem

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