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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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verbrannte einen Teil der Tür und erfasste einen Schwarm fliegender Robotkugeln. Sie vergingen in einer grellen Explosion. Der Splitterregen verglühte im Energieschirm des Geschützes.
    »Das ist erst der Auftakt!«, rief Aerts mit vor Erregung heiserer Stimme. »In welche Richtung, Pinguin?«
    »Nach rechts.« Mimi ahnte, dass sie an Aerts' Seite keine ruhige Minute mehr haben würde.
    »So, Pinguin«, drängte er, während das Geschütz in einen Hauptkorridor schwebte. »Jetzt denke gefälligst darüber nach, wie wir den drei Kerlen beikommen können.«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie unsicher. Ihre Gedanken wurden zu Schatten, die sie kaum noch fassen konnte.
    »Versuche nicht, mich zu täuschen, Pinguin«, sagte Aerts drohend. »Ich weiß, dass du das Kontor besser kennst als jeder andere. Also, was können wir tun, um die Fanatiker zu schnappen?«
    »Fahre zu ihrem Hauptquartier. Ich werde dort nach einer Schwachstelle in ihrer Verteidigung suchen.«
    Mimi aber war von ihrer Idee nicht so begeistert. Eine Notlösung, um Aerts bei Laune zu halten und Zeit zu gewinnen, mehr war das nicht. Sie litt wohl nur an einer vorübergehenden Schwäche, ein Schock wegen Aerts' brutalem Vorgehen. Anders konnte es gar nicht sein. Doch irgendwie ahnte sie, dass das nicht die Wahrheit war. Mimi spürte, dass ihr Wissen sich allmählich verflüchtigte.
    »Wo sind wir jetzt?«, drängte Aerts.
    Die Umgebung war ihr fremd. In dem breiten und hohen Gang fühlte sie sich mit einem Mal klein und verloren.
    »Geradeaus.«
    »Nun nach links!«, fügte sie hinzu, als sie eine markante Stelle erkannte.
    »Jetzt finde ich mich wieder selbst zurecht«, erklärte Aerts.
    Mimi sehnte sich zurück in ihr Land und zu ihrem Volk. Diese kalte technisierte Welt machte ihr Angst.

15.
     
     
    Die Kontorbediensteten, mehr als 1700 Personen, hatten sich vor den Nachstellungen und Anfeindungen der Hauptpositronik auf das Areal des Raumhafens geflüchtet. Mont Lamer, der seit Governors Verschwinden gemeinsam mit Vircon die technische Planung übernommen hatte, drängte die Kontorchefin mittlerweile zur Aufgabe der technischen Anlagen.
    Die Situation war permanent bedrohlicher geworden, und nun bot Albert alle Robotsysteme auf und umzingelte die Flüchtlinge. Ihnen blieb keine andere Wahl mehr, als den Durchbruch zu wagen und sich in die Wildnis des Planeten abzusetzen.
    »Dass wir nicht genügend funktionsfähige Gleiter und Schweber haben werden, war zu befürchten«, sagte der Positronik-Fachmann Lamer. »Wir müssen in Etappen fliegen. Darüber hinaus schlage ich vor, dass trotz allem eine kleine Gruppe versucht, im Kontor zu bleiben. Vielleicht ist es uns doch möglich, mit Josts Forschungsgruppe Verbindung aufzunehmen, das wäre bestimmt in Rhodans Sinn. Ich habe eine Route ausgearbeitet, die durch Sektoren führt, die noch nicht völlig von Brutzellen verseucht sein können. Diese Gruppe werde ich anführen.«
    »Ich komme mit«, entschied Alja Symens spontan. »Für die weitere Evakuierung werde ich nicht gebraucht.«
    Mont Lamer nickte nur.
    Wenig später ging der erste Flugtransport ab. Alja Symens sah den Fahrzeugen einen Moment lang nach, dann bestieg sie als Letzte den Panzerwagen, der sie mit Lamer und der zehnköpfigen Einsatztruppe zu den Kontorgebäuden bringen sollte.
    Die Positronik meldete sich schnell. »Haltet den Wagen an und steigt aus! Ich muss eine Identifizierung vornehmen.«
    »Hier spricht Alja Symens.« Die Kontorchefin gab dem Fahrer ein Zeichen, die Anweisung der Positronik zu ignorieren. »Es muss dir genügen, dass ich den Transport leite. Oder hast du mich abgesetzt und bereits selbst die Kontorführung übernommen?«
    »Ich muss deine Identität prüfen, Alja«, beharrte die Positronik. »Wenn du die Fahrt fortsetzt, muss ich annehmen, dass du feindlich gesinnt bist und einen Anschlag auf die Kontoranlagen planst.«
    Symens unterbrach die Verbindung.
    »Ich schätze, wir haben eine Minute, bis Albert entsprechend reagiert«, sagte Lamer. »In dieser Zeit könnten wir unser Ziel erreichen. Es liegt bei dir, Alja, ob du das Risiko eingehen willst.«
    »Ich gebe uns dreißig Sekunden«, entgegnete die Kontorchefin. »Dann stoppen wir und ziehen uns vom Wagen zurück.«
    Die Kontorgebäude waren noch fünfhundert Meter entfernt, als Alja bereits bis zwanzig gezählt hatte.
    Noch fünf Sekunden ... Sie folgte Lamer zum Ausstieg. Augenblicke später wurde sie heftig nach vorn geschleudert. Jemand fing sie auf und stieß

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