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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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minutenlang alles darangesetzt hatte, die Sendung zu stabilisieren. »Offenbar ein schreckliches Durcheinander von Hyperfunksignalen, miteinander verschmolzen und nicht zu entwirren.«
    »Kannst du den Ausgangspunkt lokalisieren?«, fragte Faddon. »Vielleicht handelt es sich um Ausbrüche von Hyperenergie auf der sterbenden Sonne.«
    Scoutie kaute auf ihrer Unterlippe, während sie die Messwerte taxierte. »Die Signale sind sehr stark, dementsprechend könnten sie wirklich von der Sonne ausgehen. Aber trotzdem: Sie kommen eindeutig von dem Planeten.«
    »Gerichtet?«
    »Nein. Bestimmt nicht.«
    Mallagan korrigierte den Kurs des Kurierbootes. Nach dem kurzen Manöver zielte der Bug genau auf den Planeten. »Erinnert euch an den verstümmelten Funkspruch der DALURQUE!«, forderte er die Gefährten auf. »Klang der Wortlaut so, als ob Yistor vom Nest aus zu einer Expedition zu der sterbenden Sonne geschickt wurde?«
    Die Gesichter der Betschiden verrieten eine deutliche Anspannung.
    »Keineswegs«, erkannte Brether Faddon nach einer Weile. »Ich hatte eher den Eindruck, als sei die DALURQUE zufällig auf die sterbende Sonne und ihren Planeten aufmerksam geworden.«
    »Richtig«, pflichtete Scoutie bei. »Yistor sprach nicht davon, dass sein Schiff angekommen sei, sondern dass es auf dem einzigen Planeten einer sterbenden roten Zwergsonne gelandet wäre. So formuliert niemand, wenn das Ziel im Nest bekannt gewesen wäre.«
    »Das trifft es genau«, bestätigte Mallagan. »Außerdem teilte Yistor mit, er habe gemeinsam mit den anderen Kommandanten entschieden, dort zu landen. Das wäre im Fall eines Auftrags unnötig gewesen.«
    »Warum ist er dann ...?« Scoutie stockte, als ihr Blick wieder die rätselhaften Wellenlinien auf dem Hyperkomschirm taxierte. »Die DALURQUE hat in einigen Lichtjahren Entfernung die Zeitbahn verlassen und die Signale aufgefangen, nicht wahr, Surfo?«
    »So könnte es gewesen sein.«
    Scoutie überzeugte sich davon, dass die Hypersignale gespeichert waren. Sie forderte den Bordrechner zur Analyse auf.
    Es dauerte nur Sekunden, bis das Ergebnis angezeigt wurde: »Die Hyperimpulse sind nicht charakteristisch für ein technisches Erzeugnis. Sich wiederholende Impulsgruppen deuten jedoch auf intelligente Wesen als Urheber hin.«
    »Intelligente Wesen!«, rief Faddon. »Vielleicht ist die SOL vor Jahrhunderten auf diesem Planeten gestrandet, und die Nachkommen der ehemaligen Raumfahrer senden bis heute ihre Notrufe aus.«
    »Du hast bei deinem Schluss nur übersehen, dass diese Hyperimpulse für technische Anlagen nicht charakteristisch sind«, widersprach Scoutie.
    »Wissen wir, wie die Hyperfunkanlage der SOL arbeitet?«, entgegnete Faddon. »Vielleicht wurde organisches Plasma genutzt, eine Art lebender Hypersender, der nur gereizt werden muss, um die gewünschten Signale zu erzeugen.«
    »Dann müsste das Plasma inzwischen mutiert sein«, sagte Mallagan. »Anders lässt sich nicht erklären, dass die Hyperimpulse keine entzifferbaren Signale sind.«
     
    »Langsam Fahrt wegnehmen«, sagte Surfo Mallagan zu sich selbst. Er war überzeugt davon, dass er die entsprechende Schaltung einleitete, tatsächlich aber löste er eine Leistungssteigerung aus.
    Seit Kurzem wurden die Hyperimpulse wieder empfangen, nachdem sie einige Stunden lang verstummt gewesen waren. Bunte Wellen tanzten über den Schirm, aus den Lautsprecherfeldern erklang diesmal eine Fülle zirpender, pfeifender und zwitschernder Töne.
    »Die SOL erwartet uns«, murmelte Mallagan. »Sie meldet sich mit den Stimmen der Vergangenheit ...«
    Der kleine Planet hatte eine sauerstoffhaltige, atembare Atmosphäre. Die Fernmessungen ließen nicht nur eine reichhaltige Flora und Fauna erwarten, es gab auch zahlreiche aktive Vulkane. Viele kleine Ozeane sorgten für eine gute Luftfeuchtigkeit; in den Gebirgsmassiven entsprangen unzählige Bäche, die sich zu Flüssen und manchmal sogar zu gewaltigen Strömen vereinten. Lediglich die Polregionen zeigten wüstenhaften Charakter.
    Anzeichen einer höher entwickelten Zivilisationen gab es nicht, obwohl die Massetaster in vielen Bereichen Konzentrationen hochwertiger Metalllegierungen aufspürten – vielleicht die Überreste einer untergegangenen Kultur.
    Eigentlich hatten die Betschiden mit dem Kurierboot einen Orbit einschlagen und aus größerer Distanz nach der SOL suchen wollen. Diesen Vorsatz hatten sie schlagartig vergessen, als die Impulssendung erneut einsetzte.
    Mallagan blinzelte und

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