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Silberlinge

Silberlinge

Titel: Silberlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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werden schon zurechtkommen.« Unsicher sah er mich an. »Aha.«
    Inzwischen hatten wir mein Auto erreicht, einen verbeulten alten VW-Käfer, den ich den »blauen Käfer« nannte. Er hatte das, was manche Menschen als Charakter bezeichnen. In Wahrheit beruhte dieser Eindruck auf zahlreichen nicht zusammenpassenden Ersatzteilen. Der ursprüngliche Wagen war vielleicht wirklich einmal blau gewesen, inzwischen hatte er grüne, weiße und rote Bestandteile, nachdem die Originale auf die eine oder andere Weise beschädigt worden waren. Die Kofferraumhaube wurde nur noch von einem verbogenen Drahtkleiderbügel festgehalten, damit sie nicht aufsprang, wenn der Wagen über eine Bodenwelle fuhr, und die Stoßstange war immer noch verbeult, nachdem ich im vergangenen Sommer mit dem Auto ein Monster erlegt hatte. Vielleicht konnte ich sie reparieren lassen, wenn Vincent gut zahlte.
    Er betrachtete blinzelnd den Käfer. »Was ist denn da passiert?«
    »Bin vor Bäume gefahren.«
    »Sie haben Ihr Auto gegen einen Baum gelenkt?«
    »Nein. Mehrzahl. Bäume. Außerdem war noch ein Müllcontainer im Spiel.« Schuldbewusst erwiderte ich seinen Blick. »Es waren kleine Bäume.« Seine Unsicherheit vertiefte sich. »Aha.«
    Ich schloss auf. Nicht, dass ich mir Sorgen gemacht hätte, jemand könnte mein Auto stehlen. Ein Autoknacker hatte mir sogar mal angeboten, mir zum Sonderpreis etwas Besseres zu beschaffen. »Wollen Sie mir die Details unter vier Augen erzählen?«
    Vater Vincent nickte. »Ja, sicher. Wenn Sie mich zum Hotel fahren könnten? Dort habe ich ein paar Fotos, und…« Ich hörte das Scharren der Schuhe auf dem Beton gerade rechtzeitig, um aus dem Augenwinkel den Killer zu bemerken, der sich eine Reihe weiter zwischen zwei geparkten Autos aufrichtete. Trübe spiegelte sich das Licht auf seiner Kanone, und ich sprang über die Haube des Käfers, um ihm zu entgehen. Dabei prallte ich gegen Vater Vincent, der erschrocken aufschrie, und als wir zu Boden gingen, begann der Mann zu schießen.
    Es knallte nicht so laut, wie es sonst der Fall ist, wenn jemand eine Pistole abfeuert. Schusswaffen sind erheblich lauter als alles, was normale Menschen Tag für Tag hören. Diese Kanone brüllte, bellte oder knallte nicht. Sie gab ein lautes Geräusch von sich – etwa so, als hätte jemand ein dickes Wörterbuch auf den Tisch geworfen. Der Killer benutzte einen Schalldämpfer.
    Ein Schuss traf mein Auto und prallte von der gekrümmten Haube ab. Die zweite Kugel zischte knapp an meinem Kopf vorbei, als ich noch mit Vater Vincent rang, die dritte zertrümmerte das Sicherheitsglas eines teuren Sportwagens, der nebenan parkte.
    »Was hat das zu bedeuten?«, stammelte Vater Vincent.
    »Halten Sie den Mund«, fuhr ich ihn an. Der Killer setzte sich in Bewegung, und ich hörte seine Schritte, als er mein Auto umrunden wollte. Ich kauerte bereits davor und fummelte an dem Draht herum, der die Haube festhielt. Endlich gab der Draht nach, die Haube klappte auf, und ich konnte den Kofferraum erreichen.
    Als ich aufschaute, sah ich den Mann, mittelgroß und von normaler Statur, etwa Mitte dreißig, bekleidet mit dunklen Hosen und einer Jacke, wie er eine kleinkalibrige Pistole mit einem dicken Schalldämpfer hob. Wieder schoss er, doch er hatte sich nicht die Zeit genommen, richtig zu zielen. Obwohl kaum noch sechs Meter entfernt, verfehlte er mich. Ich nahm die Schrotflinte aus dem Kofferraum, legte den Sicherungshebel um und drückte eine Patrone in die Kammer. Der Killer riss die Augen weit auf und rannte sofort weg. Unterwegs schoss er noch einige Male auf mich und zerstörte einen Scheinwerfer des Käfers. Ich ging hinter dem Auto in Deckung und zählte die Schüsse. Es waren elf oder zwölf, als er aufhörte. Dann stand ich wieder auf, legte die Schrotflinte an und zielte. Der Killer verschwand hinter einer Säule und rannte weiter.
    »Verdammt«, zischte ich. »Steigen Sie ein.«
    »Aber…«, stammelte Vater Vincent.
    »Steigen Sie gefälligst ein!«, herrschte ich ihn an. Ich stand auf, sicherte die Haube wieder mit dem Draht und glitt auf den Fahrersitz. Als Vincent neben mir saß, drückte ich ihm die Schrotflinte in die Hand. »Halten Sie die fest.«
    Mit weit aufgerissenen Augen fummelte er damit herum, während ich den Motor des Käfers aufheulen ließ. Na ja, eigentlich heulte er nicht direkt auf. Ein Käfermotor heult nicht. Aber irgendwie knurrte er vernehmlich, und ich legte den ersten Gang ein, noch bevor der Priester die Tür

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