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Silberne Sterne über Montana

Silberne Sterne über Montana

Titel: Silberne Sterne über Montana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melinda Cross
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sie zukommen sah.
    "Dem Himmel sei Dank", sagte sie leise und lächelte dann dem fremden Reiter entgegen. Sie strich sich ungeduldig eine Haarsträhne aus der Stirn, mit der der Wind gespielt hatte.
    "Ich wollte gerade nach Osten reiten", rief sie gegen den Sturm an. "Dort hinter dem Grat befinden sich mehrere Weiden." Sie deutete auf eine etwa zwei Meilen entfernte Anhöhe. "Und wie ich Pillar kenne, hat er sich dorthin vor dem Sturm verzogen."
    Sie kroch unter dem Zaun hindurch, ging auf Mac zu und blickte dann zu dem Mann mit Hut auf. "Ich weiß zwar nicht, wer Sie sind, bin aber froh, dass Sie hier sind." Sie zögerte und lachte dann. "Das Problem ist nur, dass ich Sie leider nicht richtig sehen kann." Sie deutete auf ihren Kopf, und der Reiter nahm den Hut ab, den er sich tief in die Stirn gezogen hatte.
    Sekundenlang glaubte Tana, es würde nicht mehr stürmen, denn als sie in die blauen Augen des Mannes sah, war es plötzlich um sie her totenstill.
    Er würde mir überall auffallen, dachte sie und biss sich unbewusst auf die Lippe. Auf den vollen Straßen Chicagos, im Klassenzimmer, in der stickigen, mit Rauch erfüllten Atmosphäre eines überfüllten Nachtclubs ... überall. Ich brauchte nur einmal in diese Augen zu schauen und würde sofort wissen, wer er ist und was er darstellt.
    Er war ganz offensichtlich einer jener Männer, die eher finster wirkten, weil sie kaum lächelten. Sie brauchte einen Augenblick, um sein Erscheinungsbild ganz in sich aufzunehmen. Zwischen seinen Brauen hatte sich eine leichte Linie eingegraben, typisch für Männer, die kaum lächelten, und sein dichtes blondes Haar hob sich scharf gegen seinen von Sommersonne und Wind gebräunten Teint ab. Sein Gesichtsausdruck wirkte begierig und ärgerlich zugleich. Sein fester Mund drückte Willenskraft aus.
    Sein Gesicht erinnerte sie an Männer, die sie schon in Dutzenden historischer Bücher gesehen hatte, Männer, die in der Wildnis lebten, gezeichnet von dem Kampf gegen ihren größten Feind, die Natur.
    Er gehörte zu den Bergen, zu diesem Land unter diesem Himmel, mehr als jeder Mann, der ihr bisher begegnet war. Für einen Mann, der so aussah wie er, wäre jedes andere Leben zu leicht gewesen.
    "Wer ist Pillar?" fragte er plötzlich, und obwohl er nicht laut gesprochen hatte, hatte sie ihn trotz des Windes verstanden.
    Unwillkürlich blinzelte sie - verwirrt -, als hätte sie nicht erwartet, ihn sprechen zu hören, sondern ihn nur auf Macs Rücken sitzen zu sehen, wie ein verkörpertes Stück Geschichte.
    Pillar? Hatte sie Pillar erwähnt? Ja, natürlich! Wieso aber kannte er den alten Bullen nicht?
    "Der Bulle, den wir finden müssen", antwortete sie. "Hat Hazel es Ihnen nicht erzählt?"
    Er zog sich den Hut tief in die Stirn, bevor der Wind ihn erfassen konnte, und kreuzte die Arme über dem Sattelknopf:
    "Hazel... die große Lady mit dem braunen Haar und der Stimme wie ein Mähdrescher?"
    Tana nickte und lachte.
    "Sie teilte mir nur mit, dass Everett Mitchells närrische Tochter hier oben allein sei", sagte er ungerührt.
    Tana ging einen Schritt zurück und presste auf die typisch eigensinnige Art der Mitchells den Mund zusammen. "Ich verstehe. Sie kamen angeritten, um das junge Mädchen aus der Notlage zu retten."
    Er beugte sich hinunter, so dass sie sein Gesicht sehen konnte. "So ist es nun auch wieder nicht", sagte er schließlich und blickte sie direkt an.
    "Nun, vielleicht doch. Warum also brechen wir nicht endlich auf? Wir haben einen harten Ritt durch den Sturm vor uns."
    Tanas Augen blitzten grimmig, während ihr der Wind das Haar ins Gesicht blies.
    "Was meinen Sie eigentlich?" rief sie schließlich. "Wir müssen einen Bullen und an die einhundert trächtige Rinder finden, und wir reiten nicht eher nach Hause, bis wir sie gefunden haben. Was glauben Sie denn, wofür ich Sie eingestellt habe?"
    "Ich bin nicht angestellt worden", erwiderte er geradeheraus.
    Tana verzog das Gesicht. "Okay, Sie werden nicht bezahlt.
    Sie bekommen aber einen ganzen Winter lang Unterkunft und Verpflegung, und offensichtlich waren Sie damit einverstanden, denn sonst wären Sie wohl nicht hier."
    "Unterkunft und Verpflegung?" fragte der Mann erstaunt, nahm den Hut ab und schlug ihn sich gegen die Hüfte, um den Schnee herunterzubekommen.
    "Ganz richtig", sagte sie langsam und blickte wie hypnotisiert auf sein helles Haar. "Unterkunft und Verpflegung. Doch bevor Sie nicht eine Hand gerührt haben, werden Sie auch das nicht bekommen. Wenn Sie

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