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Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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hat“, entgegnete sie. „Und ich kann mir schon vorstellen, dass deine Freundin dich vermisst.“ Sie bedachte Annit mit einem liebevollen Blick. „Ich hoffe, dass du noch lange bei uns  bleibst“, fügte sie hinzu. „Ich würde dich nämlich auch  vermissen.“
    Annit nickte nur. Marianas Äußerung verwirrte sie ein bisschen, und sie wusste nicht recht, wie sie sich der jungen Nonne gegenüber verhalten sollte. „Ich decke schon mal den Tisch im Speisesaal", schlug sie schnell vor, weil sie es in der Küche nicht mehr aushielt.
    Die junge Nonne war wieder so nett zu ihr gewesen. Daher konnte Annit sie sich nur schwer als Komplizin eines Verbrechers vorstellen. Und die Bemerkung, dass sie Annit vermissen würde, hatte wirklich ehrlich und aufrichtig geklungen  Sie darf da einfach nicht mit drinstecken,  hoffte Annit inständig.
    Plötzlich hielt sie abrupt in ihrer Arbeit inne und schlug sich mit einer Hand an den Kopf. „Eh, Mensch, warum bin ich denn da nicht früher draufgekommen!?“, murmelte sie. Klar, wir wissen doch, wo der geheimnisvolle Mann wohnt. Ich werde heute Abend mit Mannito ins Dorf reiten. In seinem Haus erfahren wir bestimmt etwas über ihn. Ich will endlich wissen, was Sache ist und ob er wirklich mein richtiger Vater ist.
    Als sie Mannito nach dem Mittagessen von ihrem Plan erzählte, war er sofort Feuer und Flamme. „Eine super Idee“, nickte er. „Ich bin dabei. Vielleicht finden wir ja was heraus. Und dann kann die Ausstellung doch noch  stattfinden. Die Nonnen sind echt so dringend auf die  Spenden angewiesen.“

    Annit und Mannito warteten, bis es dunkel war, und alle Nonnen sich längst in ihren Zellen aufhielten. Sie wollten nicht, dass jemand von ihrem nächtlichen Ausflug etwas erfuhr. Leise schlichen sie vom Kloster hinüber zum Stall.
    Annit blickte sich immer wieder um - sie befürchtete, dass Mariana sie vielleicht beobachten könnte. Sie darf keinesfalls mitkriegen, dass wir auf dem Weg ins Dorf sind. Sonst warnt sie den Mann, und er beseitigt alle Spuren, bevor wir dort sind. Doch von der jungen Nonne war weit und breit nichts zu sehen.
    Erst als sie das Kloster ein Stück hinter sich gelassen hatten, atmete Annit auf.
    Mannito ritt mit Ranja langsam auf dem schmalen Weg voraus, Annit folgte ihm mit Silberstern in dichtem Abstand. Zum Glück war Vollmond, und die Nacht nicht ganz stockfinster. Prall und riesengroß leuchtete die gelbe Scheibe am wolkenlosen Himmel. So konnten sie wenigstens die kleinen Felsbrocken erkennen, die auf dem Weg lagen, und vorsichtig drum herum reiten. Dennoch bewegten sie sich nur im Schritt vorwärts, sie durften nicht riskieren, dass eins der Pferde stolperte.
    Schließlich durchquerten sie das kleine Eukalyptus-Wäldchen. Nun war es nicht mehr allzu weit bis zum Dorf. Die Lichter der ersten Häuser tauchten bereits vor ihnen auf.
    „Wird schon alles gut gehen, Silberstern“, murmelte Annit und klopfte auf den Hals ihres Pferdes. Doch sie spürte, dass der Hengst genauso unruhig war wie sie selbst.
    Kurz vor dem Dorfrand stiegen Annit und Mannito ab und führten die Pferde am Zügel weiter. Schließlich banden sie Silberstern und Ranja neben einem Brunnen an einer Gruppe von Mandelbäumen fest. Denn sie wollten bei ihrem nächtlichen Besuch im Dorf auf jeden Fall unbemerkt bleiben. Das Getrappel von Pferdehufen hätte bestimmt neugierige Blicke ausgelöst und sie wären aufgefallen. Das wollten sie nicht riskieren, und daher war es besser, die Pferde hier zu lassen.
    Annit strich Silberstern über die weichen Nüstern. „Wünsch uns Glück, mein Kleiner“, sagte sie leise, bevor sie loszogen.
    „Glaubst du wirklich, dass dieser Typ die geklauten Ikonen noch in seinem Haus versteckt hat?“, fragte Mannito, als sie kurz darauf den kleinen Marktplatz überquerten, der nun verlassen dalag. Sie bewegten sich fast auf Zehenspitzen fort, um auf dem Steinpflaster kein Geräusch zu verursachen. „Falls er wirklich dahintersteckt.“
    Annit hob die Schultern. „Ich weiß es nicht“, erwiderte sie. „Kann natürlich sein, dass er sie auch schon verkauft hat.“
    „Oder er hat einen Komplizen, bei dem er sie versteckt“, mutmaßte Mannito. „Bei so einer Sache stecken ja doch meistens mehrere dahinter, das hab ich mal gelesen.“ Als er sah, wie Annit erschrocken zusammenzuckte, korrigierte er schnell. „War nur so eine Idee“, ergänzte er. „Jedenfalls werden wir ihm jetzt

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