Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
Vom Netzwerk:
davon.
    „Na warte!“ Yussuf ballte die Fäuste.
    Annit dirigierte Silberstern zu ihm. Beruhigend legte sie ihre Hand auf seinen Arm. „Lass doch den Blödmann!“
    Yussuf warf Habib noch einen wütenden Blick hinterher, dann saß er ab und tätschelte kurz den Hals seines Pferdes. Er bückte sich und tastete die Beine ab.
    „Was machst du denn da?“, wollte Annit wissen, die ihm gefolgt war. Sie glitt ebenfalls von Silbersterns Rücken.
    „Das war seltsam“, murmelte Yussuf. „Mein Pferd ist ganz plötzlich langsamer geworden. Ich hatte das Gefühl, es lahmt ein bisschen.“
    „Vielleicht hat es sich was eingetreten.“ Annit griff vorsichtig nach dem Bein des Pferdes und untersuchte den Huf.
    „Ja klar, in der Wüste“, grinste Mannito. „Weil es da so viel zum Eintreten gibt.“
    Doch Annit ließ sich nicht beirren und kontrollierte einen Huf nach dem anderen. Beim rechten Hinterbein wurde sie schließlich fündig. „Da ist was. Hat jemand einen Schlüssel oder so was Ähnliches?“
    „Für die Zelttüren, oder wie?“, zog Mannito sie auf.
    Yussuf reichte ihr ein Messer. „Probier’s mal damit.“
    Ganz vorsichtig kratzte Annit mit der Messerspitze einen kleinen Stein heraus, der sich zwischen Huf und Strahlwand eingeklemmt hatte. Als sie fertig war, streckte sie ihn in die Höhe. „Deswegen hat dein Pferd gelahmt. Der Stein saß genau an einer empfindlichen Stelle im Huf.“
    Yussuf nahm den spitzen Stein und drehte ihn zwischen den Fingern. „Komisch!“, wunderte er sich. „Wo kann er sich denn den eingetreten haben? Er stand doch über Mittag nur in seinem Stall?“
    Mit dem Victoryzeichen und einem dicken Grinsen ritt Habib nun noch einmal an ihnen vorbei. „Geh Ziegen melken, Mädchen“, spottete er wieder.
    „Ich hab da so einen Verdacht“, murmelte Yussuf und schaute Habib finster hinterher.
    Annit und Mannito wechselten verwunderte Blicke. Sicher, Habib brannte darauf, dieses Rennen zu gewinnen. Aber würde er tatsächlich so weit gehen, für den Sieg andere Pferde zu manipulieren?
    „Das kann ich mir nicht vorstellen, Yussuf“, meinte Annit. „Vielleicht hat sich dein Pferd den Stein irgendwo im Sand eingetreten.“
    „Diesem erbärmlichen Mistkerl ist alles zuzutrauen!“, fauchte Yussuf außer sich. „Ich rate dir, pass auf dein Pferd auf!“

 
Spannende Entdeckungen
    Es war später Vormittag - der Zeitpunkt, an dem die Sonne am höchsten stand. Doch im überdachten Markt des kleinen Ortes war es angenehm kühl. Am frühen Morgen, als die Luft noch angenehm frisch gewesen war, waren Alisha, Annit und einige andere Beduinenfrauen aufgebrochen und mit einem kleinen, klapprigen Bus ohne Türen zum Souk in den nächsten Ort gefahren. Auf den Straßen des kleinen Ortes herrschte schon reger Verkehr. Autos, die wild hupten, wenn es nicht mehr weiterging, voll beladene Pick-ups, Eselskarren, dazwischen Kamele und ein paar Pferde. Geschrei und Geblöke vom Gelände vor den Markthallen, wo um Kamele, Schafe und Ziegen gefeilscht wurde.
       In den Soukgassen war es eng. Annit hatte Mühe, ihre  Begleiterinnen nicht aus den Augen zu verlieren. Denn von hinten sahen alle Frauen mit ihren langen Gewändern  und den Tüchern auf dem Kopf gleich aus. Annit wäre am  liebsten vor jedem Stand stehen geblieben und hätte sich  die fremdartigen Dinge ganz genau angeguckt. In den  Gemüsegassen wurden die unterschiedlichsten Gemüse sorten wie Auberginen, Kartoffeln, Tomaten, Paprika,  Zucchini und Gurken angeboten. In der Goldgasse boten  die Händler Schmuck in allen Formen an, daneben gab es  eine große Auswahl an orientalischen Teppichen. Vom  Nachbarstand wehte der Geruch von gegrilltem Fleisch  und frisch gebackenem Brot herüber. Ein Stück weiter  konnte man Schuhe kaufen, daneben Kochtöpfe in allen  Größen. Dazwischen saß in aller Ruhe ein Mann auf einem  hölzernen Hocker und ließ sich von einem Friseur den  Bart stutzen. Ein alter Mann führte an einem Seil einen  Esel durch die Gänge, und ein verirrtes aufgeschrecktes,  mageres Huhn folgte ihm laut gackernd.
    Alisha blieb vor einem Stand auf dem Gewürzplatz stehen. In kräftigem Gelb leuchteten Gewürze wie Curry und Kurkuma in den derben Leinensäcken. Es roch nach Kaffee und Safran. Im Hintergrund stapelten sich Gläser und Kisten voll Weihrauch und weiterer Gewürze. Alisha ließ sich ein paar Säckchen füllen und legte sie in ihren Korb. Währenddessen

Weitere Kostenlose Bücher