Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
Vom Netzwerk:
teilnahm.
    „Harte Konkurrenz“, raunte Mannito Annit zu.
    Annit nickte. „Die Pferde sind traumhaft.“
    „Oh Mann! Die schauen alle ganz schön finster drein“, meinte Mannito.
    Der baumlange Beduine, der das Rennen organisierte, teilte die Reiter in Vierergruppen ein, die dann jeweils um die Wette durch den Wüstensand galoppierten. Annit und Mannito traten gegen Yussuf und Habib an.
    Sofort nach dem Startzeichen spurteten die vier Pferde los. Eine Zeitlang ritten alle vier auf gleicher Höhe, dann beschleunigte Silberstern das Tempo. Graziös preschte er über den gelben Wüstensand und passierte eine ganze Kopflänge vor den anderen die Ziellinie, gefolgt von Yussuf. Hinter ihm kamen Habib und Mannito.
    „Yippieh! Gewonnen!“ Annit riss jubelnd die Arme hoch. Dann ließ sie sich nach vorne fallen und tätschelte den Hals ihres Pferdes. „Gut gemacht, Silberstern“, lobte Annit. „Du bist echt super.“
    „Dein Pferd ist sehr schön und sehr schnell“, meinte  Yussuf lachend. „Aber nächstes Mal bin ich schneller.  Immerhin war ich Zweiter.“
    „Pah! Pures Anfängerglück. Wer so auf einem Pferd sitzt wie du, sollte lieber mit den Mädchen Ziegen hüten“, giftete Habib zu Yussuf.
    Sie wendeten ihre Pferde und ritten zurück zum Start.
    Annit knuffte Mannito liebevoll in die Seite. „Aber du musst auch noch ein bisschen Gas geben, Kumpel.“
    Mannito grinste übers ganze Gesicht. Seine Augen glänzten. „Ach was, dabei sein ist alles! Es macht Spaß hier, und gewinnen werd ich mit meiner süßen Ranja ohnehin nicht.“ Er deutete mit einer Kopfbewegung zu Habib. Sogar von hinten sah man, dass der ziemlich sauer war. „Der Typ scheint ein echter Spielverderber zu sein.“ Mannito runzelte die Stirn. „Vorhin hat er sogar Yussuf blöd von der Seite angemacht. Das fand ich gar nicht gut.“
    Annit nickte. „Er will eben unbedingt gewinnen.“ Sie saß ab und führte ihr Pferd zu den anderen. Als sie an Habib vorbeiging, bedachte sie der junge Beduine mit einem so finsteren Blick, dass es Annit heiß und kalt den Rücken hinunterlief.
    „Wenn Blicke töten könnten, würdest du jetzt tot in den Wüstensand fallen“, raunte Mannito ihr zu.
    „Wahrscheinlich ist es unter seiner Würde von einem Mädchen geschlagen zu werden“, kicherte Annit.
    Mannito blieb ernst. „Mit dem ist nicht zu spaßen. Yussuf hat mir schon heftige Geschichten von dem erzählt. Sei lieber vorsichtig.“
    Annit zog eine Grimasse. „Schon gut, du alter Schwarzseher! Was soll dieser Habib denn schon anstellen, außer grimmig zu schauen?“
    Bevor Mannito antworten konnte, stand Yussuf hinter ihnen. „Darf ich euch beide um die Ehre bitten, heute Mittag meine Gäste zu sein?“
    „Gerne“, nickte Annit gut gelaunt, und Mannito stimmte ein.

 
Fiese Tricks
    Yussuf lebte im letzten richtigen Zelt des Beduinendorfes. „Wir sind das Schlusslicht des Dorfes“, erklärte er mit einem gewissen Stolz in der Stimme. In einiger Entfernung erhoben sich jedoch noch zwei Hütten, die notdürftig mit schwarzen Plastikplanen und Wellblech zusammengebastelt waren. Müll lag herum, ein alter, ausgezehrter Hund schnüffelte auf dem Boden herum.
    „Und was ist das?“, fragte Annit.
    Yussuf winkte ab. „Nichts.“
    Annit zwickte die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Da schlurfte ein kleines Männchen mit einem Buckel aus einer Hütte und setzte sich an die Feuerstelle zu dem Hund. „Da ist doch jemand“, murmelte Annit.
    „Das ist nur Zamir. Er ist von Geistern besessen, niemand will etwas mit ihm zu tun haben“, erklärte Yussuf knapp und schlüpfte in sein Zelt. „Kommt rein!“
    Annit packte Mannito am Arm „Das ist doch der alte Mann, der neulich bei Silberstern stand und ständig Asil  sagte. Dieser Blinde.“
    Mannito zuckte mit den Schultern. „Ach Quatsch! Der Ort, in dem wir waren, ist sehr weit weg von hier. Wie soll der Alte denn dorthin gekommen sein?“
    „Aber der Typ sah genauso aus“, beharrte Annit.
    „Davon gibt es wahrscheinlich in jedem Dorf einen“, meinte Mannito und folgte Yussuf ins Zelt.
    Annit starrte zu der armseligen Hütte. Er ist von Geistern besessen, wiederholte sie in Gedanken Yussufs Worte. Der Alte auf der Straße, der Silberstern so angestarrt hat - ich könnte schwören, das war er!
    „Kommst du, Annit?“, rief Mannito aus der Hütte.
    Ach was!, versuchte sich Annit zu beruhigen und riss ihren Blick von der Hütte los.

Weitere Kostenlose Bücher